Schülergruppen oder Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern begegnen sich, kommunizieren über Geschichte und betreiben gemeinsam historische Projekte. Im Zeichen der Globalisierung scheint dies ein genauso selbstverständliches wie kompliziertes Unterfangen. Selbstverständlich, weil Geschichte dauerhaft nicht mehr nur im nationalen Rahmen gedacht und vermittelt werden kann, kompliziert, weil es für transnationale Projektarbeit in mehrfacher Hinsicht noch keine Modelle gibt: Zum einen sind historische Lernkulturen alle auf nationale Lehr- Lernkonzepte und nicht auf transnationalen Austausch…mehr
Schülergruppen oder Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern begegnen sich, kommunizieren über Geschichte und betreiben gemeinsam historische Projekte. Im Zeichen der Globalisierung scheint dies ein genauso selbstverständliches wie kompliziertes Unterfangen. Selbstverständlich, weil Geschichte dauerhaft nicht mehr nur im nationalen Rahmen gedacht und vermittelt werden kann, kompliziert, weil es für transnationale Projektarbeit in mehrfacher Hinsicht noch keine Modelle gibt: Zum einen sind historische Lernkulturen alle auf nationale Lehr- Lernkonzepte und nicht auf transnationalen Austausch hin angelegt. Zum anderen erfordert die Mischung aus historischer Projektarbeit, transnationalem Austausch und dem Einsatz Neuer Medien eine Fülle an Kompetenzen einen hohen Grad an Transdisizplinarität. Kaum jemand kann beanspruchen in diesen drei Feldern - dem interkulturell kommunikativen, dem historisch-inhaltlichen und dem medialen - gleichermaßen kompetent agieren zu können. Dies zeigt, wie wichtig es ist, hierfür Hilfen und vor allem grundlegende Überlegungen an die Hand zu geben. Das vorliegende Werk will in mehrfacher Hinsicht eine Schneise in dieses in den letzten Jahren erfreulich schnell wachsende Lernfeld legen. Es macht an unterschiedlichen Ansatzpunkten deutlich, welche Chancen und Optionen diese besondere Form von Projektarbeit bietet und gleichzeitig aufzeigen, in welchen Feldern sich besondere Herausforderungen, Probleme oder Schwierigkeiten ergeben können.
Vadim Oswalt, Dr., Professor für Didaktik der Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen Jens Aspelmeier, Dr., Lehrkraft für besondere Aufgaben am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Universität Siegen Suzelle Boguth, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsverbund "Kulturtechniken und ihre Medialisierung" an der Justus-Liebig-Universität Gießen
Inhaltsangabe
Vorwort
Einleitung
I. Historische Projektarbeit im transnationalen Austausch
I.1 Geschichte im transnationalen Austauschprozess
I.1.1 Lebensweltbezug im Spannungsfeld von Differenz und Gemeinsamkeit
I.1.2 "Yes, every country has a special history" - Transnationaler Austausch als Begegnung historischer Narrative
I.1.3 "Is the Holocaust part of your daily life?" Die Vergangenheit der Gegenwart und die Gegenwart der Vergangenheit
I.1.4 Transnationale Projektarbeit und Begegnung - Multiple Perspektiven in einem heterogenen historischen Bezugsfeld
I.2 Das Lernen über und in unbekannten historischen Räumen
I.2.1 "Eigentlich weiß ich über mein Nachbarland so gut wie gar nichts ..." - Die Begegnung mit neuen historischen Räumen und Orten
I.2.2 Neue Räume - unbekannte Geschichtslandschaften
I.2.3 Begegnungen mit und an historischen Erinnerungsorten
I.3 Die thematische Entfaltung des historischen Projekts
I.3.1 Die Suche nach den Schnittflächen: Verflechtungsgeschichten und historischer Vergleich
I.3.2 Zum Umgang mit Biographien - Eine Konkretisierung von Geschichte?
I.3.3 Zeitzeugengespräche in der transnationalen Projektarbeit
I.4 Die methodische Gestaltung des Projekts
I.4.1 Gestaltorientierte Zugänge versus Historische Methode?
I.4.2 Projektmethode und transnationale Projektarbeit
I.4.3 Historische Methode und Erkenntnisgewinnung
I.4.4 Handlungsorientierung: Planspiel, Theater etc.