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In der Nachfolge seines Bestsellers In 80 Bäumen um die Welt unternimmt Jonathan Drori eine weitere Reise rund um den Globus und erweckt dieses Mal für uns die Pflanzenkunde zum Leben. Er zeigt in unterhaltsamen und kenntnisreichen Texten auf, wie eng ihre Welten mit unserer eigenen Geschichte, Kultur und Folklore verwoben sind. Von der scheinbar vertrauten Tomate und dem Löwenzahn bis hin zur 'unheimlichen' Alraune und dem spanischen 'Moos von Louisiana' - jede dieser Geschichten steckt voller Überraschungen. Einige seiner pflanzlichen Protagonisten haben eine beunruhigende Vergangenheit,…mehr

Produktbeschreibung
In der Nachfolge seines Bestsellers In 80 Bäumen um die Welt unternimmt Jonathan Drori eine weitere Reise rund um den Globus und erweckt dieses Mal für uns die Pflanzenkunde zum Leben. Er zeigt in unterhaltsamen und kenntnisreichen Texten auf, wie eng ihre Welten mit unserer eigenen Geschichte, Kultur und Folklore verwoben sind. Von der scheinbar vertrauten Tomate und dem Löwenzahn bis hin zur 'unheimlichen' Alraune und dem spanischen 'Moos von Louisiana' - jede dieser Geschichten steckt voller Überraschungen. Einige seiner pflanzlichen Protagonisten haben eine beunruhigende Vergangenheit, während andere die menschliche Kreativität entzündet oder ganze Zivilisationen zum Blühen gebracht haben. Die herrlichen Naturzeichnungen aus der Feder von Lucille Clerc machen dieses Buch zu einem bibliophilen Gesamtkunstwerk, das Text und Bild auf das Schönste verbindet. Eine botanische Reise voller Schönheit und Brillanz!
Autorenporträt
Jonathan Drori CBE ist ein Treuhänder des Eden Project, ein Botschafter des WWF und war neun Jahre lang Treuhänder der Royal Botanic Gardens, Kew und des Woodland Trust. Er ist Fellow der Linnean Society und der Zoological Society of London und war früher als Dokumentarfilmer bei der BBC tätig.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.01.2022

NEUE REISEBÜCHER

Für den Tisch Manchmal reicht ein Buch für ein ganzes Jahr. Wenn man es genau liest und all seinen Anregungen und Abschweifungen, den vielen in ihm verdichtet gespeicherten Geschichten Aufmerksamkeit schenkt, sie in sich wirken lässt, mit ihnen zu neuen Gedanken, neuen Taten, vielleicht sogar einem neuen Sein aufbricht, wird man auf eine Weise beschenkt, die mit nichts zu vergleichen ist. Jonathan Droris "In 80 Pflanzen um die Welt" ist so ein Buch. Geschrieben hat es ein Kenner der Pflanzenwelt - Drori ist Botaniker und war neun Jahre lang Kurator der Royal Botanic Gardens im Londoner Stadtteil Kew, dem, wie er schreibt, vielleicht artenreichsten Flecken der Erde. Zugleich ist er aber ein an Geschichte und Kultur Interessierter und außerdem sehr unterhaltsamer Vermittler von Wissen. Als langjähriger Mitarbeiter der BBC betreute Drori Wissenschaftssendungen und -serien. Kein Wunder, dass er seine achtzig ausgewählten Pflanzen gekonnt in Szene zu setzen weiß.

Angelehnt an die berühmte Reise des Phileas Fogg in Jules Vernes Roman "Reise um die Erde in 80 Tagen", geht es von England, Schottland, Irland aus in Richtung Osten. Den Auftakt macht Drori mit der Großen Brennnessel, Urtica dioica, einer Pflanze, die wegen ihres überreichen Vorhandenseins gern unterschätzt wird - jedenfalls so lange, bis man mit ihr in Berührung kommt. Dabei hat sie so viel mehr zu bieten als schmerzende Blasen auf der Haut: Aus ihren langen, zähen Fasern lässt sich Stoff herstellen, die jungen Frühlingstriebe enthalten viele Vitamine und Eisen und sind nahrhafter als Spinat. Mehr als dreißig Falterarten bietet die Brennnessel Unterschlupf, sind sie, dank der brennenden Haare, an den Blattunterseiten doch sicher vor Fressfeinden.

Da die Brennnessel wirklich fast überall zu finden ist, ließe sich mit ihr auch leicht beginnen, wozu Drori seine Leserinnen und Leser am Ende des Buches auffordert: Sie mögen, so wünscht er sich, eine Pflanze auswählen und sie zwanzig Minuten genau betrachten, dabei Form, Farbe, Textur, Duft von Blättern und Blüten genauestens aufnehmen, mit allen Details, Härchen, Insekten und deren Eiern, mit Schad- und Fraßstellen und Verfärbungen. Durch das genaue Betrachten entlang der gewachsenen pflanzlichen Strukturen bekommt man allmählich Antworten auf die Fragen, die man sich, schreibt Drori, beim Studium der Pflanze stellen soll: Was? Wie? Und vor allem: Warum? Pflanzen sind raffinierte lebende Apparaturen, wachsende Wunderwerke, die auf verschiedenste Weisen versuchen, andere Wesen anzulocken, um sich zu vermehren. Mit Düften, Leuchtapparaten, Blättern, Früchten, die für Tiere und Menschen Nahrung, Obdach und Baumaterial sind. Manche, wie der Aronstab, den Drori mit einer fasziniert-gruseligen Beschreibung ehrt, gehen dabei so eigene, eigenartige Wege, dass man kaum glauben kann, was man liest. Die Vielfalt der Formen und Farben, die Drori ausgewählt und die die französische Illustratorin Lucille Clerc in feinen, detailreichen, collageartigen Zeichnungen wiedergegeben hat, ist beeindruckend: ein Heer von Außerirdischen, mitten unter uns. beha.

Jonathan Drori / Lucille Clerc (Illustrationen): "In 80 Pflanzen um die Welt". Aus dem Englischen von Bettina Eschenhagen. Laurence-King-Verlag 2021, 216 Seiten, 24 Euro (erst ab Ende März wieder lieferbar, Vorbestellungen möglich).

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