CS/19.12.20 - Der Roman erzählt von den letzten großen Kämpfen freilebender Plainsindianer in Nordamerika. Besonders gut gefällt mir, dass d. Autorin in ihren Romanen auch Frauen zu Wort kommen lässt. Im vorliegenden Roman ist eine der Hauptfiguren d. Deutsche Theresa Bruckner. Das Buchcover zeigt
sie mit rötlichem langem, zusammengebundenem Haar; an den Händen gefesselt, den Blick zurückwerfend,…mehrCS/19.12.20 - Der Roman erzählt von den letzten großen Kämpfen freilebender Plainsindianer in Nordamerika. Besonders gut gefällt mir, dass d. Autorin in ihren Romanen auch Frauen zu Wort kommen lässt. Im vorliegenden Roman ist eine der Hauptfiguren d. Deutsche Theresa Bruckner. Das Buchcover zeigt sie mit rötlichem langem, zusammengebundenem Haar; an den Händen gefesselt, den Blick zurückwerfend, einem Indianer folgend, d. auf einem Pony reitet, auf seinem Kopf eine Krähe trägt, d. Symbol d. Krähenbundes. - Kurzinhalt: Hamburg Frühjahr 1863. Zeit d. Abenteurer, Glücksritter u. rechtschaffener Bürger, d. es in das gelobte Land Amerika zieht. Dort, so erzählt man sich, würden Milch u. Honig fließen u. d. gebratenen Tauben auf den Tellern landen. So versucht auch d. dt. Familie v. Jonathan Bruckner ihr Glück u. setzt sich d. Gefahren e.langen Überfahrt aus. Im gelobten Land ist längst nicht alles so, wie es angepriesen wurde. Sie sind gezwungen, zusätzl. eine Farm in Nebraska zu bewirtschaften, um überleben zu können. Dass es sich hierbei um Indianerland handelt, ist unerheblich für sie. - Zu eben dieser Zeit betrauert man im Dorf von Wakinyan-gleschka, einem Brulé Indianer, zahlr. Opfer einer heimtückischen Krankheit, d. in Form von verseuchten Pockendecken Tod u. Verderben in ihr Dorf brachte u. zahll. Menschenleben auslöschte. Er verliert Frau u. Kind u. verspürt Wut u. Zorn in sich. Wut auf die Waschitschu, d. ihnen nicht nur todbringende Krankheiten schicken, sondern ihnen auch das Land rauben wollen, es mit ihren Pflugschaaren verletzen u. ihnen alle Büffel wegschießen. Bei einem ihrer Überfälle auf d. verhassten Waschitschu gerät Theresa in Gefangenschaft v. Wakinyan-gleschka. - Die Geschichte handelt v. Kennenlernen dieser zwei so verschied. Menschen aus unterschiedl. Kulturen u. zeigt, wie mit gegenseitiger Rücksichtnahme u. Verständnis, viel Geduld u. einem großen Willen, Gegensätze zueinander finden u. füreinander einstehen können. Auch wenn d. Story an sich kein Zuckerschlecken ist, so ist es doch immer wieder ein Vergnügen zu lesen, wie Fr. Groeper, d. zwischenmenschl. Beziehungen v. Männern u. Frauen der verschied. Indianerstämme beschreibt. Im jetzigen Roman erhält man Einblick in d. Sichtweise einer deutschen Frau, d. nur knapp dem Tod entgeht u. in eine Welt versetzt wird, d. sie nicht versteht u. d. sie anfangs abgrundtief verabscheut. Die Autorin schreibt über das alltägl. Leben u. d. Stellung v. Mann u. Frau. Der Leser erhält Einblick in d. verschied. Bräuche u. Riten des Lakotastammes, zu denen auch d. Brulé gehören. Die Brulé sind einer von sieben Lakotastämmen, zu denen auch die Hunkpapa Lakota mit ihrem Oberhäuptling Sitting Bull u. die Oglala Lakota mit ihrem berühmten Anführer Crazy Horse gehören. Stammesgebiet der Brulè war das westliche Nebraska. - Näher eingegangen wird auf den Sonnentanz, d. Tanz der Jungfrauen, d. Ritual der Schwitzhütte, dem Menstruationszelt sowie dem Umgang mit Menschen, d. sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen. Mehrmals wird eine wahrscheinlich mündlich überlieferte Erzählung d. Indianer erzählt. Die Mythen- u. Sagenwelt d. Siouxindianer ist reich. Man erhält einen kleinen Einblick in ihre Welt, u. versteht den Hintergrund ihrer Denk- u. Handlungsweise. - Fazit: Während d. Lesens erlebte ich wieder einmal den verzweifelten Kampf der Plainsindianer, d. v. den Waschitschu nicht als Menschen angesehen werden. Sie kämpfen um ihre Identität, sie kämpfen um ihr Leben, das einer Feder gleicht, d. dem Wind folgt. Sie kämpfen um Stolz u. Würde. Es ist ein sinnloser Kampf, wie wir wissen. Diesmal können die Haupthelden jedoch ihrem Schicksal entfliehen. Zusammen mit Tatanka Yotanka u. Tashunka Witko leben sie die letzten verbleibenden Jahre in Würde u. Freiheit, eins mit den Büffeln u. eins mit dem Großen Geheimnis. So zumindest in meiner Fantasie, denn nach der Flucht in d. Heimat endet d. Roman. - Der Roman erhält von mir 5 verdiente Sterne.