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An einem Freitagabend im November springt der amerikanische Journalist John Krassner aus dem Fenster der 15. Etage eines Stockholmer Hochhauses. Für die Polizei zunächst ein klarer Fall von Selbstmord. Krassner hat sogar einen Abschiedsbrief hinterlassen. Seltsam an diesem Abschiedsbrief ist allerdings, dass er beinahe poetisch geschrieben ist: "Ich verbrachte mein Leben zwischen der Sehnsucht nach dem Sommer und der Kälte des Winters." Dem Polizeibeamten Lars M. Johansson lässt der Fall keine Ruhe, in den er unter höchst unerwarteten und sonderbaren Umständen verwickelt wurde und der…mehr

Produktbeschreibung
An einem Freitagabend im November springt der amerikanische Journalist John Krassner aus dem Fenster der 15. Etage eines Stockholmer Hochhauses. Für die Polizei zunächst ein klarer Fall von Selbstmord. Krassner hat sogar einen Abschiedsbrief hinterlassen. Seltsam an diesem Abschiedsbrief ist allerdings, dass er beinahe poetisch geschrieben ist: "Ich verbrachte mein Leben zwischen der Sehnsucht nach dem Sommer und der Kälte des Winters." Dem Polizeibeamten Lars M. Johansson lässt der Fall keine Ruhe, in den er unter höchst unerwarteten und sonderbaren Umständen verwickelt wurde und der schließlich zu einem der größten ungelösten Verbrechen in der jüngsten europäischen Geschichte wird.

Persson arbeitet als Kriminologe für die schwedische Regierung.
Autorenporträt
Leif G. W. Persson ist Professor der Kriminologie, Medienexperte und einer der führenden Krimiautoren Schwedens. Seine Kriminalromane um Lars M. Johansson und die Stockholmer Polizeibehörden zählen zu den erfolgreichsten des Landes. Persson wurde mehrfach mit dem Schwedischen Krimipreis ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.05.2005

Der Kommissar und sein Kulturgut
Jetzt wird aufgeräumt, und zwar zuerst in der Polizei: Leif GW Perssons Roman vom Mord an Olof Palme
Die Taten sind erfunden, weitgehend zumindest, die Personen auch, und das friedliche, zivile Land Schweden mit seinen wenigen, dafür aber um so häuslicher gesinnten Einwohnern wirkt mittlerweile überfordert durch die zahllosen und oft grausamen Verbrechen, die von schwedischen Kriminalautoren im eigenen Land veranstaltet werden. Dass aber die Leidenschaft für diese Bücher nicht erlischt, hat auch den Grund, dass der Kriminalroman mittlerweile an die Stelle gerückt ist, die vor zwanzig, dreißig Jahren die Soziologie, die Politologie und die Pädagogik eingenommen hatten – die Wissenschaften also, deren Geltungsanspruch auf die Behauptung gründete, sie seien für die Verbesserung der Gesellschaft zuständig. Das Beklagen und Entlarven von sozialen Missständen ist seitdem, wie auch das hartnäckige Insistieren auf der Notwendigkeit von sozialem Engagement, auf den fiktiven Kriminalkommissar übergegangen. Bei ihm handelt es sich also, in der strengsten Bedeutung des Wortes, um gesunkenes Kulturgut.
Sinnfällig wird das nicht nur in den Büchern selbst, sondern auch im Auftreten ihrer Autoren. Ihnen allen eignet etwas Missionarisches zu, ja zuweilen, wie bei Liza Marklund etwas geradezu Inquistorisches. Umgekehrt fragt man sich, wieso noch kein Politiker und keine Partei darauf gekommen ist, sich das sozialpädagogische Potential, die latent vorhandene jakobinische Wucht des modernen Kriminalromans zunutze machen zu wollen. Oder sollte das schon geschehen sein? Leif GW Persson heißt ein Professor an der Polizeihochschule in Stockholm, der einige der beliebtesten schwedischen Kriminalromane geschrieben hat – nahe an dem, was man noch für Realismus halten könnte, vor allem aber nahe an der Politik. Letzteres geht soweit, dass der seriöse Journalismus in Schweden immer wieder darüber spekuliert, welche Quellen Persson innerhalb der Politik gehabt haben muss.
Dass die schwedische Polizei, oder genauer: ein rechtsradikaler Kader innerhalb der Truppe, am Mord am Ministerpräsidenten Olof Palme im Februar 1986 aktiv Anteil genommen hatte, gehört zu den ältesten Theorien zu diesem Verbrechen. Leif GW Persson liefert eine Geschichte dazu, zu der er offenbar in großem Maßstab Dokumente aus den Untersuchungen herbeizog. Sie entspinnt sich langsam, entfaltet dann eine beträchtliche Spannung und rechnet nebenbei mit allen zivilen Tugenden ab, die zumindest die schwedische Politik sich noch immer zugute hält. Leider ist die Übersetzung am Rande des Erträglichen, ja, hin und wieder auch falsch – aber ein leidenschaftlicher Anhänger des Genres wird sich den Plot schon zusammenreimen.
tost
Leif GW Persson
Zwischen der Sehnsucht des Sommers und der Kälte des Winters
Roman. Aus dem Schwedischen von Gabriele Haefs. Random House, München 2005. 698 Seiten, 22,90 Euro.
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