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Seit Jahren tobt eine heftige Debatte zwischen "Humanisten" und "Naturalisten": Während erstere auf der Sonderstellung des Menschen pochen, betrachten letztere ihn in der Tradition Darwins als ein Tier unter anderen. Die Naturalisten, so Peter Janich, verkennen dabei jedoch, daß unser Verständnis, nachdem nur Menschen, nicht aber Tiere und Naturgegenstände für ihr Handeln verantwortlich gemacht werden können, eine Errungenschaft der Aufklärung darstellt. Ausgehend von einer Lektüre der klassischen Texte Darwins plädiert er für einen präziseren Umgang mit Begriffen und die Klärung jener…mehr

Produktbeschreibung
Seit Jahren tobt eine heftige Debatte zwischen "Humanisten" und "Naturalisten": Während erstere auf der Sonderstellung des Menschen pochen, betrachten letztere ihn in der Tradition Darwins als ein Tier unter anderen. Die Naturalisten, so Peter Janich, verkennen dabei jedoch, daß unser Verständnis, nachdem nur Menschen, nicht aber Tiere und Naturgegenstände für ihr Handeln verantwortlich gemacht werden können, eine Errungenschaft der Aufklärung darstellt. Ausgehend von einer Lektüre der klassischen Texte Darwins plädiert er für einen präziseren Umgang mit Begriffen und die Klärung jener sprachlichen Praxis, im Zuge derer Menschen und Tieren bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden.
Es ist Spätsommer. In der kleinen Stadt Hvium in der dänischen Provinz wird Gustav, der Sohn der Pastorin, sieben Jahre alt. Zur selben Zeit taucht die Kindheitsfreundin der Pastorin auf. Sie lebt als Schriftstellerin in Kopenhagen und kommt weder mit ihrer Arbeit noch mit ihrer Beziehung zu einem verheirateten Mann zurecht. In der Gesellschaft ihrer Freundin will sie etwas Ruhe finden.
Zum Geburtstag bekommt Gustav ein schönes, neues Fahrrad. Da passiert ein schreckliches Unglück, und das beschauliche Leben auf dem Pfarrhof wird brutal zerstört. Gustav wird von einem Auto überfahren. Der Fahrer flüchtet. Gefühle von Trauer, Schuld, Zorn und der Wunsch nach Vergebung beherrschen Gustavs Mutter. Aber nicht die Pastorin und ihr Mann, ein ganzes Dorf ist auf der Suche nach dem Mörder. Aus der ländlichen Idylle wird ein Ort des Horrors. Und Brigitte, die Kindheitsfreundin, ist nicht länger Gast, sondern Therapeutin - und Sündenbock.
Ida Jessen erzählt die Geschichte eines tragischen Verlustes und einer Freundschaft zwischen zwei Frauen, deren Lebenspläne nicht unterschiedlicher sein könnten.
Autorenporträt
Jessen, Ida
Ida Jessen, geboren 1964 in Gram, aufgewachsen in Thyregod, beides kleine Orte in Südjütland, studierte Literatur und Kommunikation in Aarhus. Von 1990 bis 1995 arbeitete sie als Lektorin und Lehrerin in Norwegen, seit 1995 lebt sie als Autorin und Übersetzerin in Kopenhagen. Sie hat Erzählungen und Kinderbücher veröffentlicht.

Gundlach, Angelika
Angelika Gundlach, geboren 1950 in Hamburg, lebte als freie Übersetzerin in Frankfurt am Main. Sie übertrug Texte aus dem Schwedischen, Dänischen, Norwegischen, Französischen und Englischen ins Deutsche. Gundlach starb am 18. August 2019 in Seligenstadt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.05.2011

Verrühren statt rühren

Eine Frau heiratet einen sehr schönen Mann, hat zwei hübsche Kinder mit ihm und wird Pastorin in der jütländischen Provinz. Ihre alte Schulfreundin Birgitte dagegen ist Schriftstellerin (sie erzählt die Geschichte), verguckt sich in verheiratete Männer, hat dazu eine Schreibblockade. Sie denkt, ich fahre zu meiner alten Freundin Lisa, dann wird das schon. Kaum ist sie dort, steht da: "Ich bekomme das Gefühl, dass ich hier vielleicht arbeiten könnte." Dann versucht sie das, "aber jetzt kriecht eine Unruhe in mich hinein." Da ist aber schon ein großes Unglück passiert, Lisas achtjähriger Sohn wurde überfahren, der Fahrer flüchtete. Lisa fühlt sich schuldig, weil sie ihr Söhnchen verpflichtete, mit dem Rad nach Hause zu kommen. - Ida Jessens Geschichten sind Vorlagen für TV-Soaps. Das ist nicht schlimm. Schlimm ist, dass alles immer nur behauptet wird, zu allem Überfluss im Präsens: "Ihr Schmerz ist so innig, er bohrt sich in uns alle hinein." Tut er eben nicht. Wir sind zwar fassungslos, aber nicht über den Tod des Jungen, sondern über die Unfähigkeit der Autorin, uns anzurühren. (Ida Jessen: "Das Erste, woran ich denke". Roman. Aus dem Dänischen von Angelika Gundlach. Suhrkamp nova, Berlin 2011. 272 S., br., 12,95 [Euro].) puh

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