München, 1957. Bernie Gunther ist bei einer Versicherungsgesellschaft gelandet. Er wird nach Athen geschickt, um die Forderungen eines Versicherten namens Witzel zu prüfen, dessen Schiff vor der Küste gesunken ist. Bernie findet heraus, dass das Schiff einst einem griechischen Juden gehörte, der nach Auschwitz deportiert wurde. Die Sache ist für ihn klar: ein Racheakt. Dann wird Witzel tot aufgefunden, hingerichtet mit zwei Schüssen in die Augen. Wer steckt dahinter? Bernie ist gezwungen der griechischen Polizei bei den Ermittlungen zu helfen, und er erkennt: Jemand hat noch längst nicht mit der Vergangenheit abgeschlossen...
Wer die digitale Welt in einem Roman glaubwürdig darstellen will, muss sich damit nicht nur auskennen, sondern sie verständlich vermitteln können. Einer der das kann ist der englische Technologiephilosoph Tom Chatfield...spannend und actionreich. Und immer wieder witzig...Doch der Roman führt uns auch vor Augen, was mit der digitalen Technologie möglich ist. Wie man uns überwachen und unsere Spuren im Netz manipulieren und missbrauchen kann. CULTurMag 20200801
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Einmal mehr hat der früh verstorbene Philip Kerr souverän einen spannenden historischen Kriminalroman geschrieben, lobt Rezensent Thomas Wörtche. Diesmal verstrickt er den im NS ehemals als Mordermittler erfolgreichen Bernie Gunther zufällig in die "schmutzige Intrige rund um das Vermögen ermordeter Juden", die sich 1957 in Griechenland abspielte, erzählt der Kritiker. Wörtche hofft, dass die frauen- und fremdenfeindlichen Kommentare des Ermittlers ausschließlich "Figurenrede" sind, die den Charakter des spät Geläuterten verdeutlicht. Wenn das zutrifft, hält er diese britische Bearbeitung deutscher Schuld für eindeutig gelungen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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