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In jungen, tektonisch aktiven Hochgebirgen Zentral- und Nordostasiens wurden Zeugnisse der Klimageschichte aufgrund der extremen Reliefdynamik vielfach zerstört, oder durch Solifluktion, Löß, Pyroklastite, oder Permafrost überprägt. Dies erschwerte bisher die Klärung der quartären Landschaftsgeschichte als Basis für die Rekonstruktion natürlicher Klimaschwankungen. Auch neue und verbesserte physikalische Datierungsmethoden sind in diesen Regionen aufgrund der schwierigen Standortbedingungen häufig nur bedingt einsetzbar. Als alternatives Verfahren wurden pedogeochemische Untersuchungen zum…mehr

Produktbeschreibung
In jungen, tektonisch aktiven Hochgebirgen Zentral- und Nordostasiens wurden Zeugnisse der Klimageschichte aufgrund der extremen Reliefdynamik vielfach zerstört, oder durch Solifluktion, Löß, Pyroklastite, oder Permafrost überprägt. Dies erschwerte bisher die Klärung der quartären Landschaftsgeschichte als Basis für die Rekonstruktion natürlicher Klimaschwankungen. Auch neue und verbesserte physikalische Datierungsmethoden sind in diesen Regionen aufgrund der schwierigen Standortbedingungen häufig nur bedingt einsetzbar. Als alternatives Verfahren wurden pedogeochemische Untersuchungen zum Ausmaß der Verwitterung von glazigenen und fluvioglazialen Ablagerungen in Ost- und Zentralnepal, dem westlichen Tien Shan und S-Kamtschatka als relatives Datierungsverfahren durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, daß die Chronologie natürlicher Klimaschwankungen aufgrund von Verschiebungen der Großwetterlagen weltweit nicht einheitlich und möglicherweise wesentlich komplexer verlief, als bisher angenommen. Der methodische Ansatz erlaubt eine Differenzierung in sieben Gruppen von Böden mit unterschiedlichem Verwitterungszustand. Der Zeitrahmen reicht von Böden aus Ablagerungen der jüngsten Klimaschwankungen (16.-19. Jahrhundert) über interstadiale Böden bis zu interglazialen Böden als Zeugen mittelpleistozäner Klimaschwankungen. In Kombination mit numerischen Datierungen und morphostratigraphischen Befunden wurde das Alter verschiedener Ablagerungen und das Ausmaß der jungpleistozänen Vergletscherung in Ostnepal und im NW-Tien Shan neu bewertet. Im SW-Tien Shan und in S-Kamtschatka sind auf der Basis der pedogenen Befunde Hinweise auf eine Frühphase der letzten Vereisung vor mehr als 30 ka vorhanden, die wesentlich ausgeprägter war, als das Maximum der letzten Vereisung in Mitteleuropa und Nordamerika vor 18-25 ka. Mit der vorliegenden Arbeit gelingt dem Autor unter der Erkenntnis eines partiellen Stillstandes bodenkundlicher Forschung auf diesem Gebiet eine Wiederbelebung der Diskussion über die Rolle von Böden, zu einer detaillierteren Einsicht in die quartäre Landschafts- und Klimageschichte ausgewählter Regionen Hoch- und NO-Asiens beizutragen und aufgeworfene Fragen aus bodenkundlicher Sicht neu zu beleuchten und zu bewerten.