Eine großartige Entdeckung!
Als Chris Baldry von der Front zurückkehrt, trifft er auf drei Frauen, die sein Leben geprägt haben: Kitty, seine schöne, kühle Ehefrau, seine Cousine Jenny, die ihn vergöttert, und seine Jugendliebe Margaret. Doch er kann sich nur noch an zwei von ihnen erinnern - Chris hat ein Kriegstrauma erlitten und einen Teil seines Gedächtnisses verloren. Um ihn ins Jetzt zurückzuholen, müssen die Frauen ungewöhnliche Wege gehen.
Als Chris Baldry von der Front zurückkehrt, trifft er auf drei Frauen, die sein Leben geprägt haben: Kitty, seine schöne, kühle Ehefrau, seine Cousine Jenny, die ihn vergöttert, und seine Jugendliebe Margaret. Doch er kann sich nur noch an zwei von ihnen erinnern - Chris hat ein Kriegstrauma erlitten und einen Teil seines Gedächtnisses verloren. Um ihn ins Jetzt zurückzuholen, müssen die Frauen ungewöhnliche Wege gehen.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.07.2018NEUE TASCHENBÜCHER
Gefangen
in Gefühlen
Ein englisches Herrenhaus wird der Autorin Rebecca West zur Bühne eines Kammerspiels, das zur Zeit des Ersten Weltkriegs spielt. Zwei Frauen, Jenny, die Cousine und Kitty, die Ehefrau – eine kühle marmorne Schönheit – warten zwischen üppig ausgestatteten Räumen und kunstvoll angelegten Gärten auf Nachrichten des Hausherrn Chris, der in Frankreich kämpft. Unerwartet kehrt er zurück, als Kriegsversehrter. Durch einen Granatenschock in ein Trauma versetzt, fühlt er sich wieder als Zwanzigjähriger und erkennt nur Margaret, seine Jugendliebe, sieht in ihr nicht die alternde Frau, sondern die junge, die er begehrte. Jenny, als Beobachterin, gefangen in ihren eigenen Gefühlen, beschreibt schmerzhaft berührt die Begegnungen der beiden, die nun auf Verordnung des Arztes beginnen. „In einem Zustand intensiver Wahrnehmung“ wechseln Jennys ausführliche Natur- und Genreschilderungen zwischen Empfindsamkeit und Realismus, zwischen Kriegsszenen und den erstaunlichen und unerwarteten Folgen dieser Liebe. Als ein existenzielles Gefühl sprengt sie die Hoffnungen und Erwartungen der Betroffenen.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Rebecca West:
Die Rückkehr.
Aus dem Englischen
von Britta Mümmler.
dtv, München 2018.
160 Seiten, 10,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Gefangen
in Gefühlen
Ein englisches Herrenhaus wird der Autorin Rebecca West zur Bühne eines Kammerspiels, das zur Zeit des Ersten Weltkriegs spielt. Zwei Frauen, Jenny, die Cousine und Kitty, die Ehefrau – eine kühle marmorne Schönheit – warten zwischen üppig ausgestatteten Räumen und kunstvoll angelegten Gärten auf Nachrichten des Hausherrn Chris, der in Frankreich kämpft. Unerwartet kehrt er zurück, als Kriegsversehrter. Durch einen Granatenschock in ein Trauma versetzt, fühlt er sich wieder als Zwanzigjähriger und erkennt nur Margaret, seine Jugendliebe, sieht in ihr nicht die alternde Frau, sondern die junge, die er begehrte. Jenny, als Beobachterin, gefangen in ihren eigenen Gefühlen, beschreibt schmerzhaft berührt die Begegnungen der beiden, die nun auf Verordnung des Arztes beginnen. „In einem Zustand intensiver Wahrnehmung“ wechseln Jennys ausführliche Natur- und Genreschilderungen zwischen Empfindsamkeit und Realismus, zwischen Kriegsszenen und den erstaunlichen und unerwarteten Folgen dieser Liebe. Als ein existenzielles Gefühl sprengt sie die Hoffnungen und Erwartungen der Betroffenen.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Rebecca West:
Die Rückkehr.
Aus dem Englischen
von Britta Mümmler.
dtv, München 2018.
160 Seiten, 10,90 Euro.
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Exzellent ist auch seine Sprache - voller Präzision, Kraft und Poesie. Silke Hellwig Kurier am Sonntag 20170619