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Aus dem Inhalt: I. Historische Entwicklung - Geschichte bis zur Landung der Portugiesen im 15. Jahrhundert / Bernhard Chiari - Wirtschaftliche und geographische Erschließung der Westküste Afrikas von der Frühen Neuzeit bis zum Beginn des Kolonialismus / Martin Rink - Kongo-Freistaat und Belgisch-Kongo 1908-1960 / Dieter H. Kollmer - Deutscher Einfluss / Wolfgang Petter - Das autoritäre Regime General Mobutus / Helmut Strizek - Der Ruanda-Genozid von 1994 / Peter Hazdra - Der Kongo seit 1994 / Denis Tull - Europäische Sicherheitsinteressen / Sven Grimm - Afrikanische Sicherheitsinteressen /…mehr

Produktbeschreibung
Aus dem Inhalt: I. Historische Entwicklung - Geschichte bis zur Landung der Portugiesen im 15. Jahrhundert / Bernhard Chiari - Wirtschaftliche und geographische Erschließung der Westküste Afrikas von der Frühen Neuzeit bis zum Beginn des Kolonialismus / Martin Rink - Kongo-Freistaat und Belgisch-Kongo 1908-1960 / Dieter H. Kollmer - Deutscher Einfluss / Wolfgang Petter - Das autoritäre Regime General Mobutus / Helmut Strizek - Der Ruanda-Genozid von 1994 / Peter Hazdra - Der Kongo seit 1994 / Denis Tull - Europäische Sicherheitsinteressen / Sven Grimm - Afrikanische Sicherheitsinteressen / Wolf Kinzel - Internationales Umfeld und UN-Einsatz / Thomas Breitwieser - Aktuelle Sicherheitslage / Volker Ressler II. Strukturen und Lebenswelt - Regionale Anarchie als globale Problematik / Volker Matthies - Umgang mit Krieg und Gewalt im Kongo/ Denis Tull - Stammesstrukturen und Ethnizität / Eric Muller - HIV-Aids als Sicherheitsproblem / Sarah Tietze - Lokale Initiativen, zivilgesellschaftliche Gruppen / Christiane Kayser - Die Rolle der katholischen Kirche / Marco Moerschbacher - Literatur, Kunst und Musik / Bernhard Chiari - Wirtschaft und Bodenschätze / Rainer Tezlaff - Kinshasa: Portrait einer Hauptstadt / Dominic Johnson Zeittafel / Erinnerungsorte / Literaturhinweise / Internettipps / Index
Autorenporträt
Der Herausgeber ist Offizier, Historiker und Fachprojektleiter "Geschichte der Bundeswehr" am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) sowie Lehrbeauftragter an der Universität Potsdam.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.08.2006

Armut und Stolz
Demokratische Republik Kongo

Der Einsatz von Bundeswehrsoldaten zur Sicherung der Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo hat das Interesse der deutschen Öffentlichkeit auf das Riesenland im Herzen Afrikas gelenkt. Fundierte und kompakte Informationen zu Geschichte und Gegenwart des Kongos liefert nun ein vom Potsdamer Militärfeschichtlichen Forschungsamt herausgegebener Band. Die Beiträge zeigen auf, daß seit dem späten 19. Jahrhundert eine breite Blutspur die Geschichte des Kongos durchzieht. Damals etablierte der belgische König Leopold ein extrem harsches Ausbeutungssystem. In den kautschukreichen Wäldern der riesigen Kolonie errichteten die neuen Kolonialherren eine Terrorherrschaft. Die Bevölkerung wurde zum Gummizapfen in die Wälder getrieben. Gegen Säumige und Widerspenstige ging die Soldateska des neuen Kolonialstaates mit brutalster Gewalt vor. Auch nach dem Ende von Leopolds Schreckensregime setzte sich der staatliche Terror fort. Die Unabhängigkeit 1960 brachte nicht das von der Bevölkerung erhoffte "Reich der Freiheit", im Gegenteil: Bald putschte sich Colonel Joseph Mobutu an die Macht und hielt sie über Jahrzehnte fest. Seither ist das Land nicht mehr zur Ruhe gekommen.

Der - wie es die Zeitgenossen nannten - "skandalöse Reichtum" des kongolesischen Bodens, etwa an Kupfer, Gold und Diamanten, zog seit dem frühen 20. Jahrhundert viele internationale Firmen an. Doch bis heute profitieren nur wenige Kongolesen vom Rohstoffreichtum. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt weiterhin in oft bitterer Armut. Die Ausbeutung der vorhandenen Bodenschätze bringt, schreibt Rainer Tetzlaff, "dem Land mehr Fluch als Segen, solange es keine Zentralregierung gibt, die ein Gewaltmonopol etabliert und gleichzeitig den Willen hat, das Land zu einer funktionierenden Volkswirtschaft aufzubauen". In einem der gelungensten Beiträge des Bandes porträtiert Dominic Johnson den "Moloch" Kinshasa, wo die Mehrheit der acht Millionen Einwohner mit weniger als einem Dollar Einkommen pro Tag auskommen muß. Gleichwohl ist die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo "voller Vitalität und Lebenskunst, mit wachem Bürgerstolz und einem weltoffenen Selbstverständnis".

ANDREAS ECKERT

Wegweiser zur Geschichte: Demokratische Republik Kongo. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes herausgegeben von Bernhard Chiari und Dietmar H. Kollmer. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2006. 216 S., 12,90 [Euro].

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