Zum 125.Geburtstag von Ossip Mandelstam am 15. Januar 2016
Lange Zeit verschloss das »Jahrhundert der Wölfe« den Zugang zu Ossip Mandelstam. Sein Werk, ein Meilenstein der Weltliteratur, blieb in Russland bis in die 80er Jahre verboten. Für den deutschsprachigen Leser machte es Ralph Dutli mit seiner zehnbändigen Ausgabe im Ammann Verlag auf mustergültige Weise zugänglich. Mit viel gelobten Übersetzungen, präzisen und ausführlichen Kommentaren und glänzenden Nachworten erschloss er uns einen bis dahin Unbekannten. In diesem Band zieht Ralph Dutli eine Summe seiner Arbeit: Entstanden ist ein lebendiges Porträt Ossip Mandelstams aus Gedichten, Geschichten, Essays und Erinnerungen: der Gesang des »modernen Orpheus« (Joseph Brodsky). Eine Einladung zum Staunen.
»Ossip ist ein Schrank voller Überraschungen.«
Anna Achmatowa
Lange Zeit verschloss das »Jahrhundert der Wölfe« den Zugang zu Ossip Mandelstam. Sein Werk, ein Meilenstein der Weltliteratur, blieb in Russland bis in die 80er Jahre verboten. Für den deutschsprachigen Leser machte es Ralph Dutli mit seiner zehnbändigen Ausgabe im Ammann Verlag auf mustergültige Weise zugänglich. Mit viel gelobten Übersetzungen, präzisen und ausführlichen Kommentaren und glänzenden Nachworten erschloss er uns einen bis dahin Unbekannten. In diesem Band zieht Ralph Dutli eine Summe seiner Arbeit: Entstanden ist ein lebendiges Porträt Ossip Mandelstams aus Gedichten, Geschichten, Essays und Erinnerungen: der Gesang des »modernen Orpheus« (Joseph Brodsky). Eine Einladung zum Staunen.
»Ossip ist ein Schrank voller Überraschungen.«
Anna Achmatowa
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.12.2015NEUE TASCHENBÜCHER
Moderner
Troubadour
Um den großen europäischen Dichter Ossip Mandelstam – im Januar 2016 würde er 125 Jahre alt – ranken sich in Deutschland noch immer mehr Mythen und Legenden als Leser seiner Werke. Um diesem „modernen Orpheus“, wie ihn sein Landsmann Joseph Brodsky nannte, endlich gebührende Aufmerksamkeit zu verschaffen, hat Ralph Dutli, Mandelstams verdienstvoller deutschsprachiger Übersetzer, Biograf und Herausgeber, ein stattliches Lesebuch zusammengestellt: einen entdeckungsreichen chronologisch verankerten Längsschnitt durch Mandelstams Œuvres anhand ausgewählter Gedichte, Erzählungen, Essays und autobiografischer Reminiszenzen. Angesichts gleich mehrerer „Winterperioden der russischen Geschichte“ hebt da ein moderner Troubadour, der bei aller Tragik auch ein vor Witz und Spott sprühender François Villon des 20. Jahrhunderts war, sein – so seine Worte – „Wachspapierhäutchen über der Wintermütze des Schriftstellers“ – und lacht sich zuweilen herzhaft eins ins Fäustchen. Während andere Stalin mit Lobgedichten huldigten, schrieb Mandelstam Spottverse auf den blutdürstigen Schnauzbart im Kreml. VOLKER BREIDECKER
Ossip Mandelstam:
Bahnhofskonzert. Hrsg. und aus dem Russischen von Ralph Dutli. S. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 2015. 400 Seiten, 12,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Moderner
Troubadour
Um den großen europäischen Dichter Ossip Mandelstam – im Januar 2016 würde er 125 Jahre alt – ranken sich in Deutschland noch immer mehr Mythen und Legenden als Leser seiner Werke. Um diesem „modernen Orpheus“, wie ihn sein Landsmann Joseph Brodsky nannte, endlich gebührende Aufmerksamkeit zu verschaffen, hat Ralph Dutli, Mandelstams verdienstvoller deutschsprachiger Übersetzer, Biograf und Herausgeber, ein stattliches Lesebuch zusammengestellt: einen entdeckungsreichen chronologisch verankerten Längsschnitt durch Mandelstams Œuvres anhand ausgewählter Gedichte, Erzählungen, Essays und autobiografischer Reminiszenzen. Angesichts gleich mehrerer „Winterperioden der russischen Geschichte“ hebt da ein moderner Troubadour, der bei aller Tragik auch ein vor Witz und Spott sprühender François Villon des 20. Jahrhunderts war, sein – so seine Worte – „Wachspapierhäutchen über der Wintermütze des Schriftstellers“ – und lacht sich zuweilen herzhaft eins ins Fäustchen. Während andere Stalin mit Lobgedichten huldigten, schrieb Mandelstam Spottverse auf den blutdürstigen Schnauzbart im Kreml. VOLKER BREIDECKER
Ossip Mandelstam:
Bahnhofskonzert. Hrsg. und aus dem Russischen von Ralph Dutli. S. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 2015. 400 Seiten, 12,99 Euro.
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In diesem Lesebuch wird die überragende literarische Gestalt Mandelstams auch für die deutschsprachigen Leser fassbar. Ulrich M. Schmid Neue Zürcher Zeitung 20160716