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Phänomenale Eigenschaften, d.h. Eigenschaften, die bestimmen, wie wir etwas erleben oder wie sich etwas für uns anfühlt, sind aus philosophischer Sicht besonders interessante Eigenschaften. Denn es hat sich als äußerst schwierig herausgestellt zu verstehen, wie ein Organismus aufgebaut sein muss, um diese Eigenschaften zu besitzen. In der neueren Philosophie des Geistes spricht man in diesem Zusammenhang von einer Erklärungslücke: Es fehlen uns gegenwärtig Erklärungen, warum Lebewesen z.B. Durst, Übelkeit oder Schmerz empfinden, wenn ihr Gehirn in bestimmten funktionalen und…mehr

Produktbeschreibung
Phänomenale Eigenschaften, d.h. Eigenschaften, die bestimmen, wie wir etwas erleben oder wie sich etwas für uns anfühlt, sind aus philosophischer Sicht besonders interessante Eigenschaften. Denn es hat sich als äußerst schwierig herausgestellt zu verstehen, wie ein Organismus aufgebaut sein muss, um diese Eigenschaften zu besitzen. In der neueren Philosophie des Geistes spricht man in diesem Zusammenhang von einer Erklärungslücke: Es fehlen uns gegenwärtig Erklärungen, warum Lebewesen z.B. Durst, Übelkeit oder Schmerz empfinden, wenn ihr Gehirn in bestimmten funktionalen und neurophysiologischen Zuständen ist: Es fehlen uns reduktive Erklärungen phänomenaler Eigenschaften. Was würde folgen, wenn solche Erklärungen grundsätzlich nicht verfügbar wären? Sind wir in diesem Falle zu der Annahme gezwungen, dass phänomenale Eigenschaften keinen Platz in unserem naturwissenschaftlichen Weltbild haben? Mit dieser Frage befasst sich die vorliegende Arbeit. Sie ist im Kern eine Untersuchungder philosophischen Konsequenzen der Diagnose (die im ersten Teil der Arbeit gestellt wird), dass die Erklärungslücke auf direktem Weg nicht geschlossen werden kann. Wer der Ansicht ist, dass phänomenale Eigenschaften auch dann einen Platz in unserem naturwissenschaftlichen Weltbild haben, wenn sie nicht reduktiv erklärt werden können, macht sich eine Position zueigen, die in der vorliegenden Arbeit (aus gewissen technischen Gründen) Aposteriori-Physikalismus genannt wird. Was den Aposteriori-Physikalismus genau ausmacht, welche anderen Positionen mit ihm konkurrieren, und welche Gründe es für und gegen diese konkurrierenden Positionen gibt, wird im ersten Teil der vorliegenden Arbeit untersucht. Im zweiten Teil steht die Frage im Vordergrund, ob der Aposteriori-Physikalismus überhaupt eine kohärente Spielart des Physikalismus darstellt. Dies ist in jüngster Zeit von einigen Philosophen (zum Teil mit beträchtlichem argumentativem Aufwand) bestritten worden. Zu unrecht, wie einegenaue Analyse ihrer Argumente zeigt. Der Aposteriori-Physikalismus erweist sich - im Unterschied zu anderen Formen des Materialismus und zum Dualismus - als eine kohärente und empirisch gut gestützte Position. Phänomenale Eigenschaften sind demnach robuste, physische Makroeigenschaften, die jedoch nicht reduktiv erklärbar sind. Aber warum sind diese Eigenschaften nicht reduktiv erklärbar, wenn sie doch robuste physische Makroeigenschaften sind? Schließlich sind alle anderen robusten physischen Makroeigenschaften reduktiv erklärbar. Im abschließenden dritten Teil der Arbeit wird ausgelotet, welche Antworten der Aposteriori-Physikalismus auf diese für ihn wichtige Frage geben kann. Dabei zeigt sich, dass alle Vorschläge, die bisher gemacht worden sind, grundsätzlich zu kurz greifen. Wenn es hier überhaupt eine überzeugende Antwort gibt, dann muss in ihr erklärt werden, wie phänomenale Eigenschaften buchstäblich ein Teil unserer phänomenalen Begriffe sein können.
Autorenporträt
Michael Schütte, geb. 1970, Studium der Philosophie, Linguistik und Literaturwissenschaft in Marburg und Bielefeld. 2002 Promotion an der Universität Bielefeld. Seit 2003 ist er Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Philosophie der Universität Magdeburg.