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It s 1937, and the Japanese are poised to invade Nanjing. Minnie Vautrin, an American missionary and the dean of Jinling Women s College, decides to remain at the school, convinced that her American citizenship will help her safeguard the welfare of the Chinese men and women who work there. She is painfully mistaken. In the aftermath of the invasion, the school becomes a refugee camp for more than ten thousand homeless women and children, and Vautrin must struggle, day after day, to intercede on the behalf of the hapless victims. Yet even when order and civility are restored, she remains…mehr

Produktbeschreibung
It s 1937, and the Japanese are poised to invade Nanjing. Minnie Vautrin, an American missionary and the dean of Jinling Women s College, decides to remain at the school, convinced that her American citizenship will help her safeguard the welfare of the Chinese men and women who work there. She is painfully mistaken. In the aftermath of the invasion, the school becomes a refugee camp for more than ten thousand homeless women and children, and Vautrin must struggle, day after day, to intercede on the behalf of the hapless victims. Yet even when order and civility are restored, she remains deeply embattled, always haunted by the lives she could not save.

At once a searing story that unfurls during one of the darkest moments of the twentieth century and an indelible portrait of a singular and brave woman, Nanjing Requiem is another tour de force from the National Book Award-winning author of Waiting.
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Autorenporträt
Ha Jin
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.01.2013

Zeit der Verzweiflung
In seinem neuen Roman „Nanking Requiem“ setzt der aus China stammende
amerikanische Autor Ha Jin der Missionarin Minnie Vautrin ein literarisches Denkmal
VON ULRICH BARON
Ende 1937 verübten japanische Soldaten in Chinas damaliger Hauptstadt Nanking ein Massaker, dem über 200 000 Menschen zum Opfer fielen. Mordend, plündernd und vergewaltigend zogen Offiziere und Mannschaften wochenlang durch die Stadt. Autos, die das Tor Y Chang Men in die Hafenvorstadt Hsiakwan passierten, fuhren damals über eine meterhohe Masse aus Sandsäcken und Leichen chinesischer Soldaten. Die Zahl der Toten und der vergewaltigten Frauen wäre noch weit höher ausgefallen, wenn nicht eine Handvoll couragierter Ausländer eine Schutzzone eingerichtet hätte, die rund einer Viertelmillion chinesischer Zivilisten relative Sicherheit bot.
  Wie deren Leiter jene Zeit erlebt hat, weiß man aus seinen Aufzeichnungen, die Erwin Wickert 1997 unter dem Titel „John Rabe. Der gute Deutsche von Nanking“ herausgab. Rabe, den die New York Times einen „Nazi“ genannt hat, „der sein Hakenkreuz benutzte, um Menschenleben zu retten“, ist in Ha Jins Roman „Nanking Requiem“ eine Hintergrundfigur. Im Vordergrund steht die amerikanische Missionarin Wilhelmine „Minnie“ Vautrin, die in den Zeiten des Mordens und Vergewaltigens das Jinling-Mädchencollege leitete und zur Zufluchtstätte für bedrohte Frauen und Kinder machte.
  Gerechnet hatte man mit gut zweitausend Zufluchtsuchenden. Es wurden über Zehntausend. Die meisten von ihnen konnte Minnie vor dem Schlimmsten bewahren, aber nicht alle. Ausgerechnet am 24. Dezember 1937 erklärt ihr im Roman ein schmunzelnder japanischer Oberst: „Nach der Eroberung Nankings sind unsere Männer kurzzeitig außer Kontrolle geraten.“ Um „ehrbare Frauen“ vor weiteren Belästigungen zu schützen, wolle man ein „Freizeitzentrum“ einrichten, und dafür brauche man Frauen. Man wisse, dass sich in Jinling auch „einige Straßenmädchen“ aufhielten: „Wir werden denen eine Lizenz geben, damit sie sich durch derartige Dienstleistungen ihren Lebensunterhalt verdienen können.“
  „They said they wanted one hundred“, heißt es dazu in Minnie Vautrins Tagebuch aus den Jahren 1937 bis 1940, das in der Bibliothek der Yale Divinity School erhalten ist. Einundzwanzig von diesen hundert hätten die Japaner zunächst bekommen, schrieb Minnie gleich darauf, doch sie werde alles tun, was in ihrer Macht stehe, um zu verhindern, dass ihnen auch die übrigen neunundsiebzig ausgeliefert würden. Dann ist vom Schmücken des Weihnachtsbaums die Rede. In Ha Jins Roman wird die von ihren Schützlingen als „Göttin der Barmherzigkeit“ verehrte Minnie an diesem und ähnlichen Erlebnissen zerbrechen – weil sie sich eine Schuld an der Verschleppung gibt, und weil die ursprüngliche Leiterin des College, Mrs Dennison, diesen Vorfall nutzt, um sie zu demütigen.
  Tatsächlich ist die reale Minnie Vautrin 1940 zusammengebrochen und hat sich ein Jahr später in den USA das Leben genommen, als ihr klar wurde, dass sie nie wieder nach China würde zurückkehren können. So spiegelt sich Chinas Zusammenbruch hier im Schicksal einer couragierten Amerikanerin, die ihre Arbeit dort im besten Sinne als Mission verstand.
  Was seinen historischen Stoff anbelangt, so folgt Ha Jin der authentischen Vorlage, doch wählt er eine Außenperspektive, indem er „Nanking Requiem“ von einer chinesischen Ich-Erzählerin vortragen lässt. Minnies engste Mitarbeiterin Anling ist offenbar eine fiktive Gestalt, die der Rektorin zwar voller Sympathie verbunden ist, doch ihr im Konflikt mit Mrs Dennison keine Hilfe leisten kann. Wie die meisten Chinesen im Roman hat auch Anling mehr als genug damit zu tun, ihre eigene Familie durch eine Katastrophe zu bringen, in der das Enthaupten von Menschen zum Sport geworden ist.
  „Einer Frau – sie trug noch Lederstiefel, die sich in Falten um ihre Knöchel legten, war eine Brust abgeschnitten worden“, heißt es da bei einem Spaziergang, den Anling und Minnie zu einem nahe gelegenen Teich machen: „in jedem Nasenloch steckte eine Patronenhülse“. Angesichts solcher Szenen erscheint Ha Jins eher schlichte, weitgehend monoperspektivische Erzählweise durchaus gerechtfertigt, denn sein „Nanking Requiem“ erzählt eine ebenso schrecklich wie beschämend einfache Geschichte – von Bestialität und Barmherzigkeit, von Mut und Feigheit.
  In einer Zeit, da viele Chinesen auf Mord und Vergewaltigung mit Verrat und Kollaboration reagieren und die militärische wie intellektuelle Elite sich ins Hinterland zurückzieht, hält eine Ausländerin die Stellung. Nicht aus konfuzianischer Pietät, sondern aus christlicher Nächstenliebe und bis zur Selbstaufgabe.
  Der 1956 in China geborene Ha Jin ging 1985 in die USA, wo er heute als Professor für englische Literatur an der Boston University lehrt. Sein „Nanking Requiem“ ist alles andere als ein Professorenroman, berührt aber die Welt der Akademiker. Während Jinlings ehemalige Direktorin Mrs Dennison und deren einheimische Nachfolgerin Dr. Wu dem Beispiel des elitären amerikanischen Wellesley College nacheifern, beschäftigte sich Minnie Vautrin schon vor dem Massaker mit der Volksbildung und hätte angesichts der Not danach gerne weiter daran festgehalten.
  Im Roman aber nutzt Mrs Dennison die ausländerfeindliche Propaganda gegen Minnie, um ihre Vorstellungen von einem chinesischen Wellesley durchzusetzen. Ja, es scheint hier, als sei Minnies nervlicher Zusammenbruch am Ende weniger durch die Wochen des Massakers verursacht als durch die Rückkehr der alten Dame. Jene Elite aber, die Mrs Dennison in Jinling ausbilden möchte, hat sich in der Krise in Jinling ebenso wenig blicken lassen wie die Wellesley-Absolventin Madam Chiang und deren Mann, Generalissimo Chiang Kai-shek. Rettung kommt in „Nanking Requiem“ nicht aus dem einfachen Volk und nicht von den Eliten, sondern von mittleren Gestalten wie Minnie Vautrin und dem Siemens-Vertreter John Rabe, die in der Krise über sich selbst hinauswachsen.
  Dass Minnie von ihren Schützlingen dafür als Göttin verehrt wird, ist ihr selbst unangenehm und wird von Mrs Dennison perfide gegen sie gewendet. Für die Chinesen jedoch, so heißt es im Roman, stelle eine menschliche Gottheit keinen Widerspruch dar: „Ihrer Überzeugung nach kann jeder durch gute Taten zu einem besseren Menschen und schließlich sogar zu einer Göttin werden.“
  Gegen Neid und Missgunst aber kämpfen auch Göttinnen vergeblich. Gegen aus Verzweiflung geborene Selbstüberforderung und gegen aus Selbstüberforderung geborene Verzweiflung auch. Zu Tode erschöpft sei sie, schrieb Minnie Vautrin in ihrer letzten chinesischen Tagebucheintragung am 30. Juni 1940: „Zu erschöpft zum Denken. Habe eine hundsmiserable Laune.“ Knapp ein Jahr später nutzte sie in den USA einen unbeobachteten Moment, um die Gashähne aufzudrehen.
Der Zusammenbruch Chinas
spiegelt sich hier im Schicksal
einer couragierten Amerikanerin
Es geht in diesem Roman auch
um die Rivalität zwischen
Elitedenken und Volksbildung
Besuch im Jinling-College in Nanking, 75 Jahre nach dem Beginn der Massaker im Dezember 1937, mit einer historischen Ansicht der Gebäude: Ha Jins Roman unternimmt eine solche Vergegenwärtigung mit literarischen Mitteln.
FOTO: REDUX/LAIF
  
  
  
  
  
Ha Jin: Nanking Requiem. Aus dem Amerikanischen von Susanne Hornfeck. Ullstein Verlag, Berlin 2012. 343 Seiten, 22,99 Euro.
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Subtle and powerful. The New York Times Book Review

Crushingly beautiful, achingly sad. . . . What you most remember, once you put down the book, is not agony and hopelessness, not darkness and blood, but rather the reach of human goodness. The Philadelphia Inquirer

Remarkable. . . . Profoundly moving. The Plain Dealer

Wonderful. . . . [Ha Jin s] control over his characters is masterful; Japanese characters can be kindly, victims can be stridently impatient for vengeance. All are human. Washington Independent Review of Books

Nanjing Requiem is both plainspoken and revelatory, the saddest of Ha Jin s novels. After this past decade of armed conflict, which has put millions of civilians at risk, his reminder of the human costs of war is also, unfortunately, timely. The Boston Globe

An affecting, insightful portrait. The Oregonian

[Minnie s] humanizing voice and struggling perspective personalize the story and provide anelement of reasonableness and decency amid so much savagery. . . . Harrowing. Wall Street Journal

[Ha Jin s] spare prose can achieve a masterful precision. . . . Demonstrate[s] how humans cope when forced together in wartime. . . . Testament to the bravery of women in the most horrifying of circumstances. The Independent (UK)

Exquisitely painful. . . . Creates an unforgettable impression. St. Louis Dispatch

Haunting. . . . He has honed a distinctively dry, laconic prose style. Financial Times

Should be required reading for anyone who isn't familiar with what happened at Nanjing. . . . Courageously and unflinchingly, Ha Jin has taken an important step in remembering both the victims and the heroes of that senseless slaughter. Associated Press

Delivers glimpses of the massacre in all its reeling madness: the young woman who is driven insane by her manifold violations; the ways violence can smite the spirit, even when the body is spared; the sight of shells bursting in the air like black blossoms. The Washington Post

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