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Der Geldkomplex - zu Reventlow, Franziska
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In ihrem Roman "Der Geldkomplex" beschreibt Fanny zu Reventlow (1871 - 1918), wie der Gedanke an Geld von uns Besitz ergreift. Dazu brauchen wir keineswegs erst im Geld zu schwimmen, damit es den Charakter formt oder gar verdirbt. In unseren Formulierungen und Redewendungen hat das Geld offenbar seinen festen Platz und regiert sogar dort, wo die Welt aus anderen Gründen aus den Fugen zu geraten scheint. So wird im Roman eine Nervenheilanstalt zum Jagdrevier einer Patientin, die unaufhörlich monetäre Implikationen im Sinn hat. Ihr Geldkomplex setzt einen virulenten Prozess in Gang. Anstelle der…mehr

Produktbeschreibung
In ihrem Roman "Der Geldkomplex" beschreibt Fanny zu Reventlow (1871 - 1918), wie der Gedanke an Geld von uns Besitz ergreift. Dazu brauchen wir keineswegs erst im Geld zu schwimmen, damit es den Charakter formt oder gar verdirbt. In unseren Formulierungen und Redewendungen hat das Geld offenbar seinen festen Platz und regiert sogar dort, wo die Welt aus anderen Gründen aus den Fugen zu geraten scheint. So wird im Roman eine Nervenheilanstalt zum Jagdrevier einer Patientin, die unaufhörlich monetäre Implikationen im Sinn hat. Ihr Geldkomplex setzt einen virulenten Prozess in Gang. Anstelle der erhofften Heilung folgt die schleichende Ansteckung der anderen Insassen. Als "Skandalgräfin" wurde Fanny Gräfin zu Reventlow Anfang des 20. Jahrhunderts zur Ikone der Münchner Boheme. Entgegen gesellschaftlicher Erwartungen führte sie ungeniert und nonkonform ein Leben als Malerin, Übersetzerin und Schriftstellerin, stets in Geldnot, der Sie sich mitunter durch wechselnde Verbindungen zu entziehen suchte. Der Untertitel von 1916 wirkte zwei Jahre vor ihrem Tod wie ein Abschiedsgruß: "Meinen Gläubigern zugeeignet". Zum 100. Todesjahr erscheint dieser Band mit einem Nachwort der Reventlow-Biographin Gunna Wendt.
Autorenporträt
Franziska Gräfin zu Reventlow, geb. 1871 in Husum, rebellierte schon früh gegen bürgerliche Normen, verließ bald ihr Elternhaus und heiratete einen Hamburger Juristen, provozierte jedoch nach kurzer Zeit die Scheidung. Von 1895-1909 lebte sie in München und wurde als 'unwürdige Gräfin' zum strahlenden Mittelpunkt der Schwabinger Boheme. Sie war befreundet mit Rainer Maria Rilke, Ludwig Klages und Karl Wolfskehl. Ihren 1897 geborenen Sohn zog sie alleine groß; ihren Lebensunterhalt bestritt sie u.a. als Übersetzerin, Aktmodell und Schauspielerin. Sie hatte zahlreiche Affären, heiratete jedoch aus finanziellen Gründen 1911 ein zweites Mal. Ihre letzten Jahre verbrachte sie in Ascona, nahe der Künstlerkolonie auf dem Monte Verit . Sie starb 1918 in Muralto. Zeitlebens jagte sie der Anerkennung als Malerin nach; berühmt geworden ist sie indes durch ihr literarisches Werk.