Dieses Buch bietet einen großzügigen Einblick in mehrere Bereiche der Prävention gegen sexuellen Missbrauch.
Demnach definiert die Autorin zunächst, was unter den Begriff "sexueller Missbrauch an Kindern" fällt. Sie ordnet diese Straftat in einen historischen Kontext und schildert anschließend
prägnant die gültige deutsche Rechtslage, was ihr überaus gut gelingt. Folgend geht sie auf die…mehrDieses Buch bietet einen großzügigen Einblick in mehrere Bereiche der Prävention gegen sexuellen Missbrauch.
Demnach definiert die Autorin zunächst, was unter den Begriff "sexueller Missbrauch an Kindern" fällt. Sie ordnet diese Straftat in einen historischen Kontext und schildert anschließend prägnant die gültige deutsche Rechtslage, was ihr überaus gut gelingt. Folgend geht sie auf die aktuell belegten Straftaten und die geschätzten Dunkelzifferschätzungen ein. Fundiert wird die Situation der Opfer betrachtet, sowie welche Auswirkungen ein erlebter sexueller Missbrauch für diese hat. Ebenso wird auf die Täter und Täterinnen und deren Situation, sowie deren Strategien eingegangen.
Anschließend definiert die Autorin eingehend, wie Prävention gegen sexuellen Missbrauch an Kindern sein muss, um Erfolg zu haben. Der Fokus wird nach einer allgemeinen Einschätzung auf den Bereich der Grundschule gerichtet. Besonders erörtert wird, wieso Prävention gegen sexuellen Missbrauch in der Grundschule passieren sollte und, welche Berufsgruppe diese adäquat umsetzen kann. Die Autorin setzt sich dabei gewissenhaft mit allen möglichen Berufsgruppen auseinander und argumentiert tiefgreifend, welche Eignungen von besonderer Relevanz sind. Argumentativ begründet wird, dass effektive und gesetzlich geforderte Prävention im Rahmen der Schule von Sozialpädagogen bzw. Sozialarbeitern erbracht werden muss und, sowohl die aktive Unterstützung und Befürwortung der Lehrkräfte, als auch die Anpassung bzw. Veränderung der Strukturen der Schulen, benötigt.
Ausführlich wird im Folgenden auf die Inhalte der Opfer- und Täterprävention eingegangen, sowie, dass positive Sexualerziehung ein Bestandteil der Präventionsbildung sein muss. Es wird in den Fokus gestellt, dass eine effektive Prävention eine bejahende und positive Maßnahme sein muss, die Kinder in ihrem Selbstwert stärkt und dazu befähigt „nein“ sagen zu dürfen. Ohne auf einzelne Präventionsprogramme einzugehen wird prägnant und praxisnah geschildert wieso Prävention von sexuellem Missbrauch Kinderbildung benötigt, sowie welche Inhalte vermittelt werden sollen und wie die Bildung der Kinder gestaltet werden sollte. Deutlich herausgearbeitet wird, dass umfassende, also erfolgversprechende Prävention, sowohl die Mitarbeit und Bildung der Eltern bzw. Erziehenden, als auch der Lehrkräfte benötigt, worauf in den Kapiteln „Bildung von Eltern“ und „Lehrerbildung – Grundlage der Prävention“ eingegangen wird. Auch hier wird eingehend auf die Begründung der Notwendigkeit der Mitarbeit der benannten Personenkreise eingegangen. ; es werden die Bildungs-Inhalte dargestellt, sowie in welchem Rahmen diese Inhalte vermittelt werden sollen. I m Anschluss formuliert die Autorin deutlich die bestehenden Grenzen der Präventionsbildung, wobei sie zwischen allgemein Grenzen jedweder präventiven Bemühungen und Grenzen, die speziell im Bereich der Schule existieren, unterscheidet.
Im Kapitel „Resümee und Ausblick“ stellt die Autorin drei interessante sozialpolitische Forderungen: die aktive „Einmischung“ der Schulen in den Sozialraum (weniger Abgrenzung, sondern Schule als Lebenswelt), mehr Öffentlichkeitsarbeit, sowie die finanzielle, als auch politische Absicherung der Prävention.
Allgemein: Ein wissenschaftlich fundiertes Buch, das für Jeden zu empfehlen ist!