Rolf Sachs

Camera in Motion. From Chur to Tirano

Mitarbeit:Kouwenhoven, Bill; Chislett, Helen

• Gebundenes Buch

Produktbeschreibung

Die Bilder für "Camera in Motion: From Chur to Tirano" wurden auf der Albula / Bernina-Strecke der Rhätischen Bahn, einem UNESCO-Welterbe, vom fahrenden Zug aus aufgenommen. Das im Laufe eines Jahres entstandende Fotoprojekt vereint flüchtige Eindrücke von Landschaft und Geschwindigkeit zu einer atemberaubenden Sammlung von Fotos, auf denen die Grenzen zwischen abstrakter Kunst und Landschaftsfotografie verschwimmen. Sie fordern den Betrachter dazu heraus, die Fahrt auf unerwartete Weise zu erleben, indem sie den Wechsel von Licht und Jahreszeiten in einer einzigartigen Kombination von Abstraktion und Fotorealismus dokumentieren.
Rolf Sachs ( 1955 in Lausanne, Schweiz) ist für seinen außergewöhnlichen konzeptionellen Ansatz bekannt, den er auf eine Vielzahl von Disziplinen anwendet - von Fotografie, Skulptur und Installationen bis zu Architekturprojekten und Bühnenbildern. Seine Arbeiten wurden in internationalen Galerien und Museen gezeigt, darunter das Victoria and Albert Museum, London, und das Museum für Angewandte Kunst Köln.

Produktdetails

• Verlag: Kehrer, Heidelberg
• Seitenzahl: 180
• Erscheinungstermin: 6. Oktober 2016
• Deutsch, Englisch
• Abmessung: 300mm x 299mm x 20mm
• Gewicht: 1722g
• ISBN-13: 9783868287400
• ISBN-10: 386828740X
• Artikelnr.: 45098403

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.12.2016

Mit Volldampf durch die Schweiz

Nicht die Kamera bewegt sich, aber der Zug, an dessen Fenster sie montiert wurde und der von Chur nach Tirano auf der Albula/Bernina-Strecke fährt, die heute Unesco-Weltkulturerbe ist. Aus achtzehntausend Farbfotografien, die über ein Jahr hinweg auf diese Weise und auf dieser Strecke entstanden sind, wählte Rolf Sachs siebenundachtzig für sein Buch "Camera in motion" aus. Wahrnehmung ist Einstellungssache. Das ist hier wörtlich zu nehmen. Das der Kamera Nähere, das rascher vorbeihuscht, erscheint verschwommen. Das Ferne nimmt präzisere Gestalt an. Rolf Sachs ist ein konkretistisch denkender Künstler, bei dem auch das Biographische offen auf der Hand liegt. Er ist der Sohn des Millionenerben und leidenschaftlichen Fotografen Gunter Sachs. Und in seiner Kindheit fuhr Rolf Sachs viele Male auf ebenjener Bernina-Bahnstrecke durch die berühmte Landschaft zur Schule. Seine frech verwischten Fotografien sind von faszinierendem sinnlichem Reiz - und sie haben etwas verspielt Erlebnisvolles. Manche erscheinen wie ein graues Nebelmeer. Oder sie erinnern an Schneesturm, fliegende Haare, Fell und Rauch. Andere wirken wie Wolkenflaum, den man mühelos von darunter verborgenen Dingen meint ablösen zu können. Im diffusen Licht hängt alles geheimnisvoll körperlos in der Luft, auch die schärfer konturierten Berge, Bäume und Häuser im Hintergrund. Elegante Farbkompositionen variieren jahreszeitlich in Grau, Grün und Ocker. Manches sieht aus wie expressive Malerei aus gespachtelten Farbschichten. Oder wie ein altes Gemälde auf brüchig gewordener Leinwand, wie eine Explosion oder wie ein dahinschmelzendes Softeis. Dennoch ist es immer fotografierte Landschaft. Das schöne alte Engadin, abstrakt, anonymisiert, anders schön. Rolf Sachs schaut auf die Natur nicht mit dem Blick des Wissenschaftlers, für den zählt, was bleibt, sondern mit dem des Phänomenologen, für den immer wieder alles anders ist. Zwei bebilderte Texte führen in das Gesamtwerk von Rolf Sachs ein.

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"Camera in motion: From Chur to Tirano" von Rolf Sachs. Mit Texten von Bill Kouwenhoven und Helen Chislett. Kehrer Verlag, Heidelberg 2016. 180 Seiten, 136 Farbfotografien. Gebunden. 49,90 Euro.

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