Seite für Seite folgt der Roman seinem Titel, dreht an der Schraube, um festen Halt zu finden, und zerstört gleichzeitig alles, was den Menschen in der Geschichte als gegeben bekannt ist. Wer eine Kostprobe von Henry James sprachlichem Vermögen gernießen möchte, seiner Kunst die Außenwelt um seine
Helden so festzuzurren, daß sie kaum Atem bekommen, sollte sich diesem Roman anvertrauen.…mehrSeite für Seite folgt der Roman seinem Titel, dreht an der Schraube, um festen Halt zu finden, und zerstört gleichzeitig alles, was den Menschen in der Geschichte als gegeben bekannt ist. Wer eine Kostprobe von Henry James sprachlichem Vermögen gernießen möchte, seiner Kunst die Außenwelt um seine Helden so festzuzurren, daß sie kaum Atem bekommen, sollte sich diesem Roman anvertrauen. Ausnahmsweise ist es nicht die Liebe, die in all ihren Schattierungen James Romanwelt beflügelt. Im Mittelpunkt stehen die Kinder und die Erzieherin. Erschreckend subtil berichtet James von Realitätsverlust, überläßt den Leser fremden wie eigenen Ängsten und nährt den Zweifel. Was ist schon heil in dieser untergegangen Welt des 19. Jahrhunderts? Was erst in unserem Jahrhundert, wo wir daran arbeiten, unsere Realität mit Hilfe der Medien aufzulösen. Irgendwann wird auch unsere Schraube wie die im Roman überdreht sein.