Gelockt durch überzeugende kleine Leseauszüge vorab, habe ich das neueste Buch "Brennesselhaut" von Iris Lemanczyk - trotz des gefühlt ausgelutschten Themas - in einem Zug verschlungen. Ohne erhobenen Zeigefinger und passgenau auf ihre jugendliche Leserschaft abgestimmt, gelingt es ihr mühelos, uns
in eine entfernte und beklemmende Realität zu entführen.
Vor dem Hintergrund wahrer Begebenheiten…mehrGelockt durch überzeugende kleine Leseauszüge vorab, habe ich das neueste Buch "Brennesselhaut" von Iris Lemanczyk - trotz des gefühlt ausgelutschten Themas - in einem Zug verschlungen. Ohne erhobenen Zeigefinger und passgenau auf ihre jugendliche Leserschaft abgestimmt, gelingt es ihr mühelos, uns in eine entfernte und beklemmende Realität zu entführen.
Vor dem Hintergrund wahrer Begebenheiten um den Sinto-Jungen Kajetan und seine Jugendfreundschaft mit Heiner Geissler entspinnt sich die Geschichte einer Kindheit, die im Deutschland der 40er Jahre zunehmend zum Alptraum gerät. Schon nach wenigen Seiten hatte ich das Gefühl, zusammen mit Kajetan im ländlichen Ravensburg unterwegs zu sein. Die Menschen, denen er begegnet, sind entweder hilfsbereit, ignorant oder gefährlich, Mitläufer oder Selbstdenker - sie ähneln den Menschen zu allen Zeiten und holen die Geschehnisse damit ins hier und jetzt.
Ich mag den Schreibstil von Frau Lemanczyk und ihre ehrliche Geschichte - auch wenn ich nicht zur Zielgruppe gehöre.
Meine Empfehlung: Sehr lesenswert - nicht nur für Heranwachsende.