
Julia Ebner
Broschiertes Buch
Wut
Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen
Übersetzung: Bertram, Thomas
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Nicht lieferbar
Der Extremismus ist auf dem Vormarsch in Europa und den USA. Lassen sich westliche Demokratien in eine Spirale der Wut ziehen, die sowohl Islamisten als auch Rechtsradikalen zugute kommt? Die Extremismusforscherin Julia Ebner beschäftigt sich länderübergreifend mit Gruppierungen unterschiedlicher Ausrichtung. Mit gezielten Undercover-Recherchen und Gesprächen mit Radikalen beider Seiten zeigt sie, wie sich die Strategien von Islamismus und Rechtsradikalismus wechselseitig ergänzen und verstärken. Mit hetzerischer Rhetorik - online wie offline - schüren sie Hass und treiben einen Keil in...
Der Extremismus ist auf dem Vormarsch in Europa und den USA. Lassen sich westliche Demokratien in eine Spirale der Wut ziehen, die sowohl Islamisten als auch Rechtsradikalen zugute kommt? Die Extremismusforscherin Julia Ebner beschäftigt sich länderübergreifend mit Gruppierungen unterschiedlicher Ausrichtung. Mit gezielten Undercover-Recherchen und Gesprächen mit Radikalen beider Seiten zeigt sie, wie sich die Strategien von Islamismus und Rechtsradikalismus wechselseitig ergänzen und verstärken. Mit hetzerischer Rhetorik - online wie offline - schüren sie Hass und treiben einen Keil in die Gesellschaft: die eigene Gruppe wird zum Opfer, die andere zum Feind. Wird dadurch der von beiden Seiten als "unvermeidbar" propagierte Krieg zwischen dem Islam und dem Westen zur realen Gefahr? Die Autorin geht den Ursachen der wechselseitigen Radikalisierung auf den Grund und zeigt, wie Extremisten Angst, Verunsicherung und Wut instrumentalisieren.
Die gebürtige Wienerin Julia Ebner lebt heute in London, wo sie als Extremismus- und Terrorismusforscherin beim Institute for Strategic Dialogue (ISD) tätig ist. Sie arbeitete zwei Jahre für die weltweit erste Organisation zur Extremismusprävention Quilliam, die von ehemaligen Islamisten gegründet wurde. Für die Europäische Kommission und die Kofi Annan Foundation leitete sie Studien, sie schreibt regelmäßig für "The Guardian" und "The Independent", hält Workshops an Schulen und Universitäten und berät Regierungen und Tech-Firmen in Bezug auf Radikalisierungsprävention.
Produktdetails
- Verlag: WBG Theiss
- Originaltitel: The Rage
- Seitenzahl: 336
- Erscheinungstermin: März 2018
- Deutsch
- Abmessung: 153mm x 221mm x 29mm
- Gewicht: 536g
- ISBN-13: 9783806237016
- ISBN-10: 3806237018
- Artikelnr.: 49917477
Herstellerkennzeichnung
wbg Theiss
Dolivostraße 17
64293 Darmstadt
buchhandel@wbg-verlage.de
www.theiss.de
06151 3308127
Galaktische Republik
Was Rechtsextreme und Islamisten gemeinsam haben
In der Wunderwelt der Science-Fiction-Filme schnurren selbst die Lösungen für die größten zivilisatorischen Probleme auf Glückskeksweisheiten zusammen. "Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite, Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid", sagt der Jedi-Großmeister Yoda an einer Stelle der Star-Wars-Filme. Yoda bewohnt ein Paralleluniversum, in dem eine Galaktische Republik von fehlgeleiteten Faschisten übernommen wird - und wenige Rebellen ihr Leben einsetzen, um die Republik zu retten. Es geht um Gut gegen Böse. Alles ist im Stile Hollywoods sehr dramatisch, aber auch wohltuend übersichtlich. Laut der österreichischen
Was Rechtsextreme und Islamisten gemeinsam haben
In der Wunderwelt der Science-Fiction-Filme schnurren selbst die Lösungen für die größten zivilisatorischen Probleme auf Glückskeksweisheiten zusammen. "Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite, Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid", sagt der Jedi-Großmeister Yoda an einer Stelle der Star-Wars-Filme. Yoda bewohnt ein Paralleluniversum, in dem eine Galaktische Republik von fehlgeleiteten Faschisten übernommen wird - und wenige Rebellen ihr Leben einsetzen, um die Republik zu retten. Es geht um Gut gegen Böse. Alles ist im Stile Hollywoods sehr dramatisch, aber auch wohltuend übersichtlich. Laut der österreichischen
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Extremismusforscherin Julia Ebner ist die Sehnsucht nach solchen Schlichtheiten ein Grund, warum Islamismus und Rechtsextremismus auf viele gerade junge Menschen eine große Anziehungskraft ausüben. Der Traum vom großen, sinnstiftenden Endkampf gegen das Böse. Ebner nennt das den "Star-Wars-Effekt".
Die Analogie zu Sternenkriegern dient freilich nur der Griffigkeit. Im Kern geht es Ebner in ihrem Buch "Wut. Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen" nicht nur um die Erkenntnis einer Wesensverwandtschaft beider. Sie will auch zeigen, dass Extremisten einander brauchen und sich gegenseitig in ihrem Tun bestärken. "Es gibt deshalb eine Kompatibilität zwischen extremistischen Narrativen, die eine bizarre Symbiose zwischen entgegengesetzten Extremen schaffen." Ebner arbeitet am Londoner Institute for Strategic Dialogue, sie verfolgt die Propaganda von Extremisten aller Couleur und belegt ihre Thesen anhand persönlicher Begegnungen. So erfuhr Ebner aus erster Hand, dass Islamisten und Rechtsextreme gleichermaßen der Meinung sind, dass es nur einen Islam gibt, und dass sich dieser im Krieg mit dem Westen befindet. Sie haben als Subkulturen auch einen gemeinsamen Feind: das Establishment. Die Folge, so Ebner, ist eine "wechselseitige Radikalisierung", die keine Mitte oder Grautöne zulässt, bis hin zu einem von beiden Seiten gewollten Endkampf. Eine Verdichtung der Reihen des Gegners, etwa durch Terroranschläge oder Diskriminierung, wird in dieser Logik nicht nur billigend in Kauf genommen, sie wird geradezu angestrebt. Al-Qaida-Terroristen etwa hatten schon zu Beginn des Jahrhunderts von einem Kalifat und einem totalen Krieg zwischen "Ungläubigen" und "Gläubigen" geträumt. Dieser war - laut Zeitplan der Terroristen - für die Jahre 2016 bis 2020 vorgesehen. Die Stärke des Buches besteht in solchen Belegen und Anekdoten wie dem Al-Qaida-Zeitplan auf Seite 82 oder einer Grafik auf Seite 215, in der die Kurven mit der Zahl rechtsextremer und islamistischer Anschläge sich wie Synchronschwimmer bewegen - eine Koinzidenz, die vor dem Hintergrund der übrigen Ausführungen bezeichnend ist.
Es gibt gute Gedanken in Ebners Buch: dass eine Überreaktion auf die islamistische Bedrohung - etwa in Form rechtsextremer Haltungen - dem Kalkül der Terroristen entspricht zum Beispiel. Wem das nicht sehr neu vorkommt, für den ist vielleicht Ebners Analyse der Gründe interessanter, weshalb der Extremismus derzeit eine gewisse Konjunktur erlebt. Sie beschreibt eine globale Identitätskrise, weil die menschliche Identität laut Psychologen auf fünf Säulen beruhe: 1. Körper und Gesundheit; 2. soziales Netz und soziale Interaktion; 3. Arbeit und Leistung; 4. materielle Sicherheit; 5. Werte. Viele dieser Säulen sind laut Ebner vom Zeitgeist bedroht.
1. Mit der Überwindung von körperlichen Einschränkungen sind die Menschen in vielerlei Hinsicht befreit. "Wir können sein, wer immer wir sein wollen, und tun, was immer wir tun wollen", schreibt Ebner. Die Kehrseite: Wir wissen nicht mehr, wer wir sind. 2. Das Internet ermöglicht Nischen der Identität, die Folge ist, dass junge Menschen oft mehrere Identitäten haben, die sich widersprechen. 3. Durch moderne Technologien verändert sich das Verständnis von Arbeit und Leistung, es kommt zu Identitätsverlusten. 4. Arbeitslosigkeit, Krisen und Verfall vergrößern die Unsicherheit. 5. Ebner schreibt: "Vor allem aber haben ein beschleunigter gesellschaftlicher Wandel, massenhafte Wanderungsbewegungen und der zunehmende Kontakt mit anderen Kulturen bestehende Wertesysteme und kulturelle verwurzelte Ideologien destabilisiert." So entstehe ein Wunsch nach "radikaler Veränderung", die Folge ist auch eine Verödung der politischen Mitte.
Manche Politiker der Mitte bemühten sich als Reaktion um eine griffigere Rhetorik - und verstärkten so den Trend. Ebner bezeichnet solche Versuche, die Krise der Menschen zu überwinden, als "Identitätspolitik" - und hält sie für einen Irrweg, weil sie die ohnehin vorhandene Identitätskrise verstärkt und in eine auf Extremismus angelegte Bahn lenkt. Hier kommt freilich ein Dilemma zu kurz, vor dem Politiker stehen: Die Weigerung, auf Identitätskrisen zu reagieren, hat sich auch nicht als Erfolgsrezept erwiesen. Ebner schlägt vor, Politiker sollten nach Anschlägen nicht das Spiel der Terroristen spielen, indem sie aus Angst entstandenen Forderungen erfüllen, weil der Terrorismus "selbst keine existenzielle Bedrohung" für Länder sei, eine Radikalisierung der Politik aber schon. Das könnte sich als Kategorienfehler erweisen: Den Menschen mit Flugangst überzeugt nach Bildern eines katastrophalen Absturzes auch nicht der Verweis auf die allgemeine Statistik. Seine Angst wäre bei dem Gedanken, dass ein Politiker alle Menschen zum Einsteigen in das nächste Flugzeug auffordert, eher größer. Auch der Aufruf, Pseudowissen etwa über den Islam zu bekämpfen, klingt praktikabler, als er ist, wenn sich doch die Pseudowissenden erfahrungsgemäß jeder Belehrung entziehen. Also was tun? Ebner fordert Vertreter der politischen Mitte auf, das Internet als Diskursraum von Trollen und Schlechtrednern zurückzuerobern - womit man schnell wieder bei den Sternenkriegern anlangt: Ist die Aussicht für Menschen mit Identitätskrise, im Internet mit Vernunftappellen aufzufallen, genauso verlockend wie die Wendung zum Radikalismus? Wohl nicht. Vielleicht hätten dem Buch an dieser Stelle mehr Fragezeichen gut getan. Schließlich sollen ja Menschen kritisiert werden, die auf komplexe Fragen einfache Antworten geben. Die Galaxis der Sternenkrieger krankt auch daran, dass sich alle gegenseitig für die absolut Bösen halten.
JUSTUS BENDER
Julia Ebner: Wut. Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen.
wbg Theiss, Darmstadt 2018. 320 S., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Analogie zu Sternenkriegern dient freilich nur der Griffigkeit. Im Kern geht es Ebner in ihrem Buch "Wut. Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen" nicht nur um die Erkenntnis einer Wesensverwandtschaft beider. Sie will auch zeigen, dass Extremisten einander brauchen und sich gegenseitig in ihrem Tun bestärken. "Es gibt deshalb eine Kompatibilität zwischen extremistischen Narrativen, die eine bizarre Symbiose zwischen entgegengesetzten Extremen schaffen." Ebner arbeitet am Londoner Institute for Strategic Dialogue, sie verfolgt die Propaganda von Extremisten aller Couleur und belegt ihre Thesen anhand persönlicher Begegnungen. So erfuhr Ebner aus erster Hand, dass Islamisten und Rechtsextreme gleichermaßen der Meinung sind, dass es nur einen Islam gibt, und dass sich dieser im Krieg mit dem Westen befindet. Sie haben als Subkulturen auch einen gemeinsamen Feind: das Establishment. Die Folge, so Ebner, ist eine "wechselseitige Radikalisierung", die keine Mitte oder Grautöne zulässt, bis hin zu einem von beiden Seiten gewollten Endkampf. Eine Verdichtung der Reihen des Gegners, etwa durch Terroranschläge oder Diskriminierung, wird in dieser Logik nicht nur billigend in Kauf genommen, sie wird geradezu angestrebt. Al-Qaida-Terroristen etwa hatten schon zu Beginn des Jahrhunderts von einem Kalifat und einem totalen Krieg zwischen "Ungläubigen" und "Gläubigen" geträumt. Dieser war - laut Zeitplan der Terroristen - für die Jahre 2016 bis 2020 vorgesehen. Die Stärke des Buches besteht in solchen Belegen und Anekdoten wie dem Al-Qaida-Zeitplan auf Seite 82 oder einer Grafik auf Seite 215, in der die Kurven mit der Zahl rechtsextremer und islamistischer Anschläge sich wie Synchronschwimmer bewegen - eine Koinzidenz, die vor dem Hintergrund der übrigen Ausführungen bezeichnend ist.
Es gibt gute Gedanken in Ebners Buch: dass eine Überreaktion auf die islamistische Bedrohung - etwa in Form rechtsextremer Haltungen - dem Kalkül der Terroristen entspricht zum Beispiel. Wem das nicht sehr neu vorkommt, für den ist vielleicht Ebners Analyse der Gründe interessanter, weshalb der Extremismus derzeit eine gewisse Konjunktur erlebt. Sie beschreibt eine globale Identitätskrise, weil die menschliche Identität laut Psychologen auf fünf Säulen beruhe: 1. Körper und Gesundheit; 2. soziales Netz und soziale Interaktion; 3. Arbeit und Leistung; 4. materielle Sicherheit; 5. Werte. Viele dieser Säulen sind laut Ebner vom Zeitgeist bedroht.
1. Mit der Überwindung von körperlichen Einschränkungen sind die Menschen in vielerlei Hinsicht befreit. "Wir können sein, wer immer wir sein wollen, und tun, was immer wir tun wollen", schreibt Ebner. Die Kehrseite: Wir wissen nicht mehr, wer wir sind. 2. Das Internet ermöglicht Nischen der Identität, die Folge ist, dass junge Menschen oft mehrere Identitäten haben, die sich widersprechen. 3. Durch moderne Technologien verändert sich das Verständnis von Arbeit und Leistung, es kommt zu Identitätsverlusten. 4. Arbeitslosigkeit, Krisen und Verfall vergrößern die Unsicherheit. 5. Ebner schreibt: "Vor allem aber haben ein beschleunigter gesellschaftlicher Wandel, massenhafte Wanderungsbewegungen und der zunehmende Kontakt mit anderen Kulturen bestehende Wertesysteme und kulturelle verwurzelte Ideologien destabilisiert." So entstehe ein Wunsch nach "radikaler Veränderung", die Folge ist auch eine Verödung der politischen Mitte.
Manche Politiker der Mitte bemühten sich als Reaktion um eine griffigere Rhetorik - und verstärkten so den Trend. Ebner bezeichnet solche Versuche, die Krise der Menschen zu überwinden, als "Identitätspolitik" - und hält sie für einen Irrweg, weil sie die ohnehin vorhandene Identitätskrise verstärkt und in eine auf Extremismus angelegte Bahn lenkt. Hier kommt freilich ein Dilemma zu kurz, vor dem Politiker stehen: Die Weigerung, auf Identitätskrisen zu reagieren, hat sich auch nicht als Erfolgsrezept erwiesen. Ebner schlägt vor, Politiker sollten nach Anschlägen nicht das Spiel der Terroristen spielen, indem sie aus Angst entstandenen Forderungen erfüllen, weil der Terrorismus "selbst keine existenzielle Bedrohung" für Länder sei, eine Radikalisierung der Politik aber schon. Das könnte sich als Kategorienfehler erweisen: Den Menschen mit Flugangst überzeugt nach Bildern eines katastrophalen Absturzes auch nicht der Verweis auf die allgemeine Statistik. Seine Angst wäre bei dem Gedanken, dass ein Politiker alle Menschen zum Einsteigen in das nächste Flugzeug auffordert, eher größer. Auch der Aufruf, Pseudowissen etwa über den Islam zu bekämpfen, klingt praktikabler, als er ist, wenn sich doch die Pseudowissenden erfahrungsgemäß jeder Belehrung entziehen. Also was tun? Ebner fordert Vertreter der politischen Mitte auf, das Internet als Diskursraum von Trollen und Schlechtrednern zurückzuerobern - womit man schnell wieder bei den Sternenkriegern anlangt: Ist die Aussicht für Menschen mit Identitätskrise, im Internet mit Vernunftappellen aufzufallen, genauso verlockend wie die Wendung zum Radikalismus? Wohl nicht. Vielleicht hätten dem Buch an dieser Stelle mehr Fragezeichen gut getan. Schließlich sollen ja Menschen kritisiert werden, die auf komplexe Fragen einfache Antworten geben. Die Galaxis der Sternenkrieger krankt auch daran, dass sich alle gegenseitig für die absolut Bösen halten.
JUSTUS BENDER
Julia Ebner: Wut. Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen.
wbg Theiss, Darmstadt 2018. 320 S., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Justus Bender erfährt von der Extremismusforscherin Julia Ebner, welche Sehnsüchte hinter Islamismus und Rechtsextremismus stecken. Die Wesensverwandtschaft zwischen beiden belegt die Autorin laut Rezensent anhand von persönlichen Begegnungen. So glaubten beide, dass es nur einen Islam gebe und dieser sich im Krieg mit dem Westen befinde. Stark scheinen Bender die Belege und gut die Gedanken im Buch, etwa den, dass eine Überreaktion auf die islamische Bedrohung durch Rechtsextremismus dem Kalkül der Terroristen entspricht. Auch Ebners Analysen zur Konjunktur des Extremismus findet Bender interessant.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Die Lektüre dieses Werkes dürfte für viele Leser lohnend sein.« Die Rheinpfalz »Shortlist« NDR Kultur Sachbuchpreis »Ein besorgniserregender Überblick über einen globalen Prozess der Radikalisierung, in dem sich Feindbilder verfestigen und die Brutalität und menschenverachtende Haltung der einen Seite zur Rechtfertigung von Hass und Gewalt der anderen werden.« Deutschlandfunk, Andruck »Im Zeitalter von Fake News und Populismus ein ebenso lehrreiches wie lesenswertes Buch.« Allgemeine Zeitung, Mainz »Julia Ebner zeigt, wie Islamisten und Rechtsextremisten zwei Seiten derselben Medaille sind. Ihre Analyse ist überzeugend, aufschlussreich und äußerst lesenswert.« Peter R. Neumann, Professor für Sicherheitspolitik, Kings College und Autor von
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'Die Neuen Dschihadisten' »Ihr Buch ist beim so notwendigen Ent-Konspirieren ein erstklassiger Assistent.« Der Tagesspiegel »Julia Ebner hat in ihrem Buch 'Wut - Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen' ... ein Rezept zusammengestellt, das Erfolgsrezept von Extremisten.« Nürnberger Nachrichten »Julia Ebner hat etwas gemacht, was bisher nur selten anzutreffen war: sie stellt Islamisten und Rechtsextremisten als fanatische Zwillinge dar, als ideologische Geistesverwandte.« Zeitzeichen »'Wut' liest sich wie ein Roman, aber leider ist seine Geschichte wahr: Islamistische und rechtsradikale Hitzköpfe polarisieren unsere Gesellschaften, während die Moderaten in der Mitte Einfluss an Populisten verlieren, die Extremismus für ihre politischen Zwecke ausnützen.« Alex P. Schmid, Chefredakteur 'Perspectives on Terrorism' »Das Buch lässt die Ursachen und Folgen von Rechtsradikalismus und islamistischem Extremismus lebendig werden. Diese beiden Formen des Fanatismus drohen unsere Gesellschaften auseinanderzureißen -- Ebner entlarvt sie beide und ruft eindringlich dazu auf, liberale Toleranz zu verteidigen. 'Wut' ist ein exzellenter Masterkurs für alle, die den Anstieg von Fanatismus verstehen wollen.« Ed Husain, Autor von 'The Islamist' »Julia Ebner hat ein ausgezeichnetes Buch geschrieben, das die trickreiche Thematik der 'reziproken Radikalisierung' mit bewundernswertem ethnographischen Einfühlvermögen behandelt. Fesselnd geschrieben, ist 'Wut' eine Reise durch die tonangebenden und often verflochtenen Formen des Extremismus heute: Dschihadisten und Rechtsradikale. Der Spiegeleffekt dieser gewaltsamen Rhetorik ist verblüffend und wird hier sowohl durch augenöffnende Charakterskizzen als auch durch weitreichende empirische Daten enthüllt. 'Wut' ist zweifellos der bis dato wichtigste Beitrag zu diesem hochaktuellen Thema - eine sehr nützliche Lektüre für Wissenschaftler, Politiker aber auch die breitere Öffentlichkeit.« Matthew Feldman, Professor der Zeitgeschichte, Teesside University »Ein orignielles und hoch-informatives Buch zu einem der Kernsicherheitsthemen unserer Zeit. 'Wut' demonstriert überzeugend, wie zwei scheinbar gegensätzliche Formen des Extremismus sich gegenseitig nähren, und beleuchtet damit das Ausmaß der Probleme, denen wir uns gegenüber sehen. Eine unentbehrliche Lektüre.« Paul Rogers, Emeritierter Professor der Friedensforschung, Bradford University and Autor von 'Irregular War' »Ein exzellentes Debut: informiert, fundiert und bedacht. Ebner erforscht die zunehmend wichtige Interdependenz von rechtsradikalen und islamistischen Bewegungen und bietet menschliche, intelligente Wege aus der Sackgasse an.« Jamie Bartlett, Autor von 'The Dark Net und Radicals' »Julia Ebner ist gefragte Expertin in nationalen und internationalen Medien.« Flensburger Tageblatt »...äußerst lesenswertes Buch über die sich gegenseitig bedingende Dymanik des Extremismus.« leipziglauscht.de »Chapeau! Ein mutiges Buch, eine mutige Autorin.« Neues Deutschland »Beeindruckende Beobachtungen.« buten un binnen, Radio Bremen »Ein lesenswertes Werk darüber, wie sich zwei Extreme die Bälle zuspielen« literaturzeitschrift.de »Ein wichtiges Buch.« Stopptdierechten.at
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„Wut“ von Julia Ebner hat mir ausgezeichnet gefallen, daher empfehle ich das Buch gern auch weiter.
Wie der Klappentext zutreffend sagt: „Mit gezielten Undercover-Recherchen und Gesprächen mit Radikalen beider Seiten zeigt sie, wie sich die Strategien von Islamismus und …
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„Wut“ von Julia Ebner hat mir ausgezeichnet gefallen, daher empfehle ich das Buch gern auch weiter.
Wie der Klappentext zutreffend sagt: „Mit gezielten Undercover-Recherchen und Gesprächen mit Radikalen beider Seiten zeigt sie, wie sich die Strategien von Islamismus und Rechtsradikalismus wechselseitig ergänzen und verstärken… Die Autorin geht den Ursachen der wechselseitigen Radikalisierung auf den Grund und zeigt, wie Extremisten Angst, Verunsicherung und Wut instrumentalisieren.“
Faszinierend ist nicht nur der Mut, den Julia Ebner bei ihren Recherchen an den Tag gelegt hat, spannend und aufschlussreich sind auch die Ergebnisse, die sie in diesem Buch präsentiert.
Die Erfolgsrezepte, die Extremisten nutzen, „um uns so zu manipulieren, dass wir ihre Geschichten glauben und daher gemäß den Regeln ihrer fiktiven Weltordnung handeln“ hat sie unter die Lupe genommen und die 5 Grundzutaten herausgefiltert, die auch für beide Seiten gelten: Es geht um Einfachheit, Stimmigkeit, Empfänglichkeit, Identifizierung und Inspiration, S. 47-59. Sie erklärt auch anschaulich, wie es gemeint ist.
Viele andere aufschlussreiche Dinge sagt sie vielerorts, führt prima treffende Vergleiche an, den Stoff insg. so gehaltvoll, kurz und prägnant dargelegt, dass er nicht nur jedem verständlich sein wird, sondern auch gleich im Gedächtnis bleibt.
Was noch wichtiger ist: Ebner gibt ihren Lesern die Grundlagen in die Hand, welche Gemeinsamkeiten, davon gibt es recht viele, wie man zusammen mit ihr feststellt, und die Wechselwirkungen, die Rechtsextreme und radikale Islamisten in ihrer Weltsicht und in ihren Aktionen aufweisen, zu erkennen helfen. Die Extremisten beider Lager schauen wie zwei Seiten eines und desselben Phänomens aus, die ohne einander ihre Wirkung nicht vollends entwickeln können, da sie u.U. einander helfen, z.B. mehr an Aufmerksamkeit und an Gewicht im politischen Geschehen zu gewinnen und so das Leben der Mitte der Gesellschaft immer mehr und nachhaltiger zu beeinflussen.
Nach dieser Lektüre wird es dem Leser leichter fallen, die Aktivitäten der Extremisten zu identifizieren, ihre Ursachen zu verstehen und die angepeilten Auswirkungen abzuschätzen.
Ebner bringt auch die Lösungsvorschläge: „Freiheit wäre, nicht zwischen schwarz und weiß zu wählen, sondern aus solcher vorgeschriebenen Wahl herauszutreten… Um diese Freiheit zu erreichen, wird es entscheidend darauf ankommen, junge Menschen mit Kreativität, Mut und der Fähigkeit zu kritischem Denken auszurüsten: der Fähigkeit zum kritischen Denken, um manipulative Sprache und verzerrte Fakten zu erkennen; dem Mut, alles und jeden infrage zu stellen; und der Kreativität, über die eigenen Echokammern und Grenzen der Vorstellungskraft hinauszugehen.“ S. 280.
Die Rolle der Eliten, wie Julia Ebner auch selbst zum Schluss zugibt, wurde in ihren Untersuchungen nicht berücksichtigt. Die Eliten und ihre Handlanger wurden zwar am Anfang als Akteure im Hintergrund angedeutet, dieser Aspekt aber weitestgehend insg. elegant umschifft. Aber auch so wie es dasteht, stellt ihr Werk ein sehr lesenswertes Buch dar, das zu begreifen hilft, wie die Geschichten der Rechtextremen und Islamisten funktionieren, unter welchen Bedingungen ist ihnen Erfolg sicher, wie sie es bisher recht erfolgreich angestellt haben und wie man sinnvollerweise auf ihre Aktivitäten reagieren kann.
Fazit: Ein echtes Highlight in Sachen Politik im Frühling 2018, ein must read, das der Aufklärung und Orientierung der Leser in diesen nicht einfachen Zeiten bestens dient. Sollte jede(r) gelesen haben. 5 leuchtende Sterne und eine klare Leseempfehlung!
Gekürzt gem. Anforderung der Seite.
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