Wer Paul Auster als Leser verfallen will, sollte Die Musik des Zufalls lesen. Dieser Autor, bei dem man nie weiß, ob sein nächstes Buch einen verärgert oder mit magischer Prosa verwöhnt, zeigt hier all seine Stärken. Am Ende eines Tunnels bilden sich die vom Schicksal Gebeutelten ein, ein Licht zu
sehen. Die Pessimisten unter uns erkennen darin einen nahenden Zug. Jim Nashe verliert Frau und Kind,…mehrWer Paul Auster als Leser verfallen will, sollte Die Musik des Zufalls lesen. Dieser Autor, bei dem man nie weiß, ob sein nächstes Buch einen verärgert oder mit magischer Prosa verwöhnt, zeigt hier all seine Stärken. Am Ende eines Tunnels bilden sich die vom Schicksal Gebeutelten ein, ein Licht zu sehen. Die Pessimisten unter uns erkennen darin einen nahenden Zug. Jim Nashe verliert Frau und Kind, der Vater stirbt und dann erbt er doch glatt zweihunderttausend Dollar. Licht oder Zug? Als guter Amerikaner macht er sich auf die Reise, erlebt ein Road Movie und lernt Menschen kennen, denen er in der Ehe mit seiner Frau nie begegnet wäre. Und dann driftet mit Jack Pozzi die Geschichte wie häufig bei Auster ins real Surreale ab, und eine Mauer spielt eine entscheidende Rolle im Leben der beiden. Das clownesk Absurde seines Pozzi erinnert an eine wunderbar ähnliche lautende Figur aus Samuel Beckett Stück Warten auf Godot: Pozzo. Zufall oder beabsichtigt? Eine betörend leichte Geschichte, bei der zwei Menschen glauben, nichts zu verlieren zu haben, und doch auf der Suche nach sich selbst sind. So entscheidet der Zufall über das Licht oder den Zug im Tunnel, aber weil Auster dies zu banal ist, schreibt er einen verschrobenen, verrückten Roman darüber.