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Vor fünfzig Jahren wurden die Staatlichen Antikensammlungen - restauriert nach den Zerstörungen des Krieges - wiedereröffnet. Seit damals präsentiert das Museum einzigartige Bestände an Vasen, Bronzen, Statuetten und Schmuck, die hinter keinem Museum der Welt zurückstehen müssen. Anhand dieser unvergleichlichen Meisterwerke vermittelt der Band einen Überblick über die Entwicklung der antiken Kunst im Laufe von mehr als 3000 Jahren - von den Kykladenidolen bis zu spätantiken Schöpfungen. Florian Knauß, der Dire ktor der Staatlichen Antikensammlungen, hat in diesem durchgehend vierfarbig…mehr

Produktbeschreibung
Vor fünfzig Jahren wurden die Staatlichen Antikensammlungen - restauriert nach den Zerstörungen des Krieges - wiedereröffnet. Seit damals präsentiert das Museum einzigartige Bestände an Vasen, Bronzen, Statuetten und Schmuck, die hinter keinem Museum der Welt zurückstehen müssen. Anhand dieser unvergleichlichen Meisterwerke vermittelt der Band einen Überblick über die Entwicklung der antiken Kunst im Laufe von mehr als 3000 Jahren - von den Kykladenidolen bis zu spätantiken Schöpfungen.
Florian Knauß, der Dire ktor der Staatlichen Antikensammlungen, hat in diesem durchgehend vierfarbig gestalteten Buch antike Kunstwerke zusammengestellt, die nicht nur einen lebendigen Eindruck dieser weltweit einmaligen Sammlung vermitteln. Er bietet vielmehr eine zusammenhängende Darstellung der antiken Kunstgeschichte anhand von faszinierenden Objekten und erklärt die Geschichten, die diese uns erzählen - von Göttern und Helden, von Herrschern und Handwerkern. Florian Knauß lädt uns ein in seine Schule des Sehens und lehrt uns, die Kunst der antiken Welt als das Nächste Fremde zu begreifen.
Autorenporträt
Florian Knauß ist Klassischer Archäologe und seit 2011 Direktor der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.11.2017

Deko und Didaktik
München feiert seine weltweit einzigartige Sammlung von antiken Vasen
Es herrscht gerade wieder ein Deko-Boom. Allen Freunden der Inneneinrichtung wird in Magazinen und Interior-Blogs wärmstens empfohlen, allerlei Zierkeramik ansprechend zu gruppieren, auf Fensterbänken, Regalen und Beistelltischchen.
Bei all diesen „Hygge“-Tipps in der ungemütlichen Jahreszeit fällt auf: Viele der Formen der Gefäße, die als Blickfang neben Windlichtern gute Wohngefühle verbreiten sollen, gehen auf die Antike zurück. Und das Wort „Keramik“ selbst auch. Es heißt nach dem Kerameikos, dem Stadtteil von Athen, in dem die Töpferkunst um 500 vor Christus zur Perfektion gebracht wurde. Nur eines ist seitdem eher aus der Mode gekommen: die Vasen, Schalen, Töpfe figürlich zu bemalen.
Die antiken Vasendekorateure aber waren darin große Virtuosen. Ihre dominante Technik war erst Schwarz auf Rot, dann Rot auf Schwarz. Sie schufen damit den Comic einer ganzen Kultur, die Motive waren Mythos, Krieg, Sport, Alltag, Wein, Sex, Tod und Tanz. Und kaum irgendwo gibt es Spitzenstücke aus der klassischen Zeit dieser Kunst in einer solchen Dichte und Fülle wie in den Münchner Antikensammlungen, die seit fünfzig Jahren, seit 1967, ihr Zuhause gegenüber der Glyptothek, also dem Skulpturenmuseum, am Königsplatz haben. Auch nicht im Louvre, in Athen oder London. Der Direktor beider Häuser, Florian Knauß, spricht von einem der am meisten unterschätzten Museen überhaupt. Was er natürlich ändern will.
Als im 19. Jahrhundert der vom Griechentum besessene bayerische König Ludwig I. die Vasensammlung durch Ankäufe entscheidend erweitert hatte, ließ er sie in der (Alten) Pinakothek als Auftakt der abendländischen Malerei aufstellen. Das war nicht abwegig, denn obwohl die Vasenmaler im Altertum gesellschaftlich bloß als einfache Handwerker galten, ebenso wie die Töpfer als die eigentlichen Unternehmer, entwickelten die Stars unter ihnen doch schon einen individuellen Künstlerstolz wie später in der Renaissance. Auf einer Münchner Vase brachte der Meister Euthymides eine Spott-Inschrift auf einen ebenfalls berühmten Kollegen an: hōs oudépote Euphrónios. Das heißt so viel wie: „Das kriegt Euphronios so nie hin.“
Die Neigung, die griechischen Gefäße eher der Kunst- als der Designgeschichte zuzuordnen, hatte allerdings auch ungünstige Effekte. Erstens fixierte sie den Blick auf die Bilder, die ja oft auch großartig sind und über die antike Gesellschaft informieren, wo die Schriftquellen schweigen – was aber zu sehr ablenken kann von der Form der Keramik, von der Gestaltung im Raum sowie vom einstigen flüssigen Inhalt (Öl, Wasser, Wein). Und zweitens führte der Stolz auf die Vasenbilder dazu, dass in den Museen viel zu viele von ihnen nebeneinander gestellt wurden – was selbst noch für treue Humanisten, die manche der Motive ohne Erläuterung entziffern konnten, extrem ermüdend war. Viele alte Vasen auf einem Haufen: das wurde so zum visuellen Inbegriff eines langweiligen Museums.
Zum 50-jährigen Jubiläum im heutigen Gebäude aber – die Sammlung selber ist Jahrhunderte älter – wurde nun eine Neuaufstellung versucht, die Akzente setzt, mehr inszeniert, weglässt und nach den Themen des antiken Lebens sortiert ist. Das gilt nicht nur für die „Vasen“ (eine irreführende Übersetzung von italienisch „vasi“, also „Gefäße“), sondern ebenso für die sehr ausgesuchten Terrakotten, Statuetten, Goldschmuck und etruskische Kunst.
Zudem präsentiert und erklärt der Sammlungsleiter seine Schätze in einem schönen neuen Bildband. Eine umfassende Modernisierung seines Hauses nach internationalem Standard steht jedoch noch aus: barrierefrei, klimatisiert, mit guter Beleuchtung, Didaktik und Café. Wenn Bayern ein paar hundert Millionen Euro für einen neuen Konzertsaal hat, sollte etwas mehr „Hygge“ am Königsplatz wohl auch noch drin sein.
JOHAN SCHLOEMANN
Zur Neuaufstellung und zum Jubiläum erschienen ist der Band „Die Kunst der Antike. Meisterwerke der Münchner Antikensammlungen“ von Direktor Florian Knauß (Verlag C. H. Beck, München 2017, 288 Seiten, 28 Euro.)
Die neue Dauerausstellung
ist nach den Themen des
antiken Lebens sortiert
Trauer mit Muse: Ein Grabgefäß des Achilleus-Malers, um 440 v. Chr.
Foto: Staatliche Antikensammlungen
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"Für jeden Interessierten ein Augenschmaus und Wissensfundus, den man zu Hause haben sollte."
Archäologie, Februar/März 2018

"Es sind (...) die tollen Geschichten, die hinter jedem Helm und jeder Fibel, jedem Werkzeug und jedem Vasenmotiv stehen und die Florian Knauß spannend und zeitgemäß erzählt."
Christa Sigg, Abendzeitung, 4. November 2017