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Reno, Nevada. Als Detective Jerry Black (JACK NICHOLSON) vom Eisangeln auf einem zugefrorenen See in den winterlichen Bergen zurückkehrt, tut Sekretärin Jean überrascht: Sie habe ihn gar nicht mehr erwartet, denn seine Pensionierung steht unmittelbar bevor. Doch dann ist es an Jack, "überrascht" zu sein: Seine Kollegen im Revier haben mehr oder weniger heimlich eine große Abschiedsparty vorbereitet. Jerrys Vorgesetzter Eric Pollack (SAM SHEPARD) bedankt sich für seine langjährige Mitarbeit und überreicht ihm sein Abschiedsgeschenk: eine Reise nach Mexiko, wo Jerry einen lang gehegten Traum…mehr

Produktbeschreibung
Reno, Nevada. Als Detective Jerry Black (JACK NICHOLSON) vom Eisangeln auf einem zugefrorenen See in den winterlichen Bergen zurückkehrt, tut Sekretärin Jean überrascht: Sie habe ihn gar nicht mehr erwartet, denn seine Pensionierung steht unmittelbar bevor. Doch dann ist es an Jack, "überrascht" zu sein: Seine Kollegen im Revier haben mehr oder weniger heimlich eine große Abschiedsparty vorbereitet. Jerrys Vorgesetzter Eric Pollack (SAM SHEPARD) bedankt sich für seine langjährige Mitarbeit und überreicht ihm sein Abschiedsgeschenk: eine Reise nach Mexiko, wo Jerry einen lang gehegten Traum wahr machen und auf hoher See Speerfische angeln soll.
Zur gleichen Zeit bleibt ein Junge mit seinem Schneemobil in einer Schneewehe stecken. Er beobachtet, wie der Indianer Toby Jay Wadenah (BENICIO DEL TORO) hastig ein Waldstück verlässt und mit seinem Truck davonfährt. Neugierig schaut der Junge im Wald nach und findet eine grässlich verstümmelte Mädchenleiche.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Hintergrundinfos
Autorenporträt
Am 5. Januar 1921 kam Friedrich Dürrenmatt in Konolfingen im Kanton Bern als Sohn eines Pfarrers zur Welt. Er studierte in Zürich und Bern Theologie, Literatur, Philosophie und Naturwissenschaften. Eigentlich wollte er Maler werden, schrieb aber schon in den 40er Jahren Erzählungen. 1947 löste sein Drama 'Es steht geschrieben' einen Theaterskandal aus. Ab 1952 lebte Dürrenmatt in Neuchâtel. Mit dem Drama 'Der Besuch der alten Dame' (1956) hatte er einen Welterfolg. 1968 wurde er Theaterdirektor in Basel. In dieser Zeit schrieb er viele Neufassungen seiner älteren Werke. Friedrich Dürrenmatt starb am 14.12.1990 in Neuchâtel.
Seine erzählerischen Werke sind oft Detektivgeschichten, und seine Dramen sind oft Tragikomödien, in denen es Elemente von Satire, Farce, und schwarzem Humor gibt. Ein zentrales Thema seiner Werke ist die Macht und die Frage der Verantwortung in einer scheinbar chaotischen Welt.
1986 wurde Friedrich Dürrenmatt mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.02.1995

Die Illusion der Mauer
Berlinale-Auftakt: Margarethe von Trottas "Das Versprechen"

Zwölf Jahre ist es her, daß Margarethe von Trotta der Berliner Häme anheimfiel. Ihr "Heller Wahn" wurde bei den Filmfestspielen erbarmungslos niedergemacht. Trotzdem wagt sie, die mit Filmen von "Rosa Luxemburg" bis "Zeit des Zorns" ihr Selbstbewußtsein schnell wiederfand, sich aufs neue an den Ort ihrer größten Schmach als Regisseurin. Es ist aber auch - dieser Logik konnte sie sich als Deutsche gar nicht entziehen - kaum ein Film vorstellbar, mit dem die in Sachen Kino bedeutendsten internationalen Festspiele auf deutschem Boden programmatischer eröffnet werden könnten als mit ihrem "Versprechen". Der Film spiegelt dreißig Jahre deutscher Geschichte bis zum Fall der Mauer exemplarisch wider. Und schon wurden die Messer gewetzt wie einst. Ein Nachrichtenmagazin lästerte und hetzte gemein vorweg; andere werden folgen; derweil macht die Branchenbosheit vom "Verbrechen" die Runde.

Der Film zum würdigen Auftakt der Berlinale, dessen Kinostart gleich danach für den 16. Februar annonciert ist, hat nicht verdient, dermaßen geschmäht zu werden. Margarethe von Trotta und ihr Drehbuchautor Peter Schneider begreifen das Kino als Ort, komplexe historische Abläufe in privaten Geschichten zu verdichten und über die Emotion den Zuschauer zu bewegen, vom streng Privaten und Personalisierten schließlich Rückschlüsse aufs Übergeordnete zu ziehen. So lag es nahe, als Reflex auf das geteilte und erst spät fast wider Erwarten wiedervereinigte Land auf eine Liebe zu kommen, in der die "Vereinigung", im seelischen wie im körperlichen Sinne, von Staats wegen verhindert wird. "Das Versprechen" sucht eine gelebte Vergangenheit einzuholen und wieder gegenwärtig zu machen, die in Wahrheit zwei Vergangenheiten war.

Der Film spürt, anrührend und hellsichtig zugleich in seinem diagnostischen Bemühen, den Ursachen nach, die aus einem geteilten Volk zwei Völker machten, denen die Mauer, wie es eingangs sinngemäß heißt, die Illusion eingab, nur die Mauer trenne sie. Schon in seinem "Mauerspringer" beschrieb Peter Schneider den Trennungsschmerz der Deutschen als Phantomschmerz, zu vergleichen dem des Liebhabers, der nicht so sehr der Geliebten, sondern dem starken Gefühl nachtrauere, das er einst hatte: "In Deutschland, scheint es, heilt die Zeit die Wunden nicht, sie tötet das Schmerzempfinden."

Margarethe von Trottas "Versprechen" sucht es wieder zu wecken. Der Film setzt im August 1961 ein, kurz nach dem Bau der Mauer, von dem noch vor dem Vorspann Dokumentaraufnahmen künden, und bewegt sich dann über die historischen Etappen 1968 (Ende des "Prager Frühlings" durch die Intervention sowjetischer, ostdeutscher, ungarischer und bulgarischer Streitkräfte) und 1981 (zwanzig Jahre Berliner Mauer, mehr als tausendfünfhundert sogenannte Grenzzwischenfälle mit Schußwaffengebrauch) auf die lange Nacht vom 9. zum 10. November 1989 zu. Daß die Regisseurin diese Szenen mit einem aufgedreht jubelnden Statistenheer nachgestellt hat und nicht, wie noch beim Einmarsch in Prag, die Spielhandlung durch eingeschnittenes Dokumentarmaterial scheinbar authentisch werden ließ, ist der größte ihr zu machende Vorwurf.

In den hauptsächlich vom Fernsehen gedrehten Bildern der ersten Nacht nach Öffnung der Mauer sei weder Klarheit noch emotionale Stärke, nur ein "Gefummel und Gezoome", konstatiert Margarethe von Trotta. Sie aber wollte die "Wahrheit" der ersten Nacht, die in ihrer Fiktion jetzt ungemein aufgesetzt wirkt, zumal die Musik Jürgen Kniepers, die zuvor schon keine Gelegenheit zum Tremolo mit Geigen und Trompeten ausließ, vollends zur Penetranz anschwillt. Authentische Bilder von später, professioneller eingefangen als in der Turbulenz der ersten Nacht, als für wahre in der Fiktion auszugeben wäre unter Umständen die stärkere Kinowahrheit gewesen. Es dürfte wohl unmöglich sein, so etwas im nachhinein wirklich herzustellen, sagt die Schauspielerin Corinna Harfouch: "Ich erinnere mich, daß am 9. November ein unglaublicher Friede in den Menschen war. Sie waren ausgelassen, aber nicht auf die grobe Art."

Kann eine Liebe überdauern, die fast dreißig Jahre nur aus der Vorstellung, im Widerstreit gegen das Vergessen gelebt werden mußte? Margarethe von Trotta setzt in dem Blick, mit dem Sophie und Konrad einander im Freudentaumel der Menge aus Ost und West auf der Glienecker Brücke finden, ein Fragezeichen. Skepsis durchwirkt die Euphorie. Durch die Kanalisation wollten die beiden aus Ost-Berlin mit ein paar Freunden 1961 in den Westen fliehen. War es ein Mißgeschick oder bewußtes Zaudern Konrads? Er stolperte über seine offenen Schnürsenkel, als die anderen sich in den Schacht hangelten, und mußte, um nicht von näher kommenden Soldaten entdeckt zu werden, zurückbleiben.

Erst in Prag, sieben Jahre später, war es möglich, daß Sophie und Konrad einander wiedertreffen - und abermals verhinderte die Politik eine gemeinsame Zukunft. Sophie mußte ihr Kind alleine auf die Welt bringen; bis Konrad, nicht zuletzt mit Staatshilfe zum angesehenen Astrophysiker geworden und wie Sophie unterdessen bei einem anderen Partner untergekrochen, erstmals zu einem Kongreß nach West-Berlin reisen durfte und die Gelegenheit nutzte, sein Kind zu sehen, war der Junge zwölf. Und dann nutzte die Stasi das Kind als Faustpfand, mit der Besuchserlaubnis ihr böses Spiel zu spielen.

Das Versprechen, das die beiden einander gaben und nie einhalten konnten, ist unmittelbar einem Leben entnommen, das nicht nur Kinokonstrukt ist. Der Film "Das Versprechen" erzählt vom maßlosen, Widerstände am liebsten hinweglächelnden Überschwang der Jugend (Meret Becker als junge Sophie) und von Selbstzweifeln und familiärer Abhängigkeit (Anian Zollner als junger Konrad), vom Schwinden jeder Hoffnung (Corinna Harfouch, in ihrem trauervollen Ernst höchst glaubhaft als Sophie der späteren Jahre) und von einem jähen Aufbegehren, das nur in Resignation münden kann (August Zirner als älterer Konrad).

Die Beschreibung von Leben wird wahrhaftig durch jene Momente, in denen persönliche Schicksale das einer ganzen Nation fokussieren: der Vater (Dieter Mann), dem die Staatswillkür bei der Verhandlung gegen seine Tochter den Gerichtssaal versperrt; der Anhänger der kirchlichen Friedensbewegung (Hans Kremer), der sich nicht mit Gewalt abschieben lassen will, Sperrzaun und Stacheldraht von West nach Ost zu überwinden sucht und dabei erschossen wird; der Professor (Otto Sander), der sich staatlicher Zumutung anpaßt, um sein "Talent zu schützen"; der Stasi-Mann (Hark Bohm), der auch unter den Wendehälsen der willfährigste sein will. Wenn Konrad und Sophie sich bei ihrer Prager Begegnung lieben, sind es die Gitterstäbe des Betts, durch welche die Kamera das Paar beobachtet, die schon wieder von Trennung künden, wo der Anschein doch nichts als Nähe suggeriert. So symbolhaft zu erzählen, ohne aufdringlich zu sein, ist Margarethe von Trottas Stärke. Der überschwappenden Musik hätte es nicht bedurft - als wollte die Regisseurin ihren Bildern, der Drehbuchautor der Beweiskraft seiner Phantasie nicht trauen. HANS-DIETER SEIDEL

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