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Dieses Romandebüt in deutscher Sprache kommt einem Coup gleich! Sprachliche Erregung, nicht etwa, weil die Nerven angegriffen werden, sondern gesellschaftliche Zustände, die der namenlose Erzähler als Signale einer bedrohlichen Zukunft liest. Die Zeitdiagnose, die er aus den Beobachtungen seines Umfelds zieht, ist radikal. Im Zentrum seiner Kritik steht der öffentliche wie private Gebrauch der Sprache: Sie bezeichnet nicht mehr, was ist, sondern redet die Wirklichkeit schön. Das Mittelmeer etwa: Einst Symbol für die Schönheit einer über der blauen See sanft untergehenden Sonne, ist es…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Romandebüt in deutscher Sprache kommt einem Coup gleich! Sprachliche Erregung, nicht etwa, weil die Nerven angegriffen werden, sondern gesellschaftliche Zustände, die der namenlose Erzähler als Signale einer bedrohlichen Zukunft liest. Die Zeitdiagnose, die er aus den Beobachtungen seines Umfelds zieht, ist radikal. Im Zentrum seiner Kritik steht der öffentliche wie private Gebrauch der Sprache: Sie bezeichnet nicht mehr, was ist, sondern redet die Wirklichkeit schön. Das Mittelmeer etwa: Einst Symbol für die Schönheit einer über der blauen See sanft untergehenden Sonne, ist es zum kalten Friedhof ungezählter Menschen geworden, die nur eines wollten: überleben. Der, der hier spricht, kann und will die beiden Bilder nicht in eins bringen und über die zum Himmel schreiende Diskrepanz zwischen Illusion und Wirklichkeit nicht einfach hinwegblicken. Und die namenlose Stadt, in der er lebt, gleicht inzwischen in derart vielen Punkten allen anderen Kleinstädten, dass die Wiederholung des zum wiederholten Male Gesehenen schlicht unerträglich dumm wirkt. Was tun? Was vor allem tun, wenn einem plötzlich, wie aus dem Nichts, eine Pistole zugeschoben wird? Amok laufen? Oder auf die Sprache mit Sprache reagieren? Lesen Sie selbst!
Autorenporträt
Nils Trede, geboren 1966 in Heidelberg, ist Arzt für Allgemeinmedizin. In seinen Romanen interessiert er sich ins- besondere für die Stellung des Individuums in der Gesellschaft, für die Frage der Möglichkeit von Freiheit und Selbstbestimmung im kollektiven Raum. Trede lebt seit vielen Jahren in Frankreich. Dort hat er bislang zwei Romane veröffentlicht, La Vie pétrifiée, erschienen bei Quidam éditeur, und Le nœud coulant bei Les impressions nouvelles. Sein erster Roman ist 2012 in der Übersetzung von Christian Ruzicska unter dem Titel Das versteinerte Leben im Secession Verlag erschienen. Für sein aktuelles französischsprachiges Romanmanu- skript Un monde liquide erhielt Trede Stipendien von der Autoren-Residenz Villa Marguerite Yourcenar sowie von der Kultur- und Wissenschafts- stiftung La Fondation des Treilles. Richtung Süden ist sein deutschsprachiges Debüt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensentin Sigrid Brinkmann scheint beeindruckt von der Dichte des kleinen Romans von Nils Trede. Wie der Autor darin einen Familienvater davon erzählen lässt, wie ihn die Ungerechtigkeit und der Mangel an Mitgefühl auf der Welt langsam zur Verzweiflung bringen, weil er ja weiß, dass und auch was zu tun wäre, nämlich Zuhören, nämlich Hinwenden, findet Brinkmann stark. Der Autor trifft die Unruhe des Erzählers mit seinem drängenden Ton ganz gut, meint sie, und lässt den Leser dessen Qual mitempfinden. Höchste Zeit, etwas zu unternehmen, findet auch Brinkmann.

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