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Richard Wagners Antisemitismus ist seit über 160 Jahren in aller Welt stark umstritten. Die Einschätzungen reichen von einer humanitären und emanzipatorischen Interpretation, die jüdische Freunde Wagners zu dessen moralischer Entlastung anführen, über eine ausgeprägte Judenfeindschaft bis zur unmittelbaren Vorläuferschaft von Hitlers Rassismus. Was kann davon bei einer nüchternen Betrachtung als zutreffend angesehen werden? In diesem Buch wird versucht, die Anteile herauszufiltern, die die Wagnersche Judenfeindschaft mit dem nationalsozialistischen Rassismus verbinden, aber vor allem wird die…mehr

Produktbeschreibung
Richard Wagners Antisemitismus ist seit über 160 Jahren in aller Welt stark umstritten. Die Einschätzungen reichen von einer humanitären und emanzipatorischen Interpretation, die jüdische Freunde Wagners zu dessen moralischer Entlastung anführen, über eine ausgeprägte Judenfeindschaft bis zur unmittelbaren Vorläuferschaft von Hitlers Rassismus. Was kann davon bei einer nüchternen Betrachtung als zutreffend angesehen werden? In diesem Buch wird versucht, die Anteile herauszufiltern, die die Wagnersche Judenfeindschaft mit dem nationalsozialistischen Rassismus verbinden, aber vor allem wird die Wirkungsgeschichte eines völkischen Rassismus, der in Bayreuth seit Wagners Tod 1883 bis zur Machtergreifung Hitlers 1933 immer mehr Anhänger fand, kritisch analysiert. Wagner, dessen Musik Hitler bis 1945 begeistert bejubelte, war zwar ein geistiger Initiator einer rassistischen Ideologie, aber das eigentliche Verbindungsglied zwischen Wagner und Hitler sind die Bayreuther Wagnerianer Cosima Wagner, Hans von Wolzogen, Houston Stewart Chamberlain, Winifred Wagner und viele andere Wagnerfans, die dem Nationalsozialismus nicht nur als künstlerische Steigbügelhalter dienten.
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Rezensionen
»Diese Untersuchung hat in diesem Sinn Inhalt und Grenzen von Wagners Wirkung auf die Nationalsozialisten differenzierend bestimmt und nachvollziehbar dargestellt.« Eberhard Zimmermann, in: Das Historisch-Politische Buch, Heft 4/2016

»Es ist deshalb zu begrüßen und angesichts der weltanschaulich-ideologischen, ästhetischen und kunst- wie kulturpolitischen Widerstände höchst verdienstvoll, dass in einer Zeit der fast ungebrochenen Wagnerverehrung diese Studie von Kiesewetter erschienen ist; er ist ein Polyhistor, der Typus eines Gelehrten, der in der heutigen Wissenschaftslandschaft selten geworden ist. Schon im Vorwort (S. 7-10) und in den Einleitenden Gedanken (S. 13-22) macht der Autor deutlich, welche Schwierigkeiten hierzulande bis heute bestehen, Wagners Judenhass sachlich zu behandeln. [...] Wenn man sich heutzutage mit den Unsäglichkeiten des fast ungetrübten Wagnerkultes auseinanderzusetzen sucht, dann erweist sich die Studie von Kiesewetter als grundlegend, grundsätzlich und unentbehrlich. [...] Die Frage, ob wir aus den Wagnerinterpretationen etwas lernen können, beantwortet Kiesewetter sachlich und wohlabgewogen.« Wolfgang Geier, in: Kultursoziologie, 2/2015