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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Universität Siegen (FB 3: Literatur-, Sprach- und Medienwissenschaften), Veranstaltung: „Mythisches - Heiliges - Höfisches: Parzival und der Gral. Ein literarischer Stoff und seine Medialisierungen vom Mittelalter bis in die Gegenwart“, Sprache: Deutsch, Abstract: Entstanden zwischen 1200 und 1210 und in 80 Handschriften und Fragmenten sowie einem Druck (1477) überliefert, stellt Wolframs von Eschenbach Parzival heute ein Werk von übermäßigem, kaum vergleichbarem historischen Wert…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Universität Siegen (FB 3: Literatur-, Sprach- und Medienwissenschaften), Veranstaltung: „Mythisches - Heiliges - Höfisches: Parzival und der Gral. Ein literarischer Stoff und seine Medialisierungen vom Mittelalter bis in die Gegenwart“, Sprache: Deutsch, Abstract: Entstanden zwischen 1200 und 1210 und in 80 Handschriften und Fragmenten sowie einem Druck (1477) überliefert, stellt Wolframs von Eschenbach Parzival heute ein Werk von übermäßigem, kaum vergleichbarem historischen Wert dar. Unzählige Studien befassen sich mit dem auf der Urfassung Chrestiens fußenden Ritterepos um die Artusrunde und den heiligen Gral; die mittelalterliche Vorlage liefert Stoff für immer wieder neue Verfilmungen und literarische Motivabwandlungen – ein schier unerschöpflicher Fundus. Besonders gerühmt werden häufig Wolframs eigentümlicher Erzählstil und seine illustrative Symbol- und Bildsprache – und so zielt auch die vorliegende Arbeit darauf ab, sich in die Reihe der metapherndeutenden Analysen einzugliedern. Bereits im die narrative Position des Erzählers in Relation zu seinem fingierten Publikum präsentierenden Prolog treffen wir auf ein für das gesamte Epos entscheidendes, immer wieder metaphorisch erscheinendes Tier: die Elster. Das charismatische Federtier wiederum erweist sich schnell als Sinnbild einer wichtigen thematischen Sentenz, welche das Gesamtwerk quasi leitmotivisch durchzieht, und zwar die Problematik des (menschlichen) zwivels. Schon in diesen ersten Versen wird das Bild des Zweifels und Schwankens in einen hochkomplexen Konnex eingeflochten: Der Erzähler integriert es unverzüglich in den verzweigten metaphorischen Rahmen um komplementäre Gewalten (Himmel und Hölle) und ein manifestes animalisches Ideogramm: das der Elster. Einem gefiederten Leitfaden gleich taucht das schwarz-weiße Tierbild im Laufe des Versepos immer wieder auf, wobei es durchaus unterschiedliche Funktionen sowie Konnotationen anzunehmen vermag. Die Elster, wohl eines der bedeutungsträchtigsten aller bei Wolfram auftauchenden Tiere, welches in seiner Zwiespalts-Metaphorik wie ein Paradigma über dem Gesamtepos zu schweben scheint, gilt es nun in all seinen Symbolebenen zu erhellen und aufzuschlüsseln – zunächst einmal, noch recht losgelöst von der Wolframschen Darstellung, auf seine traditionellen Konnotationen und interkulturellen wie interdisziplinären Bedeutungsansätze hin, im Folgenden dann – einer Synthese gleichend – auf das spezifische Beispiel im Kontext des Parzivals, und hier besonders auch in der wahrhaften Vermenschlichung der Elster, dem Feirefiz und dessen Bezug zum verbrüderten Protagonisten.