• Broschiertes Buch

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Bestens informiert, wenn's ernst wird Immer mehr Menschen sind von Kündigung bedroht oder verlieren ihre Arbeit. Doch Arbeitnehmer haben in vielen Fällen Rechte, die es ihnen ermöglichen, ihren Arbeitsplatz zu erhalten. Eine Kündigung muss nicht einfach hingenommen werden! Dieser Ratgeber erklärt dem Leser, wie er eine Kündigungsschutzklage vorbereiten und in der Praxis durchführen kann. Zudem informiert er über Beschäftigungsgesellschaften, Aufhebungsverträge, Betriebsübergänge, Betriebsschließungen und Insolvenzen – mit allen Aktionsmöglichkeiten, aber auch Risiken des Arbeitnehmers. Tipps…mehr

Produktbeschreibung
Bestens informiert, wenn's ernst wird
Immer mehr Menschen sind von Kündigung bedroht oder verlieren ihre Arbeit. Doch Arbeitnehmer haben in vielen Fällen Rechte, die es ihnen ermöglichen, ihren Arbeitsplatz zu erhalten. Eine Kündigung muss nicht einfach hingenommen werden!
Dieser Ratgeber erklärt dem Leser, wie er eine Kündigungsschutzklage vorbereiten und in der Praxis durchführen kann. Zudem informiert er über Beschäftigungsgesellschaften, Aufhebungsverträge, Betriebsübergänge, Betriebsschließungen und Insolvenzen – mit allen Aktionsmöglichkeiten, aber auch Risiken des Arbeitnehmers.
Tipps für das richtige Agieren bei Trennungsgesprächen und zur Bewältigung von Mobbingsituationen runden das Werk ab und machen es zum unentbehrlichen Rüstzeug, wenn der Job in Gefahr ist.
Autorenporträt
Inken Wanzek, Studium der Mathematik. Seit 2005 ist sie als selbständige Beraterin von Arbeitnehmern und Betriebsräten tätig.

Christine Rosenboom, Studium der Mathematik mit Nebenfach Physik, seit 1985 Softwareentwicklerin bei Siemens in München.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.06.2007

Sich wehren gegen die Kündigung
Ihre eigene Geschichte wäre bereits ein Buch wert gewesen. Inken Wanzek, heute 50 Jahre alt, wurde 2003 von Siemens gekündigt – im Gegensatz zu den meisten anderen nicht betriebsbedingt, sondern wegen ihres Verhaltens. Sie hatte als Vertrauensperson der Gewerkschaft im Herbst 2002 das mittlerweile größte Arbeitnehmernetzwerk NCI gegründet. Damit wollte sie ihren Kollegen helfen, Kündigungen zu verarbeiten und Alternativangebote richtig einzuschätzen. Im Netz informierte sie Betroffene auch über den Klageweg. Siemens nahm schließlich für Wanzeks Kündigung eine private Rundmail zum Anlass, in der es um den Selbstmord einer früheren Kollegin ging, und warf ihr Beleidigung vor. Wanzek klagte dagegen – und gewann. Zu Siemens kehrte sie aber nicht zurück.
Heute arbeitet Wanzek als freie Beraterin und hat nun zusammen mit Christine Rosenboom ein Buch geschrieben, nicht über sich selbst als Nabelschau, sondern nach wie vor in ihrem sozialen Idealismus. In „Arbeitsplatz in Gefahr – das sind Ihre Rechte” erklärt sie die Vor- und Nachteile von Aufhebungsvertrag, Beschäftigungsgesellschaft und Kündigungmit Kündigungsschutzklage. Sie erklärt, was eine betriebsbedingte Kündigung bedeutet und wann sie unwirksam ist, sie hilft beim Abwägen der Chancen einer Klage und bei der Vorbereitung auf sie, sie gibt Tipps zur Abfindungsverhandlung, den Betriebsübergang, zu Insolvenz, Betriebsschließung und Gründung eines Netzwerks. Auch Selbständigkeit wird als Alternative abgewogen und Mobbing erläutert.
Bei aller grauen Theorie berücksichtigt Wanzek die Nöte und Ängste der Gekündigten. Der Leser merkt, dass die Autorin selbst das Desaster einer Entlassung gespürt hat. Sie beschreibt die vier Phasen nach der schlechten Nachricht: Schock, Verdrängung, Aggression und Niedergeschlagenheit. Sie gibt Tipps für den Umgang mit diesen Gefühlen bis hin zu Ratschlägen für Kollegen und Partner, wie sie mit den Gekündigten umgehen können. Sie bringt Beispiele, wie von dem Kollegen, der seiner Familie vier Monate lang die Kündigung verschwiegen hat, bis er sich eines Tages mit einem Obdachlosen unterhielt. Schon in der Einleitung ermutigt sie die Betroffenen: „Die tägliche Praxis lehrt, dass man sich erfolgreich wehren kann, wenn Gefühl, Wissen und Handeln im Gleichgewicht sind.” Später setzt sie dies fort: „Geben Sie nicht vorschnell auf!” In Gesprächen mit dem Vorgesetzten spiele es keine Rolle, „wie lange und wie gut Sie mit ihm zusammengearbeitet haben”.
Die Autorinnen machen Mut: „Sie erkennen Ihre Handlungsmöglichkeiten auch in scheinbar aussichtslosen Situationen und sind in der Lage, Alternativen einzuschätzen.” Die Mischung aus Fakten, Tipps und Einfühlvermögen macht aus dem Buch tatsächlich einen authentischen Ratgeber von einer Expertin in Sachen Kündigung. Und wer glaubt, dass sich das Thema in den Zeiten der wirtschaftlichen Belebung überholt hätte, liest keinen Wirtschaftsteil. Obwohl sich die Konjunktur erholt hat, gibt es immer noch Restrukturierungen, verbunden mit Auflösungsverträgen. Täglich gibt es Fusionen oder Verkäufe, bei denen die Mitarbeiter Betriebsübergänge erleben. Mögen die betriebsbedingten Kündigungen zurückgegangen sein, so sind an ihre Stelle möglicherweise die umso komplizierteren, scheinbar sanften Methoden des Personalabbaus getreten. Nach wie vor, so heißt es im Vorwort, „fürchten sich Millionen Menschen in Deutschland, die noch ihren Job haben, davor, dass ihr Betrieb der nächste sein könnte, über den in der ,Tagesschau’ berichtet wird”. Wanzeks Buch könnte zumindest helfen, die Angst im Zaum zu halten – und den Betroffenen mehr Rückgrat zu verleihen. Doris Näger
Zum Thema
Im Unternehmen bleiben
Jens-Uwe Meyer: Fest im Sattel. Insider-Strategien zur Jobsicherung. Campus Verlag, Frankfurt 2007, 224 Seiten, 17,90 Euro.
Gegen eine Kündigung sollen Ratschläge eines Firmenchefs helfen. Beispiel: Es kommt nur darauf an, wie viel Kompetenz der Vorgesetzte einem zuspricht.
Auf Jobsuche
Carolin Lüdemann, Heiko Lüdemann: Bewerben nach der Kündigung. Gezielte Strategien für den Neustart. Redline Wirtschaft, Heidelberg 2007, 167 Seiten, 17,90 Euro.
Ein zukunftsorientierter Blick auf die Kündigung von Coach und Trainer: Reaktionsmöglichkeiten, Tipps für die Mappe und die ersten 100 Tage im neuen Job.
Wirtschaftsbuch
Inken Wanzek, Christine Rosenboom: Arbeitsplatz in Gefahr
– das sind Ihre Rechte.
Linde Verlag Wien 2007, Stern Ratgeber, 239 Seiten, 14,90 Euro.
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