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Technische Angaben: Bildformat: 1,33:1 (4:3) Sprachen / Tonformate: Deutsch (Dolby Digital), Dänisch (Dolby Digital Untertitel: Deutsch Ländercode: 2 Extras: Starinfos, Dogma 95, Fotogalerie, Trailer, Interview mit Lone Scherfig, Geschnittene Szenen, Outtakes, Hidden Faces, PC-Sprachkurs-Demoversion: "Langenscheidts Vokabeltrainer Italienisch"
Einmal die Woche treffen sich in dem kleinen dänischen Städtchen der hitzige Kellner Hal-Finn, der schüchterne Concierge Jørgen Mortensen, die Friseuse Karen, Olympia, die ungeschickte Kuchenverkäuferin und der neu zugezogene Pastor Andreas zum
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  • Anzahl: 1 DVD
Produktbeschreibung
Technische Angaben:
Bildformat: 1,33:1 (4:3)
Sprachen / Tonformate: Deutsch (Dolby Digital), Dänisch (Dolby Digital
Untertitel: Deutsch
Ländercode: 2
Extras: Starinfos, Dogma 95, Fotogalerie, Trailer, Interview mit Lone Scherfig, Geschnittene Szenen, Outtakes, Hidden Faces, PC-Sprachkurs-Demoversion: "Langenscheidts Vokabeltrainer Italienisch"
Einmal die Woche treffen sich in dem kleinen dänischen Städtchen der hitzige Kellner Hal-Finn, der schüchterne Concierge Jørgen Mortensen, die Friseuse Karen, Olympia, die ungeschickte Kuchenverkäuferin und der neu zugezogene Pastor Andreas zum Sprachkurs "Italienisch für Anfänger". Doch hier werden nicht nur Vokabeln gepaukt. Nachdem jeder der Teilnehmer insgeheim in einen anderen verliebt ist, dient der Unterricht als unverfänglicher Treffpunkt. Selbst die temperamentvolle Italienerin Giulia nutzt dort die Gelegenheit zum Flirt. Als die Gruppe beschließt, die frisch erworbenen Kenntnisse in der Praxis zu erproben und einen Ausflug nach Venedig zu machen, kommen die Dinge endlich ins Rollen. In der Stadt der Verliebten angekommen, werfen alle ihre bisherige Zurückhaltung komplett über Bord...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Interviews - Starinfos - Geschnittene Szenen - Outtakes - Fotogalerie - CD-ROM Part mit Demoversion von Langenscheidts Vokabeltrainer Italienisch
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.01.2002

Wenn wir Nervösen uns regen
Wieviel Dogma braucht der Süden? Lone Scherfig lehrt "Italienisch für Anfänger" im Kino

Fünf Tote sind keine leichte Last für eine Komödie. Vier davon sterben dezent hinter der Leinwand, einer jedoch, ein agiler Lehrer für Italienisch, legt beim Herzinfarkt vor seinen Volkshochschuleleven fast eine Slapsticknummer hin. Niemand lacht - es ist gewiß nicht zum Lachen -, aber komisch sieht es doch aus, wie er pirouettenartig mitten in der Stunde hinsinkt. Vielleicht stellt diese Szene den gelungenen Beweis für die Fähigkeit der dänischen Regisseurin Lone Scherfig dar, das "Dogma"-Konzept (dem sie in ihren früheren Arbeiten noch nicht anhing) für eine Komödie zu nutzen.

Wieder geht es um eine Gruppe von Menschen, Zeitgenossen, die nicht auf der Sonnenseite leben, sondern eine dunkle Schicksalsmasse zu bewältigen haben. Dem jungen Pastor, der vorerst nur zur Vertretung in die Kopenhagener Vorortgemeinde gekommen ist, starb vor kurzem die Frau. Die Friseuse Karen verliert ihre suchtkranke Mutter. Die nervlich angeschlagene Verkäuferin mit dem wohlklingenden Namen Olympia findet den Vater, an dessen Nörgeln sie sich gewöhnt hat, tot vor dem Fernseher. Der gehemmte Empfangschef eines kleinen Hotels leidet unter Impotenz. Hal-Finn, ein etwas ungestümer Mensch, verliert ob seines rauhen Tons gegenüber den Gästen seine Stellung in einem Restaurant. Und dann ist da noch, als böser Schatten im Hintergrund, der alte Pastor Wredmann, der nach dem Verlust seiner Ehehälfte laut mit Gott und den Mitmenschen hadert.

Was macht die Regisseurin mit solch einer bunten Gesellschaft? Sie setzt die einzelnen Figuren kreuz und quer in Bewegung. Der junge Pastor wechselt bald mit der Brotverkäuferin zärtliche Blicke, die Friseuse streicht Hal-Finn beim Haareschneiden öfter als nötig übers Gesicht, und auf Mortensen, den tumben Hotelmann, wartet die vor Liebeslust knisternde Halbitalienerin Giulia, um ihn von seinem Leiden gründlich zu kurieren. Damit alles nicht so schnell geht, verzögern diverse Zwischenfälle und Mißverständnisse die dreifache Liaison. Damit die handelnden Personen aber überhaupt aufeinandertreffen, hat Lone Scherfig, die auch das Drehbuch zum Film schrieb, für sie einen Italienischkurs eingerichtet, den weiterzuführen schließlich dem sprachlich versierten Hal-Finn obliegt. Und weil sich dort alle so gut verstehen, sponsert Olympia der Gruppe aus ihrer unerwarteten Erbschaft einen Ausflug in den sonnigen Süden.

Ende gut, alles gut. Etwas anderes hätte man auch nicht erwartet, wäre da nicht die Nervosität in den Gesichtern gewesen, eine Unruhe, ein Aufstöhnen unter der Last, die jedem auferlegt ist. Der junge Pastor (Anders W. Berthelsen) kann die innere Not noch, wie man es von einem guten Hirten erwarten darf, unter einem zuversichtlichen Lächeln wegstecken, während der ungestüme Hal-Finn (Lars Kaalund) die Aktion braucht, um sich abzureagieren. Karen (Ann Eleonora Jorgensen) und Olympia (Annette Stovelbaek) entpuppen sich nicht nur als Halbschwestern, sondern auch als halbe Engel - so tapfer nehmen sie die Attacken der Mutter und des Vaters hin, ohne zu ahnen, daß sie schon auf Erden dafür belohnt werden. Im Grunde ist dieser im besten Sinne unterhaltsame Film eine freundliche Predigt über die Vorzüge des Gutmenschentums, und da ein stärkendes Wort zuweilen dankbar empfangen wird, hat das Publikum auf der Berlinale 2001 "Italienisch für Anfänger" zu seinem Lieblingsbeitrag erkoren.

Aber dies ist auch ein "Dogma"-Film, der es den Zuschauern auf keinen Fall einfach machen will. Was wäre, wenn die Kamera in der Hand von Jorgen Johansson nicht so dicht an die Gesichter der allesamt vorzüglichen Darsteller herangehen würde und nicht jedes Zucken der Augenlider, jedes Herabsinken der Mundwinkel die Spannung steigerte? Die reichlichen Dialoge hingen dann schwer in der Luft, und die fast banale Alltagsnähe der Handlung verlöre ihren existentiellen Anschein. Erst die Manier des Stils, das nervöse Hinterherhasten der Kamera, das ständige Anschneiden der Gesichter in den Nahaufnahmen und der schnelle Schnitt suggerieren jene Tiefendimension, auf die es dem neuen dänischen Kino ankommt, selbst wenn gelacht werden darf. In der Sicherheit, mit der die Personen über ihre psychische Notlage hinwegkommen, ist auch das Scheitern angelegt, der kierkegaardsche Zweifel, dem der alte Pastor trostlos zum Opfer fiel.

Am Ende mag man sich fragen, was den Italienischkursanten die Reise in den Süden bedeutet. Sie leiden nicht unter dem Dämmerlicht des Nordens, nicht unter Regen, Schnee und dem protestantischen Klima, das zu ihrem Lebenselixier gehört. Weil sie aneinander wie an sich selbst genug Halt finden, ist der Ausflug für sie nicht mehr als ein schöner Spaß. Man redet gern mal Italienisch, um der bei aller Melancholie doch wohlgemuten Stimmung den I-Punkt aufzusetzen. Komödiengestalten brauchen nur die richtigen Gelegenheiten, um zu erfahren, wie froh sie im Grunde sind.

HANS-JÖRG ROTHER

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