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In der Literatur wurde gelegentlich eine Verbindung zwischen Carl Stumpf und Gottlob Frege erwähnt, aber nicht zum Gegenstand einer eigenständigen Untersuchung gemacht. Die nun veröffentlichte Habilitationsschrift von Carl Stumpf lag dieser Arbeit zu Grunde; sie lässt erkennen, dass der 22jährige junge Carl Stumpf im Hinblick auf mathematische und logische Grundlagenfragen Standpunkte vorwegnimmt, die viele Jahre später bei Gottlob Frege und Edmund Husserl auftauchen. Besonders eine geistige Verwandtschaft mit Frege drängt sich auf; auch eine tatsächliche persönliche Bekanntschaft aus…mehr

Produktbeschreibung
In der Literatur wurde gelegentlich eine Verbindung zwischen Carl Stumpf und Gottlob Frege erwähnt, aber nicht zum Gegenstand einer eigenständigen Untersuchung gemacht. Die nun veröffentlichte Habilitationsschrift von Carl Stumpf lag dieser Arbeit zu Grunde; sie lässt erkennen, dass der 22jährige junge Carl Stumpf im Hinblick auf mathematische und logische Grundlagenfragen Standpunkte vorwegnimmt, die viele Jahre später bei Gottlob Frege und Edmund Husserl auftauchen. Besonders eine geistige Verwandtschaft mit Frege drängt sich auf; auch eine tatsächliche persönliche Bekanntschaft aus gemeinsamen Göttinger Jahren und beider Verbindung zu Hermann Lotze wird nicht ausgeschlossen.
Die Habilitation zeigt, dass Stumpf aus dem Paradigmenwechsel in der mathematischen Forschung in der Mitte des 19. Jahrhunderts einen eigenen, logisch und empirisch vertretbaren erkenntnistheoretischen Standpunkt zu gewinnen sucht. Zunächst wird die zentrale Frage, ob es Erkenntnisse von wissenschaftlicher Bedeutung gäbe, die auf keinerlei Erfahrung zu gründen wären, bejaht. Als deren Quelle kommt "Deduktion aus Begriffen" in Frage - dies sowohl gegen Immanuel Kants Transzendentale Ästhetik als auch gegen John Stuart Mills Empirismus gerichtet. Ausdrücklich wird der Bezug auf Anschauung ausgeschlossen. Gewissermaßen als "Experimentum crucis" wird der Zahlbegriff vorgeführt.
Gottlob Frege gilt heute als der eigentliche Begründer der modernen Logik, aber Frege profilierte sich auch als Gegner des so genannten Psychologismus.