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Süditalien

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Sizilien und der Süden: Rezepte und Reportagen, die in die Welt der kulinarischen Genüsse und traditionsreichen Kulturlandschaft entführen.

Sizilien und der Sueden bilden die geheimnisvolle Seele Italiens. Ein Land der sinnlichen Erlebnisse, spannungsgeladen durch die Gegensaetze zwischen der Betriebsamkeit der Staedte und der Beschaulichkeit der laendlichen Gebiete und der Kuesten. Italien-Expertin Cornelia Schinharl entfuehrt uns mit Rezepten, Reisegeschichten und Reportagen in die Welt der kulinarischen Genuesse und der traditionsreichen Kulturlandschaft. Schwarzweissbilder von magischer Intensitaet kombiniert mit sonnigen Farbfotos vermitteln den Charakter der Landschaften und ihrer Bewohner ebenso wie die Rezepte mit mediterranen Koestlichkeiten.

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.02.2003

Büffelkühe lieben Liegematten

Die appetitlich gelben Zitronen auf dem Einband sind ein genialer Kunstgriff. An das Land, wo die Zitronen blühen, an Kampanien und Apulien, die Basilicata, Kalabrien und Sizilien denken alle Italien-Sehnsüchtigen in diesem Augenblick sofort. Doch vor dem "Kochen als sinnlichem Vergnügen", das der Band "Süditalien. Küche & Kultur" mit einer "neuen Generation der Länderküchen" erlebbar machen will, muß der Leser sich durch eine teils erbauliche, teils banale Vorspeisenfolge aus Reisereportagen und Erlebnisberichten, Touristentips und Produktreportagen quälen. Gegen die Idee, mit der Reihe "GU für die Sinne" kulinarische Genüsse und traditionsreiche Kulturlandschaften in einem Band vorzustellen,

spricht prinzipiell nichts. Doch nach dem Häppchenprinzip wird alles und jedes gestreift, von der Politik bis zu Restaurant- und Weinbezugsadressen, und naturgemäß nichts davon befriedigend. So lernen wir zum Thema "Mafia", daß Süditalien nicht nur lange Zeit vom Norden des Landes, sondern auch von "zwielichtigen Organisationen" regiert worden sei, vor denen jedoch der Tourist keine Angst haben müsse. Werde ein Fremder ausgeraubt, stecke dahinter "mit ziemlicher Sicherheit nicht die Mafia" - das ist doch ein Trost. Will man etwas über Mozzarella wissen und schlägt dazu das Glossar auf, finden sich dort nur Echtheits- und Produktbezeichnungen, doch weder etwas zum Thema noch ein Hinweis auf die Seiten 17 bis 19, wo am Ende einer Reportage über das schöne Leben der Büffelkühe im Landgut Vannuo dann auch die Produktion des Mozzarella di bufala beschrieben wird. Hingegen erfährt der Leser wie in einem Klatschmagazin, wie die Namen der Kühe zustande kommen und auch, daß sie sich abends auf Liegematten zur Ruhe legen, um die es - nur allzumenschlich! - beim Schlafengehen Kämpfe gibt. Im Rezeptteil variieren unterschiedlichste Darstellungen, mal mit, mal ohne Bild, allesamt brave Eßabbildungen. Anschaulicher wirken die Fotos von Landschaften, Läden und Menschen. Neben Italien-Klassikern wie Pizza Margherita kann der Leser regionaltypischere Gerichte aus Italiens Süden nachkochen: Coniglio in agrodolce (süßsaures Kaninchen) oder Torta di sarde (Sardinenkuchen mit Sardellen), Frittelle die ricotta (fritierte Ricottabällchen) oder Orata a la pugliese (Goldbrasse im Kartoffelmantel). Die exotisch klingenden Namen wie Pan cotto (Brotsuppe) oder Spaghetti alla mollica (Spaghetti mit gerösteten Brotbröseln in einer Würzmasse aus Petersilie, Knoblauch, Sardellen, Tomaten und Peperoncini) täuschen allerdings: Dies ist kein Buch für Koch- oder Italien-Kenner. Doch bietet es Reisenden, die das alles vielleicht einmal werden wollen, einen Vorgeschmack.

B.S.

"Süditalien. Küche & Kultur" von Cornelia Schinharl (Text) sowie Michael Schinharl und Stefan Braun (Fotos). Erschienen in der Reihe "GU für die Sinne". Gräve und Unzer-Verlag, München 2002. 240 Seiten, 350 Abbildungen. Gebunden, 29,90 Euro. ISBN 3-7742-3202-4.

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Vor dem im Untertitel versprochenen "Kochen als sinnlichem Vergnügen" müsse sich der (von der appetitlich gelben Zitrone auf dem Einband angelockte) Leser zunächst quälen, mault Rezensent "B.S.". Und zwar durch eine "teils erbauliche, teils banale Vorspeisenfolge aus Reisereportagen und Erlebnisberichten, Touristentipps und Produktreportagen". Nach dem "Häppchenprinzip" werde alles und jedes gestreift, "von der Politik bis zu Restaurant- und Weinbezugsadressen". Naturgemäß, wie "B.S." findet, nichts davon befriedigend. Auch die Rezepte selbst sind nichts für Kenner, seufzt der Rezensent, der auch in den Fotos der Speisen nicht mehr als "brave Essabbildungen" erkennen kann. Doch dem, der einmal Italien- und Kochkenner werden wolle, gebe der Band vielleicht eine guten Vorgeschmack.

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