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'Freiheit' war für Emilie Paravicini-Blumer (1808-1885) das Losungswort, mit dem sie gegen ihre Verheiratung mit einem geistig beschränkten Mann protestierte, den Unabhängigkeitskampf der Polen unterstützte und das therapeutische Monopol der Ärzte zu Fall brachte. 'Gleichheit' war der Ausgangspunkt von Josephine Stadlins (1806-1875) Forderung nach einem gesamtschweizerischen Lehrerinnenseminar, ihrer Einmischung in die öffentlichen Schuldebatten und ihrer Ansprüche als pädagogisch und historisch versierte Privatgelehrte. Ausgehend von einem reichen Fundus an persönlichen Briefen ermöglichen…mehr

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Produktbeschreibung
'Freiheit' war für Emilie Paravicini-Blumer (1808-1885) das Losungswort, mit dem sie gegen ihre Verheiratung mit einem geistig beschränkten Mann protestierte, den Unabhängigkeitskampf der Polen unterstützte und das therapeutische Monopol der Ärzte zu Fall brachte. 'Gleichheit' war der Ausgangspunkt von Josephine Stadlins (1806-1875) Forderung nach einem gesamtschweizerischen Lehrerinnenseminar, ihrer Einmischung in die öffentlichen Schuldebatten und ihrer Ansprüche als pädagogisch und historisch versierte Privatgelehrte. Ausgehend von einem reichen Fundus an persönlichen Briefen ermöglichen die zwei Biografien eine facettenreiche Annäherung an die Geschichte des liberalen Aufbruchs in Europa. Sie verknüpfen die Formierung des Schweizer Nationalstaats mit den Innenwelten und Handlungstaktiken von Bildungsbürgerinnen und weisen so über deren individuelle Erfahrungen hinaus. Das Verbindende ist das gesellschaftliche Milieu, in der Frage der Existenzsicherung von Frauen zeigen sich jedoch in den beiden Biografien grundlegende Unterschiede: Der Tradition der arrangierten Ehe steht die zukunftweisende berufliche Ausbildung und Erwerbstätigkeit gegenüber.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Es gibt viel biografische Literatur über starke, eigensinnige Frauen und ihre unsichtbare Macht hinter den protzigen Fassaden der Männerwelt. Urs Hafner ist deshalb freudig überrascht, dass es sich bei der Studie der Schweizer Sozialforscherin Elisabeth Joris nicht um eine "lineare Lebensgeschichte" handelt. Anhand von Briefen stellt sie stattdessen, die sehr persönlichen Lebensgeschichten zweier Frauen dar. Joris Studie beschäftigt sich mit der Wirkung des Bildungsbürgertums in der Entstehungsgeschichte der modernen Schweiz im 19. Jahrhunderts und der Rolle, die zwei Bürgerinnen darin gespielt haben. Auch wenn der Wissenschaftsjargon sich nicht immer vermeiden lässt, gefällt Hafner, wie die Autorin diese persönlichen Geschichten mit dem allgemeinen theoretischen Rahmen ihrer Studie verbindet. Hafner hat mit Elisabeth Joris Buch nicht nur eine geschlechtertheoretische Studie gelesen, sondern auch ein "Geschichte der Gefühle" über die Verschränkung von Persönlichem und Politischem.

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