Das wünscht sich jeder Autor. Einmal aus dem Gefängnis seines Schreibtisches in die Welt ausbrechen, Abenteuer, Verbrechern auf die Spur kommen, ihnen eins zu eins gegenüberstehen. Ambler ist darüber hinaus der Grand Seigneur des Polit-Thrillers, zeichnet die Verhältnisse am Bosporus genauso
fasziniert ab, wie er den Kolorit in Athen, Izmir, Sofia findet. Eine hübsche Variante, das ausgerechnet…mehrDas wünscht sich jeder Autor. Einmal aus dem Gefängnis seines Schreibtisches in die Welt ausbrechen, Abenteuer, Verbrechern auf die Spur kommen, ihnen eins zu eins gegenüberstehen. Ambler ist darüber hinaus der Grand Seigneur des Polit-Thrillers, zeichnet die Verhältnisse am Bosporus genauso fasziniert ab, wie er den Kolorit in Athen, Izmir, Sofia findet. Eine hübsche Variante, das ausgerechnet der Chef der türkischen Geheimpolizei, in seiner Freizeit an einem Kriminalroman schreibt, in dessen Mittelpunkt einer der meist gesuchten Verbrecher der Region steht. Dieser Oberst überreicht Charles Latimer sein Skript, womit der Anfang einer furiosen Fahndung nach dem scheinbar Toten beginnt. Latimer folgt einem Mörder, einem Drogenhändler, einem Schlepper in sein Leben und muß die Umkehrung dessen erleben, was einen Schriftsteller normalerweise ausmacht: Die Fiktion erweist sich nicht länger stärker als die Realität, das wirkliche Leben draußen diktiert die bessre Geschichte. Die politischen Hintergründe erscheinen von heute aus betrachtet visionär. Allem haftet eine Maske an, hinter der wir mehr vermuten, deren Enthüllung uns erschreckt, deren Ambler sich durch überraschende Wendungen bedient, um die Spannung auf den Höhepunkt zu treiben. Manche Tote, selbst wenn sie noch leben sollten, läßt man lieber tot bleiben, wenn sie einem das Leben nicht schwer machen sollen. Mit Die Maske des Dimitrios schob sich Ambler in die erste Reihe seines Genres. Nach ihm gab es nicht viele, die das Niveau erreichten.