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Ob die Türkei zu Europa gehört oder nicht ist eine Frage, welche kaum je - schließend zu beantworten sein wird. Zu zentral ist die Auseinandersetzung über genau dieses Thema in der Konstruktion jeweils spezifischer Vorstell- gen dessen, was Europa „ist“. Es erstaunt dabei, dass sich trotz der umfangr- chen Diskussion um einen möglichen EU-Beitritt der Türkei und trotz eines umfangreichen Literaturkorpus sowohl zu den Beziehungen zwischen der EU und der Türkei auf der einen Seite sowie den vielfältigen Facetten der K- struktion einer europäischen Identität auf der anderen Seite bislang kaum -…mehr

Produktbeschreibung
Ob die Türkei zu Europa gehört oder nicht ist eine Frage, welche kaum je - schließend zu beantworten sein wird. Zu zentral ist die Auseinandersetzung über genau dieses Thema in der Konstruktion jeweils spezifischer Vorstell- gen dessen, was Europa „ist“. Es erstaunt dabei, dass sich trotz der umfangr- chen Diskussion um einen möglichen EU-Beitritt der Türkei und trotz eines umfangreichen Literaturkorpus sowohl zu den Beziehungen zwischen der EU und der Türkei auf der einen Seite sowie den vielfältigen Facetten der K- struktion einer europäischen Identität auf der anderen Seite bislang kaum - stematische Auseinandersetzungen mit der Frage finden, wie sich der Diskurs über die Zugehörigkeit der Türkei zu Europa im Laufe der Zeit wandelt. Genau an dieser Stelle hat Jochen Walter ein Buch vorgelegt, welches hier eine - merkenswerte Lücke in der Forschung schließt. Ein zentrales Ergebnis der auf einem anspruchsvollen konzeptionellen Fundament aufruhenden Analyse ist dabei, dass der Status der Türkei als dem „Dazwischen“ offensichtlich kaum aufzuheben ist – die Türkei bleibt „Das Ding Dazwischen“ bzw. „Das Ding auf der Schwelle“. In diesem Sinne erlauben die Ergebnisse des vorliegenden Buches keine Vorhersagen darüber, ob und wann die Türkei der EU beitreten wird oder b- treten könnte. Es zeigt aber überzeugend auf, dass dies zu einem nicht geringen Teil davon abhängen wird, welche Diskursformationen andere überlagern und welche Selbstbeschreibungen Europas dadurch plausibler und welche weniger plausibel werden.
Autorenporträt
Jochen Walter ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld sowie Mitglied des Bielefelder 'Instituts für Weltgesellschaft'.
Rezensionen
"Tatsächlich überbrückt das Buch jene 'Kluft zwischen theoretischen und empirischen Studien' und hat mit dem Verständnis Europas als umstrittenem Begriff seinen eigenen Anspruch eingelöst, 'ein gehaltvolles und eigenständiges Konzept für die Analyse von europäischen Konstruktionsprozessen zur Verfügung zu stellen'." Das Argument, 5-2009
"Walter bietet tatsächlich etwas Neues mit seiner Studie: Er zeigt überzeugend die longue durée und die inhärente Logik verschiedener auf die Türkei bezogener Diskurse auf, die Konstanten der letzten 50 Jahre in der Diskussion um die Europäizität der Türkei, die Vorläufer rezenter Rhetoriken sowie die Variationen dieser Aspekte in Deutschland und Großbritannien. Er bietet interessante und inspirierende Eindrücke aus einer schier unbewältigbaren Masse an Materialien." Südosteuropa, 1-2010

"Tatsächlich überbrückt das Buch jene 'Kluft zwischen theoretischen und empirischen Studien' und hat mit dem Verständnis Europas als umstrittenem Begriff seinen eigenen Anspruch eingelöst, 'ein gehaltvolles und eigenständiges Konzept für die Analyse von europäischen Konstruktionsprozessen zur Verfügung zu stellen'." Das Argument, 5-2009