Zu den Krisen der letzten fünf Jahre gibt es manch ausführliche Analyse, und ebenso gibt es viele Ratschläge für "Otto Normalverbraucher", wie durch persönliche Verhaltensänderungen gesellschaftlicher Wandel bewirkt werden könnte. Wolfgang Kessler führt beides zusammen: Einer knappen und präzisen
Charakterisierung der Effekte eines entfesselten und an seine Grenzen stoßenden Turbokapitalismus mit…mehrZu den Krisen der letzten fünf Jahre gibt es manch ausführliche Analyse, und ebenso gibt es viele Ratschläge für "Otto Normalverbraucher", wie durch persönliche Verhaltensänderungen gesellschaftlicher Wandel bewirkt werden könnte. Wolfgang Kessler führt beides zusammen: Einer knappen und präzisen Charakterisierung der Effekte eines entfesselten und an seine Grenzen stoßenden Turbokapitalismus mit seinem Wachstumsfetischismus setzt er gelungene bzw. auf Erfolgskurs befindliche Alternativen im Kleinen entgegen, deren Wirkungsperspektiven er kritisch einschätzt. Denn all diese Ansätze sind sowohl ermutigend als auch in ihrer gesellschaftlichen Wirkung doch begrenzt ohne die Schaffung von günstigeren Rahmenbedingungen durch die Politik. Sein Schlusskapitel könnte man fast als "Koalitionsvertrag" für einen Politikwandel lesen, aber angesichts der mächtigen wirtschaftlichen Interessengruppen spart er die Frage nicht aus, von wem denn so viel Mut zum Wandel abverlangt werden könnte. Nun kommen wieder die Bürgerinnen und Bürger in den Blick, die hier und da doch schon einen Politikwechsel erreicht haben (z.B. Abkehr von der Atomkraft); und das könnte auch ohne große Katastrophen gelingen, meint Wolfgang Kessler in seinem von Realitätssinn und Optimismus gleichermaßen geprägten Buch.