“Ich weiß, dass Mark Brandis gerne diese Expedition geleitet hätte, doch diesmal hatte ich einfach mehr Glück als er...“
(Ernest D. Scott)
Commander Ernest D. Scott ist glücklich: Er hat den Auftrag erhalten, zum Uranusmond Oberon zufliegen. Er, Ernest D. Scott, wird der erste Mann auf dem
Oberon sein und nicht sein ewiger Konkurrent Mark Brandis. Scott und Brandis verbindet eine alte…mehr“Ich weiß, dass Mark Brandis gerne diese Expedition geleitet hätte, doch diesmal hatte ich einfach mehr Glück als er...“
(Ernest D. Scott)
Commander Ernest D. Scott ist glücklich: Er hat den Auftrag erhalten, zum Uranusmond Oberon zufliegen. Er, Ernest D. Scott, wird der erste Mann auf dem Oberon sein und nicht sein ewiger Konkurrent Mark Brandis. Scott und Brandis verbindet eine alte Rivalität – sowohl in der Raumfahrt als auch bei einer bestimmten Frau: Ruth. Von Scotts Ehrgeiz getrieben, wagt die Crew das Experiment, den bestehenden Geschwindigkeitsrekord zu brechen. Dabei kommt es aber zu einem Desaster. Die Crew muss auf dem Nachbarmond Titania notlanden, und zwar in einer kilometerlangen tiefen Schlucht. Um die Raumflotte über die aktuelle Notsituation zu informieren, befiehlt Scott seinen beiden Männern McIntosch und Maddox den Aufstieg. Sie müssen am Rande der Schlucht Signale zur Raumflotte senden. In einer eisigen Kälte beginnen die beiden Astronauten mit dem Kampf gegen Hunger, Durst, Kälte und Hoffnungslosigkeit…
Die Geschichte ist anspruchsvoll: Parallelen zu dem Polarforscher Robert Falcon Scott werden aufgezeigt. Es sei erinnert, dass Robert Scott dank seines Wettlaufes um die Ersterreichung des Südpols gegen Roald Amundsen berühmt wurde. Scott wurde von Amundsen geschlagen, wie auch der Frauenheld Ernest Scott immer den Wettkampf gegen Mark Brandis verlor. Auf dem Weg zurück ins Basislager kam Robert Scott gemeinsam mit seinen Begleitern ums Leben. Die Gefolgsleute von Ernest Scott, McIntosch und Maddox, müssen auf dem Weg zurück zur Delta IX auch um ihr Leben zittern. Währenddessen hört der Commander aus dem Tagebuch seines Namensvetters.
Die Atmosphäre ist einzigartig. Es ist kalt, extrem kalt. Das lebensbedrohliche Gefühl ist noch intensiver als beim Dranga-Gletscher und Fairlane. Hier stimmt eigentlich alles, obwohl für das Leben der Protagonisten gar nichts mehr stimmt. Beängstigend, traurig und aussichtslos. Musik und Geräusche wie Wind, Schritte im Schnee und Klirren von Eis unterstreichen die Gefahr, Hoffnungslosigkeit und Kälte. Beeindruckend.
Die Sprecher dieser Folge gehören aus meiner Sicht mit zu den Besten der Hörspielbranche und beeindrucken durch die Art und Weise, wie sie ihren Charakteren in dieser lebensbedrohlichen Umgebung Leben einhauchen: Frank Glaubrecht als Cmdr. Ernest D. Scott, der an seinen Namensvetter Robert Scott denkt, Mark Bremer, der vor allem als Peter Lundt bekannt ist und Cpt. Peter Gottwald verkörpert, Sven Hasper als Lt. Winston McIntosch und Tobias Kluckert als mitfühlsamer, aufopferungsvoll kämpfenden Lt. Bill Maddox. Die Besatzung der Delta IX wird komplettiert von Sgt. Domenico Sini, der in seiner hervorragenden, unberechenbaren Art und Weise von Simon Jäger gesprochen wird. Eine Topgarde der Hörspielsprecher des 21. Jahrhunderts.
Maddox und McIntoschs Dialoge nehmen weite Teile des Hörspiels ein. Mit Ironie und Zynismus konnten die beiden anfangs noch ein wenig ihre Angst lindern; später fehlte selbst für Ironie die nötige Kraft. Rasch wurden die beiden von der lebensbedrohlichen Realität gebrochen.
Lt. Bill Maddox: „Geringe Schwerkraft und unsicherer Boden: Tolle Kombination.“
Lt. Winston McIntosch: „Ein Viertel haben wir: Zehn Kilometer.“
Lt. Bill Maddox: „Fantastisch.“
Das schön gemalte Cover zeigt Maddox und McIntosch, wie sie die Delta IX verlassen haben und sich auf diesen anstrengenden Weg begeben. Absolut passend zur Folge.
Der erste Teil vom „Vorstoß zum Uranus“ ist ein hervorragendes Hörspiel, welches durch eine unglaublich dichte, bedrohliche Atmosphäre und hervorragenden Sprechern brilliert. Bislang meine absolute Topfolge bei Mark Brandis. Wird der zweite Teil diese noch toppen können?