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Mit erstaunlicher Weitsicht formulierte Humboldt die Konsequenzen der modernen Zivilisation. Seine Gedanken über Freiheit, Menschenrechte und die Widersprüche des Fortschritts sind am Beginn des neuen Jahrtausends von geradezu brisanter Aktualität.

Produktbeschreibung
Mit erstaunlicher Weitsicht formulierte Humboldt die Konsequenzen der modernen Zivilisation. Seine Gedanken über Freiheit, Menschenrechte und die Widersprüche des Fortschritts sind am Beginn des neuen Jahrtausends von geradezu brisanter Aktualität.
Autorenporträt
Alexander von Humboldt wurde am 14. September 1769 in Berlin als Sohn eines preußischen Offiziers geboren und wuchs auf Schloß Tegel auf. Er, wie auch sein Bruder Wilhelm, genossen eine Ausbildung, die sich auf aufklärerisches Gedankengut gründete. 1787 nahm er das Studium der Kameralistik in Frankfurt an der Oder auf und beschäftigte sich dazu mit Medizin, Physik und Mathematik. Bald schon ging er aber an die Universität Göttingen, dem Zentrum aufklärerischen Denkens der Zeit. Dort widmete er sich verschiedenen Naturwissenschaften und beschäftigte sich besonders mit geologischen Fragestellungen. Es folgte eine Englandreise an der Seite von Georg Forster, die auf der Rückkehr mit einem kurzen, aber für Humboldt eindrucksvollen Aufenthalt im revolutionären Paris endete. Er nahm schließlich das Studium des Bergbaus auf und machte sich als Oberbergmeister einen Namen, ehe er mit dem Erbe der gestorbenen Mutter eine Entdeckungsreise nach Mittel- und Südamerika antrat. 1804 kehrte er als gefeierter Wissenschaftler und Entdecker nach Paris zurück, wo er die nächsten Jahre im Dienst Friedrich Wilhelms III. verbrachte. Es folgten weitere Reisen nach Asien und Rußland. Als Schriftsteller wurde er für seine unzähligen Reise- und Wissenschaftsberichte, insbesondere den Kosmos bekannt. Er gilt als Mitbegründer der empirischen Geographie und trug mit seinen Schriften bedeutend zu einem erweiterten Wissen über die Welt bei. Humboldt starb am 6. Mai 1859 in Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.11.1999

Hinweis

HUMBOLDT. Goethe-Jahre sind immer auch Humboldt-Jahre. Denn genau fünfzig Jahre nachdem Goethe in Frankfurt geboren worden war, erreichte Alexander von Humboldt auf einem Schiff der spanischen Marine Venezuela. Die Szene, die er dort, im Hafen von Cumaná, miterlebte, hat ihn nie wieder losgelassen. Es war eine Sklavenversteigerung, bei der den gefangenen und entrechteten Menschen wie Pferden ins Gebiss geschaut wurde. Dass dies Geschäft von den europäischen Staaten hingenommen und von der katholischen Kirche wohlwollend geduldet wurde, hat Humboldt empört und zu einer ständigen Anklage gegen die wirtschaftlich motivierte Verachtung politischer Freiheitsrechte getrieben. Der "gemeine Eigennutz", schreibt er mit sicherem Gespür für den perversen Sinn der Wörter, "der mit Menschenpflicht, Nationalehre und den Gesetzen des Vaterlandes im Streite liegt", lasse sich durch nichts in seinen Spekulationen stören. Die kleine Auswahl aus seinen Briefen und Reiseberichten, die Manfred Osten aus Anlass des erwähnten Jubiläums zusammengestellt hat, trägt daher ganz zu Recht den Titel "Über die Freiheit des Menschen". Denn Humboldt war eben viel mehr als der Naturforscher, als welcher er in allen Geschichtsbüchern begegnet. Er war ein Propagator der Menschenrechte und, nebenbei, ein glänzender Stilist. (Alexander von Humboldt: "Über die Freiheit des Menschen". Auf der Suche nach Wahrheit. Herausgegeben von Manfred Osten. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1999. 200 S., br., 14,80 DM.)

K.A.

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