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Völker und Landschaften leben länger und langsamer als der einzelne Mensch. In ihrer Entwicklung bedeuten daher auch Jahre und Jahrzehnte nicht so wichtige Einschnitte und Abschnitte wie in der Entwicklung der einzelnen Persönlichkeit. Über hundert Jahre sind auch in ihren Leben schon ein beachtenswerter Zeitraum und es war durchaus gerechtfertigt, dass die Münstersche Regierung bei ihrem Jubelfest am 1. Dezember 1904 den Wunsch aussprach, einen Rückblick auf diese Zeit werfen zu können. Wenn im Folgenden versucht wird, diesen Rückblich zu ermöglichen, so ist von vornherein zu betonen, dass…mehr

Produktbeschreibung
Völker und Landschaften leben länger und langsamer als der einzelne Mensch. In ihrer Entwicklung bedeuten daher auch Jahre und Jahrzehnte nicht so wichtige Einschnitte und Abschnitte wie in der Entwicklung der einzelnen Persönlichkeit. Über hundert Jahre sind auch in ihren Leben schon ein beachtenswerter Zeitraum und es war durchaus gerechtfertigt, dass die Münstersche Regierung bei ihrem Jubelfest am 1. Dezember 1904 den Wunsch aussprach, einen Rückblick auf diese Zeit werfen zu können. Wenn im Folgenden versucht wird, diesen Rückblich zu ermöglichen, so ist von vornherein zu betonen, dass die Aufgabe streng landschaftlich gefasst und daher auf die Darlegung der Verhältnisse des Münsterlandes eingeschränkt ist. Die selbstverständlich auch auf diesen Landstrich mit einwirkenden Vorgänge sind nur, wo es ganz unumgänglich war, kurz gestreift, im Übrigen aber als bekannt vorausgesetzt worden. Um die Errungenschaften der preußischen Zeit richtig beurteilen und verstehen zu können, war es durchaus notwendig, eine Schilderung der Verhältnisse des Münsterlandes am Ende des 18. Jahrhunderts zu geben. Dabei musste ihnen der breite Raum, welchen sie im Folgenden einnehmen, zugebilligt werden, weil sie vielfach und in weiteren Kreisen weniger bekannt sind. Die Darlegungen umfassen so ziemlich alle Gebiete der materiellen und geistigen Kultur; sie mussten daher schon an sich ungleichmäßig ausfallen, weil es dem Verfasser unmöglich war, überall sich ein selbständiges Urteil zu bilden. Dazu fehlte es auch noch vielfältig an Vorarbeiten, die kaum durch ein Arbeiten aus den Akten ersetzt werden konnten, weil das zu weit geführt und den Abschluss der Arbeit zu sehr verzögert haben würde. So werden denn auch manche den Kenner schief erscheinende Urteile und als unrichtig sich ergebende Darstellungen mit untergelaufen sein. Richtigstellungen würde ich mit Dank entgegennehmen. Die angeführten Belege sollen schlechtweg als Belege dienen; sie beanspruchen nicht das vollständige literarische oder Aktenmaterial zu bieten.
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Autorenporträt
Gustav Friedrich Dettmar Philippi (geboren: 14. Juli 1853 in Elberfeld; gestorben: 26. April 1930 in Münster) war ein deutscher Hochschullehrer, Historiker und Archivar. Friedrich Philippi studierte nach seinem Abitur am Elberfelder Gymnasium (1872) Philologie an der Universität Bonn, war dort Mitglied der Burschenschaft Alemannia Bonn und schloss das Studium mit der Promotion magna cum laude (Thema seiner Dissertation: De Tabula Peutingeriana Die Peutingersche Tafel, eine alte römische Militärkarte mit dem Wegenetz von Spanien bis Indien) bei Heinrich von Sybel ab. In Bonn trat er in den preußischen Archivdienst ein. Stationen waren die Staatsarchive Berlin und Stettin, 1888 wurde er Leiter des Staatsarchivs in Osnabrück, ab 1897 Archivdirektor am Staatsarchiv Münster. 1886 identifizierte er den Cappenberger Barbarossakopf als Bildnis des Staufers Friedrich I. Philippi war von 1897 bis 1903 Vorsitzender und Geschäftsführer der Altertumskommission für Westfalen und von 1899 bis 1908 Vorsitzender der Historischen Kommission für Westfalen. Zwischen 1897 und 1901 leitete er die Ausgrabungsarbeiten des Römerlagers bei Haltern. Ab 1900 war Philippi Honorarprofessor für Geschichte der Philosophischen und naturwissenschaftlichen Fakultät zunächst der Theologisch-Philosophischen Akademie zu Münster und erhielt 1923 den Ehrendoktortitel der juristischen Fakultät. Er ist begraben auf dem Zentralfriedhof Münster. Die Trauerrede hielt sein Freund, der Theologe Julius Smend. 1960 wurde in Münster eine Straße nach ihm benannt.