Der Hilfsbuchhalter Bernardo Soares ist ein einfacher Mann. Seine bescheidene Wohnung liegt in der Unterstadt von Lissabon, sein geringes Gehalt bezieht er als unbedeutender Angestellter einer Handelsfirma. Doch in seinem Kopf geht Unerhörtes vor. Die Aufzeichnungen des Buchhalters sind ein Gedankenstrom voller scharfsinniger Beobachtungen, unerfüllter Hoffnungen und Sehnsüchte - traurig, klug und unsentimental. Das aus dem Nachlass veröffentlichte Buch des Portugiesen Fernando Pessoa zählt zu den Schlüsselwerken der modernen europäischen Literatur. Gelesen von Udo Samel, verbinden sich die Prosafragmente zur faszinierenden Bilanz eines Lebens.Lesung mit Udo Samel1 mp3-CD ca. 313 min
'Portugals bedeutsamster Beitrag zur Weltliteratur.' ORF
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Eine Kunst für sich, und keine geringe, ist es, so der Rezensent Florian Borchmeyer, diesen zentralen Text des 20. Jahrhunderts vorzulesen. Vor allem dürfe man nicht in die Falle tappen, im Vortrag Dramatisierungen anzubringen, wo es im Text recht eigentlich keine gibt. Ausführlich beschäftigt sich Borchmeyer daher erst einmal mit dem Text selbst, der zu Lebzeiten des Verfassers nie erschienen ist. Es geht um das Verhältnis von Traum und Leben - wo allerdings bei Calderon noch eine Verbindung zwischen beidem bestand, kann Pessoa in seiner autobiografischen Figur des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares nur noch die totale Weltlosigkeit der Lebensträume konstatieren. Der Vorleser Udo Samel macht seine Sache, so Borchmeyer, "grandios", er lese mit der "meditativen Ruhe", die dem Text gerecht wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
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