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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: A, Georgetown University (German Department), Veranstaltung: From Monastery to Chatroom, Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutsche Kulturpflanze wird seit mehreren Jahrhunderten unter dem Stern ihrer Sprache sorgsamer Pflege unterzogen, wobei ihre „Auswüchse“ zielstrebig klein- und breitgetreten werden, um dem Ganzen ein gesundes Wachsen und Gedeihen zu ermöglichen. Auf der Suche nach den Voraussetzungen für die entstehende Nachfrage nach bestimmten sprachlichen Normen stellt diese Arbeit dar und analysiert, welche…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: A, Georgetown University (German Department), Veranstaltung: From Monastery to Chatroom, Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutsche Kulturpflanze wird seit mehreren Jahrhunderten unter dem Stern ihrer Sprache sorgsamer Pflege unterzogen, wobei ihre „Auswüchse“ zielstrebig klein- und breitgetreten werden, um dem Ganzen ein gesundes Wachsen und Gedeihen zu ermöglichen. Auf der Suche nach den Voraussetzungen für die entstehende Nachfrage nach bestimmten sprachlichen Normen stellt diese Arbeit dar und analysiert, welche Bedingungen zur Etablierung von Standards beigetragen haben. Die These lautet, dass Sprache eines der Felder ist, auf dem kulturelle Konflikten ausgetragen werden und dass sprachliches Handeln bestimmte Interessenverhältnisse widerspiegelt. Eine der Hauptstrategien hierbei ist die Konstruktion idealerweise organisierter, geschlossener und homogener Einheiten, deren Einfluss nach außen (soft power) besonders auf unorganisierte Strukturen wirkt und nach innen Identifikationsmöglichkeiten anbietet. Kapitel 1 zeichnet die Schritte in der Entwicklung eines „Standarddeutsch“ nach, die von unterschiedlichen Bevölkerungsteilen zur Durchsetzung politischer, wirtschaftlicher und soziokultureller Absichten vorangetrieben wurde. In einem historischen Überblick über die wesentlichen Stufen der Standardisierung der deutschen Sprache wird der Schwerpunkt auf die Mittel der Standardisierungsbemühungen, die sprachkulturellen Auswirkungen und die dahinterstehenden politischen und ökonomischen Mächte gelegt. In Kapitel 2 wird in die Vorstellung von sprachlicher Einheit der Kontext der Nati- onswerdung Deutschland und das Bild einer „Kulturnation“ miteinbezogen, in denen jeweils mit ähnlichen Strategien kultureller Hegemonie und Bildung von Einheiten Macht zu fokussieren und Legitimation zu begründen versucht wurde. Die Konstruktion eines kulturellen Standards verläuft prinzipiell kaum ohne Gegenbewegungen oppositioneller Interessen, Ablehnung von Standards und unbewusste oder schlicht unintendierte Verstöße gegen die geschaffene Norm, weswegen in Kapitel 3 auf die „Normvergehen“ und Verstöße gegen den Standard eingegangen wird, besonders unter Hinblick auf die Sanktionsmechanismen und Kritik an dem „schlechten“ Sprachgebrauch (Sprachverfallsthese). Im letzten Kapitel wird ein Über- und Ausblick auf alternative Vorschläge und Konzepte gegeben, die die versimplifizierenden Idee von „Standarddeutsch“ sowohl unter geographischen, politischen, historischen und linguistischen Gesichtspunkten einer kritischen Prüfung unterziehen.