Fehdeführung - verstanden als eigenmächtige Gewaltausübung im Kontext von Feindschaft bzw. als Mittel des Konfliktaustragens - stellte trotz möglicher rechtlicher Sanktionen in vielen europäischen Ländern eine gängige Praxis dar. In dem Band werden die Fehdepraktiken analysiert, die an der englisch-schottischen Grenze in Spätmittelalter und Früher Neuzeit, im spätmittelalterlichen Frankreich, Ungarn und Polen, im ukrainisch-ruthenischen Grenzraum der Frühen Neuzeit und im Ostafrika des 19. Jahrhunderts üblicher Bestandteil von Fehdeführung waren. Zudem werden Kontexte sowie Trägergruppen des Gewalthandelns in den Blick genommen. Auf diese Weise wird auch ein Beitrag zu der Frage nach der Möglichkeit einer Unterscheidung von Fehde und Krieg geleistet.