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Wenn wir an Zukunft denken, dann denken wir fast immer an technischen Fortschritt. Matthias Horx bietet eine völlig neue Erklärung dafür, wie dieser Fortschritt entsteht. Denn Technik entwickelt sich nicht planmäßig und linear, sondern nach den eigenständigen Gesetzen der Evolution. Wir Menschen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Unsere individuellen und kollektiven Bedürfnisse, Erwartungen und Ängste beeinflussen die Entwicklung der Technik. Wenn wir diesen evolutionären Prozess verstehen, können wir bereits heute die Technik von morgen voraussagen und den Zukunftsprozess auf neue Weise steuern.…mehr

Produktbeschreibung
Wenn wir an Zukunft denken, dann denken wir fast immer an technischen Fortschritt. Matthias Horx bietet eine völlig neue Erklärung dafür, wie dieser Fortschritt entsteht. Denn Technik entwickelt sich nicht planmäßig und linear, sondern nach den eigenständigen Gesetzen der Evolution. Wir Menschen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Unsere individuellen und kollektiven Bedürfnisse, Erwartungen und Ängste beeinflussen die Entwicklung der Technik. Wenn wir diesen evolutionären Prozess verstehen, können wir bereits heute die Technik von morgen voraussagen und den Zukunftsprozess auf neue Weise steuern.
Autorenporträt
Matthias Horx, geboren 1955, ist der profilierteste und einflussreichste Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum und Autor vieler erfolgreicher Bücher. 1999 gründete er das Zukunftsinstitut , einen Prognose-Think-Tank, der heute zahlreiche europäische Unternehmen in allen Wirtschaftsbereichen berät. Seit 2007 ist er auch Dozent für Trend- und Zukunftsforschung an der Zeppelin-Universität am Bodensee.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.12.2008

Es gibt uns danach immer noch
Ein Rückblick aus der Endzeit auf die Bücher schwadronierender Zukunftsforscher der Gegenwart

Vor siebzig Millionen Jahren soll es mal Lebewesen gegeben haben, die sich selber als Eutheria (höhere Säuger), ja, sogar spendabel als "Menschen" definierten. Nach einer Million Jahre friedlicher Faustkeilbearbeitung brauchten sie bloß zwei Sekunden (das heißt 2000 Jährchen), um den Globus in einen einzigen tsunamigeschüttelten Behindertenparkplatz zu verhexen. Dollarstürze, Schwarze Freitage vernichteten Unsummen und Summen, als wenn ökonomische Crashs so was wie kosmische Crunchs wären und Billionenlöcher, die auch nur wieder Ozonlöcher und schwarze Hawking-Löcher imitierten, Materia und Turbo-Kapital ersatzlos fortschlürfend, ganz ohne Sicherheitskopie. Dann zerfielen fast sämtliche Staaten wieder atomistisch in Lokalkönigtümer; das Große ruhmreiche Zeitalter der Warlords begann ab 2010. -- Der 3. und 4. Weltkrieg ab 1441 n. Muhammad (das heißt für Ungläubige: 2050 n. Chr.) (zwischen Chindia - also dem fusionierten China & India hier und Panafrika dort) löschte zwar 12 Milliarden Endverbraucher aus, doch die verbleibenden 200 Millionen verkrebsten Survival-Gewinnler brauchten bloß hundert Jahre, um doch wieder die erste Milliarde zu überschreiten. -- Dann aber riss der Golfstrom ab, und das Eiszeitpräludium, das das just neu besiedelte Grönland wieder zuschneite, bis runter zur Saharavergletscherung, und jeden Treibhauseffekt fortblies, trieb 300 Millionen Europäer runter auf die Südhalbkugel, wo man die Flüchtlinge, samt Fluchthelfern, erst angemessen versklavte, hierbei im Zuge von Gunnar Heinsohnschen Megatötungen, neben denen Stalin-Mao-Hitler wie harmlose CVJM-Nerds verzwergten, auf 5000 Köpfe dezimierte, um alsdann - zwecks Freizeitgaudi - als Ansichtsexemplare noch 250 Bleichgesichter in einem Kitsch-Getto durchzufüttern, worin sogar schnucklige altteutsche Fachwerkhäuslein aufgestellt rumstanden, zwei, drei Louvres, fünf Bayreuther Festspielhäuser, drei Tate Galleries, Oxforder Unis, Saudispielzeug, plus ein Alibi-Theresienstadt, sogar ein letzter bayerischer Bierkeller, worin zwischen Burnus und Tschador die Humpen kreisten - noch' Bierchen, Schlitzauge - und prost! Humba Humba täterä! -- Dann aber kam der seit Jahrtausenden heiß erwartete Meteor doch noch und bombte Mensch-Tier-Pflanze in einen nuklearen Winter hinein.

Lichtphobiker und Tunnelmenschen, die auf Restlicht nicht verzichten konnten, wurden wieder nur 17 Jahre alt, statt 107 à la Johannes Heesters - Methusalem ade. 2000 Jahre lang gab's nur kartoffelkeimfarben fingernde Pilzmyzele. Pferde, Katzen, Bären, Köter, Amis, Eurasiaten - alles grundlegend ausgelöscht, sozusagen für immer. -- Das älteste Säugetier, fünfzig Millionen Jahre alt, der paläozänische Igel, schnüffelte auch als letzter Säuger herum, trotz aller Temperaturstürze und Winterschlaf, aus dem Hekatomben Eulipotyphla (Insektenfresser) nie wieder aufwachten. Ratten gab's auch noch. Igelartige, Beutelsäue und Schnabeltiere brauchten nur zwanzig Millionen Jahre, um ihr Hirnvolumen zu verdoppeln, dann um als Rattus erectus und Erinaceus erectus (Mecki) herumzustapfen und vorbeizuhuschen. Je eine stachlige und eine rattengeschwänzte Quasimenschheit (plus drei, vier Nebenmenschheiten) zogen Sprachenvielfalt und zwanzig bis dreißig Hochkulturen hoch und fanden irgendwann Muße, die in mythischen Vorzeiten leider von uns gegangenen Nacktaffen, Engel, Elefanten und Götter archäologisch und paläontologisch zu erschließen.

Nach und nach buddelte man alles wieder hervor, sogar Datenträger mit nie gehörten Propheten namens Jeremias, Kassandra und Hox Ma Ti (alias: Matthias Horx). Man lachte sich krumm über deren Kurzsichtigkeit. Nostradamus hatte bloß Hitler vorausgesagt, also bloß 400 Jahre vorausgeschaut; Horx sagte lediglich voraus, dass der "Focus" dem "Spiegel" erfolgreich Konkurrenz machen würde, und alle bewunderten die prophetischen Talente. Futurologen, Trendforscher, Optimisten und Science-Fiction-Autoren guckten immer bloß zehn bis fünfzig Nanosekunden voraus und tappten immer voll daneben. Einzig der mehrfach reinkarnierte Polysoph Ho U-Li (alias: Ulrich Holbein -- wer soll denn das jetzt sein?) rechnete die nächsten 4,5 Milliarden Jahre detailliert durch, und siehe: Die Rattenmenschheit konnte die DVDs decodieren und staunte Bauklötze über die prognostische Trefferquote. Sie fitzelte aus Gö-Dö-DNS (alias: Gudda auf Arabisch beziehungsweise Ko-ti auf Japanisch, das heißt Goethe) sogar einen authentischen Gö Dö plus einen Dan Ding (alias: Dante) hervor, deren geistreich gereimte Statements in Interviews stilecht um die ausgelutschte Welt gingen. -- Aber dann kam schon der nächste Meteor und warf die Rattenmenschheit in den Restmüll, inklusive stachelloser Rattenigel, Haarigel, Stachelratten und hominidischer Restexemplare und anderer stachliger und schnurrhaarverzierter Mohikaner.

Aber es waren ja noch 3,7 Milliarden Jahre übrig, bis die Erde verglühen würde, Zeit genug, dass sich höhere Wirbeltiere noch mal hochrappelten, diesmal über den Umweg Delphin und Pottwal. Deren weltumplätschernder Aufstieg zu hoffnungsvollen Hitlistenführern würde aber jetzt den Rahmen dieser Arbeit sprengen. -- Wir bleiben am Wasserball und berichten demnächst, wie die ganze Bio-Chose auf diesem Planeten weiterging. Fortsetzung folgt in 1 1/2 Mikrosekunden.

ULRICH HOLBEIN.

Bei diesem Text handelt es sich um eine gekürzte und komprimierte Sammelrezension der folgenden Buch-Novitäten: Matthias Horx: "Anleitung zum Zukunfts-Optimismus. Warum die Welt nicht schlechter wird", Campus 2007, 310 Seiten, 24,90 Euro. Ders.: "Technolution. Wie unsere Zukunft sich entwickelt", Campus 2008, 278 Seiten, 24,90 Euro. Wolf Schneider: "Der Mensch. Eine Karriere", Rowohlt 2008, 495 Seiten, 19,90 Euro. Richard Dawkins: "Geschichten vom Ursprung des Lebens. Eine Zeitreise auf Darwins Spuren", Ullstein 2008, 928 Seiten, 29,90 Euro. Christopher Lloyd: "Um alles in der Welt", Berlin-Verlag 2008, 528 Seiten, 24,90 Euro. Lisa Randall: "Verborgene Universen. Eine Reise in den extradimensionalen Raum", Fischer-Tb. 2008, 560 Seiten, 10,95 Euro. Michio Kaku: "Die Physik des Unmöglichen", Piper 2008, 416 Seiten, 24,90 Euro

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Technolution "Eine amüsante Reise durch Vergangenheit und Zukunft technischer Innovationen." (Harvard Business Manager, 01.10.2008) Die Stunde der Trendforscher "Horx beweist erneut, dass er ein Meister des Erzählens ist. Er verpackt Innovationsstrategien in interessante Geschichten und überraschende Anekdoten." (Handelsblatt, 02.01.2009) Technolution "Kundig und kurzweilig." (Die Welt, 24.01.2009)