Populäre Musik macht Angebote zur soziokulturellen Orientierung und Positionierung ihrer Hörer*innen. Damit verbunden sind Machtstrukturen - etwa im Verhältnis der Geschlechter, der Generationen, Ethnien oder sozialen Milieus -, die populäre Musik reproduzieren, aber auch aufbrechen kann, sodass Des- oder Neuorientierungen entstehen können. Die Beiträge dieses Bandes analysieren solche Prozesse kritisch und auf mehreren Ebenen: vom Neosexismus in Indie Rock und feministischen Gegenstrategien, über sexualisierte Afrika-Bilder und osteuropäische Hardbass-Szenen bis zum Entwurf posthumaner Welten in Videoclips. Darüber hinaus werden Leitvorstellungen der Musikpädagogik hinterfragt und Vorschläge für methodologische Neuorientierungen der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit populärer Musik formuliert.
»Der vorliegende Band vermittelt neben seinen inhaltlich enger gefassten Einzelbeiträgen vor allem einen beispielhaften Überblick über die thematische Breite und aktuelle Untersuchungsgegenstände der Popularmusikforschung und zeigt die gesellschaftliche Relevanz der Fragestellungen dieser vergleichsweise jungen Disziplin.« Stefanie Klos, MEDIENwissenschaft, 4 (2020) »Der Band bietet anregende Einblicke und Überlegungen zu einem breiten Spektrum an identitätsbezogenen Orientierungen.« Bernhard Steinbrecher, MDW-Magazin, 3/4 (2020) O-Ton: »Über Macht und Popmusik« - Ralf von Appen und Magdalena Fürnkranz im Interview bei Deutschlandfunk Kultur am 24.10.2019.