Dass Frauen in linksterroristischen Gruppen aktiv waren und den bewaffneten Kampf befürworteten, rief in den 1970er-Jahren massive Verunsicherungen hervor. Dominique Grisard analysiert am Beispiel des Linksterrorismus in der Schweiz vergeschlechtlichte Sicherheitsdiskurse, die das Phänomen Terrorismus mit der "pervertierten" Emanzipation ausländischer Frauen verknüpften. Über die Abgrenzung von der Figur der maskulinen, ausländischen Terroristin versicherten sich der Staat und seine Bürger des "Eigenen", nämlich einer bürgerlichen Geschlechterordnung, die aus Beschützern der Nation und ihren Frauen und Kindern bestand.…mehr
Dass Frauen in linksterroristischen Gruppen aktiv waren und den bewaffneten Kampf befürworteten, rief in den 1970er-Jahren massive Verunsicherungen hervor. Dominique Grisard analysiert am Beispiel des Linksterrorismus in der Schweiz vergeschlechtlichte Sicherheitsdiskurse, die das Phänomen Terrorismus mit der "pervertierten" Emanzipation ausländischer Frauen verknüpften. Über die Abgrenzung von der Figur der maskulinen, ausländischen Terroristin versicherten sich der Staat und seine Bürger des "Eigenen", nämlich einer bürgerlichen Geschlechterordnung, die aus Beschützern der Nation und ihren Frauen und Kindern bestand.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Inhalt I. Terrorismus und Geschlecht 9 II. Analyse der Diskursfelder 35 1. Terrorismus als Wissensobjekt: Ergründung von Ursprung und Ursachen 35 1.1 Frauenemanzipation als Auslöser des Linksterrorismus 36 1.2 Russinnen: Die 'Wurzeln' des Terrorismus 44 1.3 Fazit: Frauenfiguren und die Dekontextualisierung des Terrorismus 51 2. Terrorismus als Medienereignis: Bewaffnete ausländische Frauen und ihre Schweizer Anwälte 53 2.1 Die einschlägigen Printmedien 55 2.2 Der internationale Terrorismus in den Schweizer Medien: Flugzeugentführungen der Volksfront zur Befreiung Palästinas 57 2.3 Die Schweiz und der Terrorismus der Nachbarländer: Der Mythos der deutsch-italienischen Terroristin 68 2.4 Terrorisierung der Massenmedien nach deutschem Strickmuster: Die Figur des Schweizer 'Terroristenanwalts' 86 2.5 Fazit: Konfrontation mit dem 'Fremden im Eigenen' 97 3. Strafrechts- und Gerichtspraxis: Angeklagte zwischen Anerkennung als Staatsbürger und Disziplinierung 101 3.1 Die einschlägigen Strafnormen 104 3.2 Die Gerichtspraxis und ihre Geschlechternarrative 118 3.3 Klärung des Straftatbestandes: Das Narrativ des Rechtssubjekts als rationaler männlicher Bürger 120 3.4 Strafbemessung: Disziplinierung durch Geschlechternarrative 126 3.5 Fazit: (Ent-)Politisierung und Feminisierung 144 4. 'Knastkampf': (Selbst )Stilisierungen inhaftierter TerroristInnen 147 4.1 Die einschlägigen Widerstandsformen 148 4.2 Hungerstreik: Eine massenmediale Form des Widerstands 149 4.3 Knastkunst: Eine subtile Kommunikations- und Widerstandsform 155 4.4 Juristisches Wissen: Das Widerständige in der Forderung nach Anerkennung durch das Recht 161 4.5 Widerstand in Wort und Schrift: Vom 'bewaffneten Kämpfer' zur 'Inhaftierten des Hochsicherheitstrakts' 168 4.6 Fazit: 'Bewaffneter Kampf': (K)ein Gegendiskurs 176 5. Die bundesrätliche und parlamentarische Sicherheitspolitik: Schutz des Staatsbürgers und seiner Familie 178 5.1 Die Sicherheitspolitik des Bundesrates 179 5.2 Sicherheitspolitische Vorstöße im Parlament 184 5.3 Sicherheitspolitische Narrative des Schutzes: Vergeschlechtlichung des 'Eigenen' und des 'Fremden' 199 5.4 Fazit: Verunsicherung hegemonialer Männlichkeit 206 6. Polizeipraxis: 'Feierabend'-TerroristInnen als Observationsobjekte 209 6.1 Die zuständigen Staatsbehörden 210 6.2 Ermittlungstechniken: Objekte der Überwachung 214 6.3 Kriminalisierung alternativer Lebensformen: Ablehnung des Wertewandels 233 6.4 Fazit: Zusammenspiel des Öffentlichen, Privaten und Geheimen 240 7. Zivilgesellschaftlicher Staatsschutz: Unschuldig erscheinender 'Jedermann'-Terrorismus 243 7.1 Die einschlägigen Akteure und Publikationen 244 7.2 Antiterrorismus, Antikommunismus, Antifeminismus: Vom Terrorismus schwarzbärtiger Anarchisten zum weichen, weiblichen Terrorismus 251 7.3 Wachsamkeit als Bürgerpflicht 266 7.4 Fazit: Männerbündische Strukturen und das 'Recht' auf Sicherheit 272 III. Synthese und Ausblick 276 Regeln der Diskursverschränkung 277 Regieren mit (Un )Sicherheit 282 Herausforderung hegemonialer Männlichkeit 286 Danksagung 293 Abkürzungen 295 Quellen 298 Literatur 317
Inhalt I. Terrorismus und Geschlecht 9 II. Analyse der Diskursfelder 35 1. Terrorismus als Wissensobjekt: Ergründung von Ursprung und Ursachen 35 1.1 Frauenemanzipation als Auslöser des Linksterrorismus 36 1.2 Russinnen: Die 'Wurzeln' des Terrorismus 44 1.3 Fazit: Frauenfiguren und die Dekontextualisierung des Terrorismus 51 2. Terrorismus als Medienereignis: Bewaffnete ausländische Frauen und ihre Schweizer Anwälte 53 2.1 Die einschlägigen Printmedien 55 2.2 Der internationale Terrorismus in den Schweizer Medien: Flugzeugentführungen der Volksfront zur Befreiung Palästinas 57 2.3 Die Schweiz und der Terrorismus der Nachbarländer: Der Mythos der deutsch-italienischen Terroristin 68 2.4 Terrorisierung der Massenmedien nach deutschem Strickmuster: Die Figur des Schweizer 'Terroristenanwalts' 86 2.5 Fazit: Konfrontation mit dem 'Fremden im Eigenen' 97 3. Strafrechts- und Gerichtspraxis: Angeklagte zwischen Anerkennung als Staatsbürger und Disziplinierung 101 3.1 Die einschlägigen Strafnormen 104 3.2 Die Gerichtspraxis und ihre Geschlechternarrative 118 3.3 Klärung des Straftatbestandes: Das Narrativ des Rechtssubjekts als rationaler männlicher Bürger 120 3.4 Strafbemessung: Disziplinierung durch Geschlechternarrative 126 3.5 Fazit: (Ent-)Politisierung und Feminisierung 144 4. 'Knastkampf': (Selbst )Stilisierungen inhaftierter TerroristInnen 147 4.1 Die einschlägigen Widerstandsformen 148 4.2 Hungerstreik: Eine massenmediale Form des Widerstands 149 4.3 Knastkunst: Eine subtile Kommunikations- und Widerstandsform 155 4.4 Juristisches Wissen: Das Widerständige in der Forderung nach Anerkennung durch das Recht 161 4.5 Widerstand in Wort und Schrift: Vom 'bewaffneten Kämpfer' zur 'Inhaftierten des Hochsicherheitstrakts' 168 4.6 Fazit: 'Bewaffneter Kampf': (K)ein Gegendiskurs 176 5. Die bundesrätliche und parlamentarische Sicherheitspolitik: Schutz des Staatsbürgers und seiner Familie 178 5.1 Die Sicherheitspolitik des Bundesrates 179 5.2 Sicherheitspolitische Vorstöße im Parlament 184 5.3 Sicherheitspolitische Narrative des Schutzes: Vergeschlechtlichung des 'Eigenen' und des 'Fremden' 199 5.4 Fazit: Verunsicherung hegemonialer Männlichkeit 206 6. Polizeipraxis: 'Feierabend'-TerroristInnen als Observationsobjekte 209 6.1 Die zuständigen Staatsbehörden 210 6.2 Ermittlungstechniken: Objekte der Überwachung 214 6.3 Kriminalisierung alternativer Lebensformen: Ablehnung des Wertewandels 233 6.4 Fazit: Zusammenspiel des Öffentlichen, Privaten und Geheimen 240 7. Zivilgesellschaftlicher Staatsschutz: Unschuldig erscheinender 'Jedermann'-Terrorismus 243 7.1 Die einschlägigen Akteure und Publikationen 244 7.2 Antiterrorismus, Antikommunismus, Antifeminismus: Vom Terrorismus schwarzbärtiger Anarchisten zum weichen, weiblichen Terrorismus 251 7.3 Wachsamkeit als Bürgerpflicht 266 7.4 Fazit: Männerbündische Strukturen und das 'Recht' auf Sicherheit 272 III. Synthese und Ausblick 276 Regeln der Diskursverschränkung 277 Regieren mit (Un )Sicherheit 282 Herausforderung hegemonialer Männlichkeit 286 Danksagung 293 Abkürzungen 295 Quellen 298 Literatur 317
Rezensionen
"Gendering Terror is a rich, insightful, and highly recommended study that makes a crucial contribution to work on gender and left-wing terrorism.", German Studies Review, 01.11.2013
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