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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,3, Universität Siegen (Germanistik), Veranstaltung: Rhetorik und Stilistik des Deutschen, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor etwa 60 Jahren ereignete sich in England einer der spektakulärsten Kriminalfälle der britischen Geschichte. Am 09. März 1950 wurde Timothy John Evans für ein Verbrechen hingerichtet, dass er nicht begangen hatte und zu welchem er zu Unrecht verurteilt wurde (vgl. Drommel 2011: 30). Der 25-jährige Brite wurde angeklagt, seine Frau Beryl und seine Tochter Geraldine…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,3, Universität Siegen (Germanistik), Veranstaltung: Rhetorik und Stilistik des Deutschen, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor etwa 60 Jahren ereignete sich in England einer der spektakulärsten Kriminalfälle der britischen Geschichte. Am 09. März 1950 wurde Timothy John Evans für ein Verbrechen hingerichtet, dass er nicht begangen hatte und zu welchem er zu Unrecht verurteilt wurde (vgl. Drommel 2011: 30). Der 25-jährige Brite wurde angeklagt, seine Frau Beryl und seine Tochter Geraldine ermordet zu haben. Grund für diese Anklage war sein Erscheinen bei der Polizei am 30.11.1949, wo er sagte, er hätte seine Frau beseitigt und wolle sich stellen. Im Prozess beteuerte Evans jedoch mehrmals seine Unschuld. Es wurden vier Vernehmungsprotokolle angefertigt, wobei eines davon Evans‘ Geständnis beinhaltete, was ihm zum Verhängnis wurde. Im Jahr 1967 analysierte der schwedische Linguist Jan Svartvik die Protokolle und stellte fest, dass in allen Protokollen umgangssprachliche und dialektale Formen zu finden waren (vgl. Fobbe 2011: 110-111). Dies spiegelte die sprachliche Kompetenz Evans‘ wider, welcher ein „einfacher, kaum durchschnittlich intelligenter Arbeiter [war], der nur seinen Namen schreiben und ein paar Wörter lesen konnte.“ (Fobbe 2011: 110). Eines der Vernehmungsprotokolle enthielt hingegen schriftsprachliche Formen und stilistisch gehobene Wendungen, wie „I took her down to the flat below the same night whilst the old man was in hospital“ oder „he handed me the money which I counted in his presence“ (zitiert nach: Svartvik 1968: 22, 24), (Fobbe 2011: 111). Diese Tatsachen stellten die Authentizität der Protokolle in Frage. Die Resultate dieser linguistischen Analyse führten dazu, dass Timothy John Evans posthum freigesprochen wurde. [...] Dieser Fall war unter Anderem einer der ersten und bedeutendsten Kriminalfälle, welcher mit Hilfe von forensischer Linguistik (FL) aufgeklärt wurde. In der vorliegenden Arbeit möchte ich die Bedeutung der forensischen Linguistik näher erläutern. Hauptgegenstand dabei ist die Autorenerkennung, welche einen Teil dieser sehr umfangreichen Disziplin darstellt. Ich werde einen kurzen Überblick über die Teilbereiche der forensischen Linguistik sowie Informationen zur Rolle des deutschen Bundeskriminalamtes geben. Hauptsächlich werde ich auf die Aufgaben und Methodik der Autorenerkennung Bezug nehmen und abschließend auf spezielle Problemstellungen eingehen.