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Wenn man das Zusammenleben von Menschen in Familien betrachtet, entdeckt man verschiedene Ausgestaltungen von Möglichkeiten und Begrenzungen des individuellen Wachstums, Chancen persönlicher und familiärer Weiterentwicklung und Bedingungen des Zusammenhalts. Die familiären Lebensentwürfe beruhen nicht nur auf Entscheidungen einzelner Familienmitglieder der Gegenwart, sondern sind aufgrund von alten Glaubenssätzen, Loyalitäten, guten wie traumatischen Erfahrungen und Kompetenzen der vorherigen Generationen miteinander verbunden, was die Komplexität von familiären Bedingungs- und…mehr

Produktbeschreibung
Wenn man das Zusammenleben von Menschen in Familien betrachtet, entdeckt man verschiedene Ausgestaltungen von Möglichkeiten und Begrenzungen des individuellen Wachstums, Chancen persönlicher und familiärer Weiterentwicklung und Bedingungen des Zusammenhalts. Die familiären Lebensentwürfe beruhen nicht nur auf Entscheidungen einzelner Familienmitglieder der Gegenwart, sondern sind aufgrund von alten Glaubenssätzen, Loyalitäten, guten wie traumatischen Erfahrungen und Kompetenzen der vorherigen Generationen miteinander verbunden, was die Komplexität von familiären Bedingungs- und Wirkungszusammenhängen Wirklichkeit werden lässt. Ähnlich eines Hauses, das je nach Ausgestaltung groß oder klein ist, verschiedene Zimmer und neben Eingangs- und Hintertür Zwischentüren aufweist, haben ebenso Familien 'Beziehungstüren' (Weber & Stierlin), die je nach Beziehungsklima und Vorstellung von Zusammenhalt und Weiterentwicklung einzelner Familienmitglieder unterschiedlich behandelt werden. So kommt es vor, dass je nach Ausprägung diese Zwischentüren Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern eröffnen oder verschließen können. Familien, die in ihren Beziehungszusammenhängen Zwischentüren als unnötig erachten, werden sie möglicherweise aus diesem Grund aushängen; eine andere Familie würde im Gegensatz dazu ihre Türen mit unüberwindbaren Schlössern sichern. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll explizit der Frage nachgegangen werden, auf welche Weise bestimmte 'Beziehungstür-Muster' in die nächste Generation übertragen oder weitergereicht werden können und inwieweit diese verstrickten Beziehungsstrukturen die persönliche Identitätsbildung und Weiterentwicklung beeinflussen und behindern können. Es soll herausgefunden werden, inwieweit mögliche entwicklungshinderliche familiäre Gegebenheiten mit persönlichen und Hilfe stellenden Mitteln und Kompetenzen überwunden werden können. Folglich soll folgenden leitenden Fragen nachgegangen werden: Inwieweit kann systemische Aufstellungsarbeit symbiotische Verstrickungen in Familienzusammenhängen lösen? Welche Möglichkeiten und Grenzen stehen im Rahmen von Familienrekonstruktion und Familienstrukturaufstellung zur Überwindung möglicher symbiotischer Verstrickungen dem Klienten zur Verfügung? Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Beschreibung und Erklärung entstehender symbiotischer Verstrickungen, wobei die besondere primäre Beziehung zwischen Kind und Mutter hervorgehoben werden soll. Diese eigentümliche Beziehungs- und Bewältigungsstruktur wird an einem Fallbeispiel erläutert und im methodischen Teil der Arbeit mit den vorgestellten Aufstellungsformaten verknüpft. In diesen Ausführungen wird ausschließlich auf die Möglichkeiten und Grenzen der Familienrekonstruktion nach Satir und der Familienstrukturaufstellung nach Sparrer und Varga von Kibéd eingegangen.
Autorenporträt
Viktoria Joelle Jost wurde 1981 in Krefeld am Niederrhein geboren. Nach ihrer Berufsausbildung zur examinierten Gesundheits- und Krankenpflegerin konnte sie viele Jahre auf einer qualifizierten Drogenentgiftungsstation Erfahrungen im Bereich der Beziehungsgestaltung, Abhängigkeit und Selbständigkeit sowie familiären Verstrickungen sammeln. Ihr erziehungswissenschaftliches Studium, in dem sie ihr Interesse auf dem Gebiet der systemischen Aufstellungsarbeit vertiefen konnte, schloss sie Anfang 2012 an der Universität zu Köln als Diplom-Pädagogin erfolgreich ab.