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Die besten Gedichte - ausgewählt von Helmut Krausser selbst
Witzig bis barsch, beiläufig bis launisch: Helmut Krausser beherrscht sämtliche Tonlagen - das gilt nicht nur für den Romancier, sondern vor allem für den Lyriker. Veraltet geglaubte Metren wie den Alexandriner belebt er neu, dichtet formstrenge Sonette ebenso wie fast alberne, an Robert Gernhart und H.C. Artmann erinnernde Reime - und schafft so auf wunderbare Weise den Spagat zwischen Tradition und Moderne.
Sattle deinen Nacken, Tod,
der Garten ist gemäht.
Zieh den Anker aus der Zeit.
Fliegen wir, wie abendrot
Ein
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Produktbeschreibung
Die besten Gedichte - ausgewählt von Helmut Krausser selbst

Witzig bis barsch, beiläufig bis launisch: Helmut Krausser beherrscht sämtliche Tonlagen - das gilt nicht nur für den Romancier, sondern vor allem für den Lyriker. Veraltet geglaubte Metren wie den Alexandriner belebt er neu, dichtet formstrenge Sonette ebenso wie fast alberne, an Robert Gernhart und H.C. Artmann erinnernde Reime - und schafft so auf wunderbare Weise den Spagat zwischen Tradition und Moderne.

Sattle deinen Nacken, Tod,

der Garten ist gemäht.

Zieh den Anker aus der Zeit.

Fliegen wir, wie abendrot

Ein Rabenflügelschlag verschwindet,

im Horizont, der Raben frisst.

Fliegen wir! Es wurde spät.

Hinaus in die Vergangenheit,

wo eins zu allem findet,

und alles mehr wird, als es ist.
Autorenporträt
Helmut Krausser, geboren 1964 in Esslingen, zählt zu den interessantesten und erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftstellern. Für seine Romane, Erzählungen, Lyrik, Tagebücher, Hörspiele, Dramen, Drehbücher und musikalische Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Seine Romane "Der große Bagarozy" und "Fette Welt" (mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle) wurden fürs Kino verfilmt. Der Autor lebt in Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.07.2009

Was bleibt, ist ein Lied

Da kann man nur gratulieren: Helmut Krausser hat aus seinen bisherigen Gedichtbänden - "Gedichte" (1999), "Strom" (2003) und "Plasma" (2007) - diejenigen Beispiele ausgewählt, die er für "die besten Gedichte" hält. Die meisten Albernheiten und Peinlichkeiten, die seine früheren Bände regelmäßig verunzierten, sind zum Glück entfallen. Etwa zwei Drittel der Gedichte wurden eliminiert. Auf dieser autorisierten Basis lohnt es sich nun, sich mit dem versierten Lyriker Krausser auseinanderzusetzen, der Stumpf- und Feinsinniges, Gereimtes und Ungereimtes routiniert zu verbinden weiß. Als Zugabe ("Bonusmaterial") offeriert er dreizehn Gedichte aus der jüngsten Zeit, darunter einen klangvollen Gegengesang in Sonettform gegen Eichendorff. "Ein Lied schläft nicht in allen Dingen", heißt es da und in fast barocker Weltverachtung: "Was lebt, wird ohne Unterschied / verrotten und verschwinden bald. / Was bleibt? Vielleicht ein kleines Lied, / sofern es nicht nur dir gefällt". Also doch noch einmal das Zauberwort? (Helmut Krausser: "Auf weißen Wüsten". Die besten Gedichte. Luchterhand Literaturverlag, München 2009. 157 S., br., 8,- [Euro].) WSg

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