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In der guten alten Zeit hat Jimmy "Die Tulpe" Tudeski mit brillanter Präzision Menschen umgelegt. Jetzt trägt er lieber Schürze mit Kopftuch und regelmäßig auch den Müll raus - kurz, aus dem coolen Profi-Killer ist im Ruhestand in Mexiko, ein Hobbykoch und Hausmann geworden. Seiner Frau Jill gefällt Jimmys Veränderung überhaupt nicht. Sie will den Killer zurück, den Mann, den sie bewunderte!
Verantwortlich für das Rentnerleben der "Tulpe" ist Zahnarzt Nicholas "Oz" Oseransky. Mit seiner Hilfe konnte Jimmy für tot erklärt und damit der rachsüchtige Gangsterclan der Gogolaks besänftigt
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Produktbeschreibung
In der guten alten Zeit hat Jimmy "Die Tulpe" Tudeski mit brillanter Präzision Menschen umgelegt. Jetzt trägt er lieber Schürze mit Kopftuch und regelmäßig auch den Müll raus - kurz, aus dem coolen Profi-Killer ist im Ruhestand in Mexiko, ein Hobbykoch und Hausmann geworden. Seiner Frau Jill gefällt Jimmys Veränderung überhaupt nicht. Sie will den Killer zurück, den Mann, den sie bewunderte!

Verantwortlich für das Rentnerleben der "Tulpe" ist Zahnarzt Nicholas "Oz" Oseransky. Mit seiner Hilfe konnte Jimmy für tot erklärt und damit der rachsüchtige Gangsterclan der Gogolaks besänftigt werden. Doch Oz traut dem Frieden nicht. Noch immer glaubt er, dass Clan-Chef Lazlo Vergeltung sucht. Um für den Tag X gerüstet zu sein, hat Oz sein Haus mit unzähligen Kameras zum militärischen Überwachungsgebiet erklärt - sehr zum Ärger seiner Ehefau Cynthia. Die Ex-Gattin der "Tulpe" wünscht sich den Mann zurück, der sie mit Charme und Normalität eroberte! Doch der zittert nicht ohne Grund...

Gerade nämlich ist Lazlo Gogolak aus der Haft entlassen worden und erledigt erst einmal zwei Handlanger seiner Konkurrenten. Dann konzentriert er sich auf sein Lieblingsprojekt, die Suche nach Jimmy Tudeski, dessen Tod er für ein Märchen hält. Eine erste Kontaktaufnahme mit Oz, Jimmys ehemaligem Nachbarn, scheitert noch kläglich, doch dann gelingt es ihm, Cynthia zu entführen! Jetzt muss Oz reagieren und dabei Kopf und Kragen riskieren. In gepflegter Panik fährt er bei Jimmy vor und tötet dabei Blanche, eines von Jimmys geliebten Hühnern. Mit einer Gewehrsalve fällt Jimmys Reaktion recht abweisend aus, denn "Die Tulpe" trauert nicht nur um Blanche, sondern ist auch sauer, dass Oz die Abmachung gebrochen hat, ihn nie wieder zu kontaktieren. Dass Cynthia in der Hand der Gangster ist, scheint Jimmy nicht weiter zu belasten. Also wird erst einmal kultiviert diniert, bis Gogolaks Männer aus dem Nichts auftauchen und das Trio in die Flucht schlagen. Stunden später sind die drei in L.A. und langsam zeigt sich, dass der alte Jimmy durchaus zu einem Comeback fähig ist.

Ein Druckmittel gegen Lazlo in die Hand zu bekommen, erweist sich als Kinderspiel: Jimmys Gang entführt Gogolaks Sohn Strabo. Doch dann bekommen sich alle in die Haare: Jimmy ist sauer, dass Jill heimlich mit Oz Beziehungsgespräche führt und dabei auch vor intimste Details ausplaudert. Jill ist wütend, dass Jimmy noch immer Schmuck von Cynthia trägt. Jimmys Drohung, Jill das Gehirn auszublasen, trägt nicht zur Entspannung bei. Am Ende geht Jimmy mit Oz in die Kneipe und kommt nach ein paar Drinks mehr zu dem Schluss: "Ich habe Jill belogen, den Müll nicht rausgetragen und 20 Leute umgelegt."

In diesem allgemeinen Chaos nutzt Strabo einen günstigen Augenblick zur Flucht und versteckt sich im Kofferraum von Jimmys Wagen. Eine unglückliche Strategie, wie sich schnell herausstellt. Während Jimmy mit Gogolak telefoniert, wird sein Motelzimmer und auch der Wagen davor unter Beschuss genommen. Weil Strabo nun durchlöchert und damit für einen Geiselaustausch unbrauchbar geworden ist, eskaliert die Stimmung unter Cynthias Rettern erneut. Entnervt sucht Jill mit Jimmys Taschen das Weite und macht eine erstaunliche Entdeckung, wie auch Oz in seiner Praxis. Dort erwarten ihn ein Racheengel und ein Wattebausch mit Chloroform, der erst ihn und schließlich auch Jimmy ins Land der Träume schickt.

Als beide Männer an Cynthias Seite in Gogolaks Gangsterversteck erwachen, scheint der alte Mann am Ziel seiner Wünsche. Doch Jimmy hat einen Geheimplan und lässt mit einer überraschenden Enthüllung die größte Bombe platzen. Im Chaos der Ereignisse wird es Oz jetzt klar: Vielleicht wird er hier sein Leben, ganz sicher zuvor aber seinen Verstand verlieren...

Bonusmaterial

Dt. + US-Kinotrailer Audiokommentar von Howard Deutch (Regie) und George Gallo (Drehbuch) Aufnahmen vom Set Interviews mit allen Stars produktionsnotizen Cast & Crew Infos
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.04.2000

Zeigt her eure Zähne: Bruce Willis macht in Jonathan Lynns Film "Keine halben Sachen"

Manchmal macht ein Regisseur gerade in dem Moment, in dem ihm ein Fehler unterläuft, alles richtig. Jonathan Lynn, der den Film "Keine halben Sachen" (The Whole Nine Yards) inszeniert hat, stellt seine beiden Protagonisten in der Schlüsselszene auf einem Boot einander gegenüber. Während sie sich unterhalten, wechselt mit jedem Schnitt das Wetter: Der eine der beiden Männer steht in der prallen Sonne, über dem anderen ist der Himmel milchig-grau. Diese Bilder wollen nicht zusammenpassen und sagen doch die Wahrheit: Der eine Mann, dessen Augen sich im grellen Licht zu gefährlichen Schlitzen verengen, ist ein Killer, der soeben um mehrere Millionen Dollar reicher geworden ist und nun endgültig auf der Sonnenseite des Lebens steht. Der andere ist möglicherweise sein letztes Opfer - ein Zahnarzt, über dessen Kopf sich schweres Unheil zusammenzubrauen scheint und der die Augen weit aufreißt, weil er glaubt, dem Tod ins Angesicht zu blicken.

Bruce Willis spielt Jimmy the Tulip, einen Profikiller, der sich in Kanada offenbar zur Ruhe setzen will. Als er den Arm hebt und mit einer tätowierten Tulpe auf seiner Haut auf einmal sein Erkennungsmerkmal zum Vorschein kommt, wird dem Zahnarzt Nicholas "Oz" Oseransky (Matthew Perry) ganz blümerant. In einer amüsanten Montagesequenz, die durch das Geräusch von Schüssen interpunktiert wird, sehen wir Zeitungsschlagzeilen in mörderischem Tempo an uns vorüberziehen und sich vor unseren Augen summieren zu einer blutigen Bilanz in Blei - gesetzt und geschossen.

Nach dieser stilistischen Reminiszenz an die goldene Ära des Gangsterfilms, die dreißiger Jahre, darf der Zuschauer zurückkehren in die Zukunft: Der Zahnarzt steht da, wie erwacht aus einer tiefen Narkose, und der Film nimmt sich fortan die Zeit, abzuwarten, ob der Schmerz wiederkommt oder ob man unbeschwert lachen kann.

Bruce Willis, der in seinen Thrillern und Actionfilmen an der Aufgabe, uns vor dem Verderben (in Menschengestalt oder als Naturgewalt) zu retten, oder gar an der Altlast eines Traumas schwer zu tragen hat, wirkt in seinen Komödien stets wie befreit. So tief wie sonst nur bei Sean Connery sind die Falten in seine Wangen eingeschnitten, und auch ihr Verlauf markiert die gleiche Grenze: jene zwischen Gewalt und Humor.

Für den Film "Keine halben Sachen" wirkt sie wie eine Verteidigungslinie gegen die Klamotte. Die verschmitzte Brutalität von Willis, die Bedrohlichkeit, die unter jedem seiner Witze liegt und bis zum Ende des Films nicht weichen will, zwingen auch den Regisseur Lynn, der vor einigen Jahren Eddie Murphy nicht an der Leine halten konnte, zum Understatement. Wenn Lynn die Kamera gelegentlich zur Seite kippen lässt, so dass die Bilder in Schräglage geraten, rückt das schiefe Lächeln von Willis alles wieder gerade.

In diesem Film, der mit Detailaufnahmen morgendlicher Mundhygiene beginnt, zeigen die Figuren ständig Zähne - selbst die Toten. Oz muss es von Berufs wegen tun, die Sprechstundenhilfe (Amanda Peet) hat ein so blendend weißes Gebiss, dass man eine Sonnenbrille braucht, wenn man sie anschaut. Fängt die anfangs unnahbare Blondine Cynthia (Natasha Henstridge) an zu lächeln, dann strahlt sie über das ganze Gesicht und noch weit darüber hinaus. Auch die intrigante Ehefrau von Oz (Rosanna Arquette) lässt ab und zu erkennen, dass sie Haare auf den Zähnen hat.

Bruce Willis dagegen braucht nur leicht die Mundwinkel zu verziehen. Denn er ist der Haifisch unter lauter Goldfischen, und jeder weiß, dass er Zähne hat. Wenn sich Oz und Jimmy auf See Auge in Auge fixieren, dann möchten wir nicht glauben, dass er zubeißen wird. Doch ganz sicher sind wir nicht.

LARS-OLAV BEIER

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