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Viele Holocaust-Überlebende können erst, wenn sich ihr Lebensende nähert, über die damaligen Erlebnisse sprechen. Sie haben Pogrome erlebt, häufig auch Konzentrationslager. Die Erfahrungen von Flucht und Vertreibung haben sie geprägt, viele Traumata gehen nie vorüber. Ihre Überlieferungen sind wichtiger denn je. Die noch Lebenden sind Zeitzeugen, ihre Lebensgeschichten sind einzigartig. In diesem Buch kommen Holocaust-Überlebende zu Wort, die über Erlebtes und über ihre Sicht auf Gegenwart und Zukunft sprechen. Gerade in Zeiten des aufflackernden Antisemitismus ist ihre Stimme umso wichtiger.…mehr

Produktbeschreibung
Viele Holocaust-Überlebende können erst, wenn sich ihr Lebensende nähert, über die damaligen Erlebnisse sprechen. Sie haben Pogrome erlebt, häufig auch Konzentrationslager. Die Erfahrungen von Flucht und Vertreibung haben sie geprägt, viele Traumata gehen nie vorüber. Ihre Überlieferungen sind wichtiger denn je. Die noch Lebenden sind Zeitzeugen, ihre Lebensgeschichten sind einzigartig. In diesem Buch kommen Holocaust-Überlebende zu Wort, die über Erlebtes und über ihre Sicht auf Gegenwart und Zukunft sprechen. Gerade in Zeiten des aufflackernden Antisemitismus ist ihre Stimme umso wichtiger. Ob sie in Deutschland und Österreich oder in Israel leben, das prägt ihre Perspektive, deren Gegenüberstellung ist das Besondere dieses Buches: Wer nach Israel gelangt ist, hat häufig nie wieder einen Fuß nach Deutschland oder Österreich gesetzt. Diejenigen, die geblieben oder zurückgekehrt sind, müssen sich Fragen stellen, warum sie im Land der Täter geblieben sind. Die Fotografien von Konrad Rufus Müller bilden die zweite Säule des Buchs: Porträtaufnahmen, die eindrücklich die Spuren der Zeit dokumentieren. Bilder, die die Menschen und ihre Erinnerung ein Stück weit vor dem Vergessen bewahren.
Autorenporträt
Alexandra Föderl-Schmid ist eine Journalistin aus Österreich. Sie war Chefredakteurin und auch Co-Herausgeberin der Tageszeitung Der Standard und ist jetzt Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung in Israel.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.01.2019

VON SZ-AUTOREN
Gespräche mit
Überlebenden
Manche Überlebende des Holocaust können oder wollen erst jetzt über Erlebtes sprechen. Ihre Erfahrungen haben sie geprägt und den Blick auf Entwicklungen in der Gegenwart geschärft. Alexandra Föderl-Schmid, die Israel-Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung, hat Gespräche mit 25 Zeitzeugen in Deutschland, Österreich und Israel geführt und ihre Lebenserinnerungen festgehalten: Der Älteste ist 105 Jahre, der Jüngste 74. Konrad Rufus Müller, der als „Kanzlerfotograf“ bekannt ist, hat sie fotografisch porträtiert. Seine Schwarz-Weiß-Aufnahmen zeigen die Spuren der Zeit, machen Einsamkeit und Trauer sichtbar.
Ihr Überleben verdanken viele „unfassbaren Wundern“ und oft mutigen Menschen, die ihnen während der Nazizeit geholfen haben zu überleben. Der zunehmende Antisemitismus und politische Entwicklungen wie der Aufstieg der AfD in Deutschland und die Regierungsbeteiligung der FPÖ in Österreich lösen bei den Überlebenden Ängste aus und viele warnen vor einer Entwicklung, die „zu einer neuen Art von Holocaust“ führen könnte. Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, hat als Einführung ein Gespräch mit der Autorin und dem Fotograf geführt, und resümiert: „Das Buch ist ein politisches Testament von Holocaust-Überlebenden, es ist eine aufrüttelnde Botschaft an die Gesellschaft.“
SZ
Alexandra Föderl-Schmid: Unfassbare Wunder. Gespräche mit Holocaust-Überlebenden in Deutschland, Österreich und Israel. Böhlau Verlag, Wien 2019. 184 Seiten mit 45 Abb., 35 Euro.
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