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Erziehen Unterrichten ErarbeitenAus Kursen in Zürich von 1954 und 1955Das Phänomen Erziehen beschäftigte Heinrich Jacoby bereits früh. Eigene Kindheitserfahrungen, denen er trotzte und die er reflektierte, und Erfahrungen in seiner frühen Zeit als Kapellmeister schlossen ihn besonders auf für vergleichbare Nöte seiner Mitmenschen. In seinem ersten Vortrag auf der Kunsttagung des Bundes entschiedener Schulreformer 1921 in Berlin, sagte er: Ist erst einmal der Grundsatz erkannt, dass Wecken der Ausdrucksfähigkeit und dass Selbsttätigkeit das Wesen aller Erziehung zu sein hätte, dass es keine…mehr

Produktbeschreibung
Erziehen Unterrichten ErarbeitenAus Kursen in Zürich von 1954 und 1955Das Phänomen Erziehen beschäftigte Heinrich Jacoby bereits früh. Eigene Kindheitserfahrungen, denen er trotzte und die er reflektierte, und Erfahrungen in seiner frühen Zeit als Kapellmeister schlossen ihn besonders auf für vergleichbare Nöte seiner Mitmenschen. In seinem ersten Vortrag auf der Kunsttagung des Bundes entschiedener Schulreformer 1921 in Berlin, sagte er: Ist erst einmal der Grundsatz erkannt, dass Wecken der Ausdrucksfähigkeit und dass Selbsttätigkeit das Wesen aller Erziehung zu sein hätte, dass es keine Lehrenden und Lernenden gibt, dass wir uns an Stelle der Mitteilung von Erfahrungsresultaten allein auf die Schaffung von Erfahrungsgelegenheiten zu beschränken haben, so muss dieser Grundsatz auch bis in die letzten und scheinbar nebensächlichsten Absichten und Handlungen hinein zur Auswirkung kommen. Die hier wiedergegebenen Gespräche zeigen sein Anliegen eines menschlichen Gespräches statt eines pädagogischen. Das Kind muss fühlen, dass wir ihm Freund sind und eben ein wirklicher Freund, im besten Sinne des Wortes und nicht ein Freund, der sich von oben herab dem bedürftigen Kind zuneigt und für den es eben doch immer bloß das Kind ist.Das hier wieder aufgelegte historische Dokument lädt heute wie damals zu eigener Auseinandersetzung ein und kann so interessierten Leser/innen ein immer wieder anregender Begleiter werden.
Autorenporträt
HEINRICH JACOBY, 1889 bis 1964 Mit Beginn seiner ersten selbstgewählten Berufstätigkeit als Kapellmeister am Stadttheater in Straßburg unter der Operndirektion Hans Pfitzners, eröffneten sich Heinrich Jacoby 1909 grundlegende Fragestellungen seiner Forschungen, Veröffentlichungen und seiner Tätigkeiten als Leiter von Kursen: So kam ich schon sehr früh zu der Überzeugung, dass auch das, was man leichthin als unbegabt zu bezeichnen gewohnt ist, gar nicht Fehlen einer Gabe sein müsse, und dass etwas trotz vieler Mühe nicht zu können nicht mit dafür unbegabt zu sein gleichgesetzt werden dürfe. Von diesen Erfahrungen her begann mich die Arbeit mit ausgesprochen schwierigen Schülern besonders zu interessieren. Und je schwieriger der Fall, desto größer und eigensinniger wurde mein Interesse, einen Weg zur positiven Lösung zu finden. Immer wieder und immer deutlicher wurde der scheinbare Mangel einer Gabe als durch Erziehungsfehler in der frühen Kindheit und durch unzweckmäßige und irreführende Art des Beibringens verursacht erkennbar, verständlich und damit beeinflussbar. Meine bisherigen Erfahrungen führten mich während der nun folgenden Jahre zu systematischen Untersuchungen über die funktionellen Grundlagen der musikalischen Ausdrucksfähigkeit, über die materiellen Phänomene, durch die lebendiges Musizieren sich von unlebendigem unterscheidet und schließlich auch über die Ursachen und über die Behebbarkeit von Störungen der allgemeinen Fähigkeit, sich zu äußern, überhaupt. Heinrich Jacobys intensives Forschen, das sich zu Beginn auf mehr als tausend Fallstudien gründete und zu systematischen Untersuchungen vielfältiger Zusammenhänge führte, erweiterte das Spektrum. Die Musik galt ihm nun als ein Beispiel menschlicher Ausdrucksfähigkeit, das mit allen anderen Verhaltensmöglichkeiten zu ergänzen ist.