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Was haben Gewalt, Gelächter und Deutschsein miteinander zu tun? Martina Kessel analysiert, wie in der deutschen Gesellschaft zwischen 1914 und 1945 Scherz- und Spottpraktiken eingesetzt wurden, um Identitätsvorstellungen auszuhandeln und Gewalt zu legitimieren.
Zum einen geht Kessel der Frage nach, wie Zeitgenossen eine Vorstellung von Deutschsein etablierten, die sie als nichtjüdisch fassten: Mit ihrer Identitätspolitik ließen die Akteure Antisemitismus scheinbar 'selbstverständlich' wirken. Zum anderen untersucht sie, warum und wie nichtjüdische Deutsche Spott einsetzten, um Gewalt gegen…mehr

Produktbeschreibung
Was haben Gewalt, Gelächter und Deutschsein miteinander zu tun? Martina Kessel analysiert, wie in der deutschen Gesellschaft zwischen 1914 und 1945 Scherz- und Spottpraktiken eingesetzt wurden, um Identitätsvorstellungen auszuhandeln und Gewalt zu legitimieren.

Zum einen geht Kessel der Frage nach, wie Zeitgenossen eine Vorstellung von Deutschsein etablierten, die sie als nichtjüdisch fassten: Mit ihrer Identitätspolitik ließen die Akteure Antisemitismus scheinbar 'selbstverständlich' wirken. Zum anderen untersucht sie, warum und wie nichtjüdische Deutsche Spott einsetzten, um Gewalt gegen jüdische Deutsche, Andersdenkende oder Kriegsgegner in eine vorgeblich 'kreative' und 'legitime' Praktik umzudeuten. Der Weg von den deutschen Völkerrechtsverstößen im Ersten Weltkrieg bis zur Shoah war nicht unausweichlich und nicht alle machten ihn mit. Die, die mitzogen, signalisierten jedoch gerade mit ihrem Hohn, dass sie Ausgrenzung, Verfolgung und schließlich Vernichtung als Identitätsvollzug verstanden.
Autorenporträt
Martina Kessel ist Professorin für allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechtergeschichte an der Universität Bielefeld. Forschungsschwerpunkte: Kulturgeschichte, Identität, Gewalt, Nationalsozialismus, Geschlechtergeschichte, internationale Beziehungen.
Rezensionen
"Kessel's analysis is subtle and illuminating." Peter Fritzsche H-Soz-Kult, 24.01.2020 20200124