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»Bei diesem literarischen Start-up möchte man von Anfang an dabei sein und keine Zeile verpassen!« New York Times»Vier neue Nachrichten« - gesendet von einer neuen, aufregenden Stimme aus den USA. Der junge New Yorker Autor Joshua Cohen, der schon jetzt mit Thomas Pynchon und David Foster Wallace verglichen wird, zeigt, wie radikal das Internet unseren Umgang mit Sex und Arbeit, Familienleben und Zukunftsplänen, unsere Art zu schreiben und unsere gesamte Identität verändert hat. Die »Vier neuen Nachrichten« handeln von einem halbherzigen Drogendealer, der durch einen Blog im Internet…mehr

Produktbeschreibung
»Bei diesem literarischen Start-up möchte man von Anfang an dabei sein und keine Zeile verpassen!« New York Times»Vier neue Nachrichten« - gesendet von einer neuen, aufregenden Stimme aus den USA. Der junge New Yorker Autor Joshua Cohen, der schon jetzt mit Thomas Pynchon und David Foster Wallace verglichen wird, zeigt, wie radikal das Internet unseren Umgang mit Sex und Arbeit, Familienleben und Zukunftsplänen, unsere Art zu schreiben und unsere gesamte Identität verändert hat. Die »Vier neuen Nachrichten« handeln von einem halbherzigen Drogendealer, der durch einen Blog im Internet bloßgestellt und in einen Strudel eskalierender Ereignisse gezogen wird; sie führen die Ödnis heutiger McJobs und deren platte Sprache ad absurdum; sie karikieren ein Schreibseminar an einer Provinzuni, das unter Anleitung eines gescheiterten New Yorker Professors zu einer grotesken Übung wird. Die Nachricht »Gesendet« ist eine unheimliche Parabel über Internetpornografie, osteuropäische Mädchen und die Schattenseiten des vermeintlichen Fortschritts. Der New Yorker nennt Joshua Cohen »eine Entdeckung«, seine Texte »hochintelligent: lyrisch und prosaisch, theoretisch und praktisch, komisch und ernsthaft zugleich«. Cohens virtuoser Sprache hat der für seine David Foster Wallace-Übersetzungen hochgelobte Ulrich Blumenbach eine kongeniale deutsche Stimme geliehen.
Autorenporträt
Joshua Cohen wurde 1980 in New Jersey geboren und hat vielfach ausgezeichnete Erzählbände und Romane veröffentlicht. Für seinen Campusroman Die Netanjahus erhielt er den National Jewish Book Award for Fiction und den renommierten Pulitzer Preis 2022. Er lebt in New York.

ULRICH BLUMENBACH, geboren 1964 in Hannover, studierte Anglistik, Germanistik und Geschichte. Er hat neben vielen anderen Autoren David Foster Wallace ins Deutsche übertragen, erhielt hierfür zahlreiche Preise und konnte bislang von der Sucht des Literaturübersetzens nicht geheilt werden. Im Dörlemann Verlag erschienen in seiner Übersetzung Raja Raos Roman Kanthapura und Dorothy Parkers Gedichte »Denn mein Herz ist frisch gebrochen«.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Herausragend angeödet ist Frank Schäfer von diesen, für seinen Geschmack doch deutlich zu umfangreich geratenen Kurzgeschichten des jungen Autors Joshua Cohen, der von seinen Verlegern als nächstes großes literarisches Wunder und mindestens als Nachfolger von David Foster Wallace lanciert wird. Dass es in allen vier Geschichten um zwar ambitionierte, doch scheiternde Schriftsteller geht, denen Cohen manche als solche klar erkennbare Faselei in den Mund legt und sie dabei noch ordentlich runterputzt, greift der Kritiker dankbar für einige gallige Spitzen auf, lässt sich diesen Storys doch ohne weiteres genauso begegnen: Sie leiden nicht nur an Erkläritis, sondern auch an maßloser Selbstberauschtheit und einer überquellenden Detailfülle, beschwert sich der Rezensent, dem bei der gequält bemühten Witzigkeit der Texte zudem noch gründlich das Lachen vergangen ist: "Formaler Übereifer und poetologische Prinzipienreiterei", lautet sein verärgerter Befund über diese Literatenhuberei.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.10.2014

Sie müssen Ihr Profil bereinigen

Die Erzählungen von Joshua Cohen sind deshalb so gut, weil das Thema Internet darin nicht als Leitartikel daherkommt: "Vier neue Nachrichten".

Von Jan Wiele

Was Hasskommentare, schlechte Bewertungen und üble Nachrede im virtuellen Raum des Internets für Konsequenzen in der realen Welt haben, beginnt die Gesellschaft gerade erst zu begreifen. Fiktionen, die Themen wie Cybermobbing behandeln, haben allerdings oft das Problem, dass sie wie nur mühsam kaschierte Leitartikel wirken.

Ganz anders bei dem 1980 geborenen Literaturkritiker und Schriftsteller Joshua Cohen: Seine Erzählung mit dem vieldeutigen Titel "Emission" ist gerade deshalb so gut, weil man ihr das Netzthema lange erst gar nicht anmerkt. Sie handelt von einem Kleindealer in New Jersey, der sich Mono nennt und auf dem Campus von Princeton zahlreiche Abnehmer für seine Drogen findet - "die einen brauchten Stoff, um Arbeiten zu schreiben, die anderen brauchten Stoff, um Arbeiten zu benoten", heißt es lakonisch.

Dieser Mono allerdings will mehr sein, als er ist, er mag es nicht, nur als Dealer angesehen zu werden, bleibt länger bei seinen Kunden, als er muss, und möchte an ihrem Leben teilnehmen, mitreden. Damit beginnt die Misere: Auf einer Party lässt sich Mono von einer Studentin bezirzen, die ihm das Gefühl gibt, dass sie nur auf ihn gewartet habe. Was er nicht weiß: Dieses Mädchen betreut dreißig anonyme Blogs mit Titeln wie "Was ich über Badezimmer in Nordamerika gehört habe", und als die Party unter fortgeschrittenem Substanzgebrauch sich in Richtung pubertärer Wahrheit-oder-Pflicht-Spiele entwickelt, lässt Mono sich dazu hinreißen, eine mehr als peinliche Anekdote aus seiner Schulzeit zu erzählen.

Was er damit ausgelöst hat, bekommt Mono zu spüren, als ihn ein Personalreferent der Marine, bei der er sich zwecks Änderung seiner beruflichen Laufbahn beworben hatte, anruft: "Sie müssen ihr Profil bereinigen, Sohnemann." Doch dafür ist es längst zu spät. Auf ihrem Blog namens "Emission" hat die Party-Klatschtante in Boulevardmanier seine Geschichte ausgeschlachtet. Die Emission, die der Protagonist einst über einem schlafenden Mädchen auf einer anderen Party hatte, ist im Handumdrehen Anlass zu viralem Spott und Hohn im Netz geworden, es gibt sogar Menschen, die unter seinem Namen posten. "Je mehr die Kommentierer kommentierten, desto genauer fühlten sich sogar ihre Ungenauigkeiten an, desto wesentlicher fühlten sich ihre Ausschmückungen an." Als Mono dann die Mittel des Internets dazu benutzt, die Bloggerin zum Löschen ihres Beitrags zu zwingen, setzt er eine echte Tragödie in Gang.

Gerade weil Cohen mit so viel Wortwitz und satirischen Abschweifungen schreibt, bemerkt man erst schleichend, wie ernst seine Geschichte wirklich ist: Der Leser wird ebenso überrumpelt wie die Hauptfigur. Um die von Slangausdrücken und Fachsprache nur so strotzende Erzählung auch im Deutschen authentisch klingen zu lassen, hat man mit dem an David Foster Wallace geschulten Ulrich Blumenbach genau den richtigen Übersetzer gefunden.

In den drei weiteren Geschichten des programmatisch "Vier neue Nachrichten" betitelten Bandes tritt viel stärker Cohens metafiktionale Schreibweise zutage, die sichtbar in der Tradition eines Pynchon, Coover oder John Barth steht. In der Schreibschulsatire "Uni-Bezirk" nimmt Cohen sein eigenes Metier ebenso aufs Korn wie in der Erzählung "McDonald's", deren Held Korrekturleser von Medikamenten-Beipackzetteln ist. So sehr Blumenbach sich bemüht, diese Storys einigermaßen verständlich zu machen und sich dabei lauter verrückte Neologismen (am schönsten: "Adlatussis") einfallen lässt, kann er doch Cohen nicht aus der Gefahr aller poetologischen Fiktionen retten: über lauter Reflexion den Leser zu verlieren. Die Erzählung "Gesendet", in der Pornosternchen aus dem Internet einen Journalisten magisch-realistisch heimsuchen, bewegt sich am Rande der Hermetik und Unlesbarkeit. Das macht aber nichts, denn "Emission" allein hat das Zeug, eine kanonische metamoderne Kurzgeschichte zu werden.

Joshua Cohen: "Vier neue Nachrichten".

Aus dem Englischen von Ulrich Blumenbach. Verlag Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2014. 270 S., geb., 19,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Schlicht und einfach genial ist Cohens Umgang mit Sprache, (...). Seine Art zu schreiben ist erfrischend neu, aufregend anders.«Spiegel Online»'Der Uni-Bezirk', ist eine fabelhafte Satire.«Deutschlandradio Kultur»So klingt der Sound einer neuen Generation kluger Pop-Literaten: temporeich wie ein Speed-Metal-Song und doch eindringlich wie schwerer Chopin.«Sonntagszeitung, CH»Weder macht Cohen sich mit einer unter Netzkritikern so beliebten Beschwörung der alten Zeit lächerlich, noch knufft er den Digital Natives anbiedernd in die Seite.«Die Zeit»Lustvoll überzeichnet, mit schwarzem Humor und viel Sinn für Absurdität.«NZZ am Sonntag»Cohens Themen sind hochattraktiv und -aktuell (...), und auch wie der 34jährige Autor sich mit überschäumender Fantasie darüber hermacht - das ist klasse.«ORF Ö1 Ex Libris»Die junge Stimme aus den USA brilliert mit kritischen Kurzgeschichten aus der digitalen Welt.«Frizz Frankfurt»Cohen zeigt sich als ein moderner Erzähler, der die Fragen nach Identität und Wirklichkeit im digitalen Zeitalter literarisch gekonnt reflektiert.«Faust Kultur»Das Aufregende findet bei Joshua Cohen woanders statt, in der Form - experimentell! - und in einer Sprache, die gleichzeitig hyperreflektiert und entfesselt draufloswildert.«Die Wochenzeitung»Die 'Vier neue Nachrichten', die er in seinem Erzählband verschickt, reagieren mit ungewöhnlicher literarischer Finesse auf die zeitgenössische Lebenswelt.«BR2 Diwan»Bei Blumenbach als Übersetzer (...) sind Cohens stellenweise elliptischer Stil und sein zwischen saloppem Zungenschlag und bewusst verstiegenen Termini springendes Register in besten Händen.«Neue Zürcher Zeitung»Voller überbordender Fantasie (...). Cohen entwickelt einen Stil, der ohne das Netz nicht denkbar ist, indem er aus dem Überangebot an Sprachebenen, Formen und Strukturen schöpft.«Der Tagesspiegel»Joshua Cohen führt uns mit 'Vier neue Nachrichten' auf ein ganz neues literarisches Terrain.«New Yorker Observer»Cohen erfasst das Lebensgefühl der Online-Generation und legt den Finger darauf, was das Internet in seiner banalen Abgründigkeit für uns bedeutet.«The New York Times…mehr