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NEW YORK TIMES BESTSELLER • A fascinating explanation for why white America has become fractured and divided in education and class, from the acclaimed author of Human Diversity. "I'll be shocked if there's another book that so compellingly describes the most important trends in American society."-David Brooks, New York Times In Coming Apart, Charles Murray explores the formation of American classes that are different in kind from anything we have ever known, focusing on whites as a way of driving home the fact that the trends he describes do not break along lines of race or ethnicity. Drawing…mehr

Produktbeschreibung
NEW YORK TIMES BESTSELLER • A fascinating explanation for why white America has become fractured and divided in education and class, from the acclaimed author of Human Diversity. "I'll be shocked if there's another book that so compellingly describes the most important trends in American society."-David Brooks, New York Times In Coming Apart, Charles Murray explores the formation of American classes that are different in kind from anything we have ever known, focusing on whites as a way of driving home the fact that the trends he describes do not break along lines of race or ethnicity. Drawing on five decades of statistics and research, Coming Apart demonstrates that a new upper class and a new lower class have diverged so far in core behaviors and values that they barely recognize their underlying American kinship-divergence that has nothing to do with income inequality and that has grown during good economic times and bad. The top and bottom of white America increasingly live in different cultures, Murray argues, with the powerful upper class living in enclaves surrounded by their own kind, ignorant about life in mainstream America, and the lower class suffering from erosions of family and community life that strike at the heart of the pursuit of happiness. That divergence puts the success of the American project at risk. The evidence in Coming Apart is about white America. Its message is about all of America.
Autorenporträt
Charles Murray
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.02.2012

Klassenkampf: Amerika schafft sich ab

Von Charles Murray zu behaupten, er sei der Thilo Sarrazin Amerikas, ist nicht ganz falsch. Murray sorgte 1994 für Aufruhr in der denkenden Klasse, als er zusammen mit dem Psychologen Richard J. Herrnstein "The Bell Curve" veröffentlichte, eine Studie, die unter anderem zu dem Ergebnis kam, dass Intelligenz ethnisch bedingt sei und sowohl genetisch als auch sozioökonomisch geprägt werde. Mit "Coming Apart. The State of White America 1960 - 2010" (Crown Forum, New York 2012), seiner neuen Analyse des Verfalls der amerikanischen Gesellschaft, hat der Politikwissenschaftler jetzt wieder in ein intellektuelles Wespennest gestochen. Diesmal geht es ihm nicht länger um Differenzen zwischen Ethnien, sondern um "die Nähte der Klassen", die zu zerreißen drohten.

Murray beschreibt eine Unter- und Mittelschicht, deren Lebensstandard beständig sinkt, und eine Oberschicht, der es immer besser geht, nicht zuletzt, weil sie finanziell, bildungsmäßig und klassenbewusst mit ihren Vorteilen zu wuchern versteht. Damit zeichnet er ein Bild Amerikas, das inzwischen keine Überraschungen mehr bietet und kaum noch angezweifelt wird. Nur über die Gründe der langjährigen Entwicklung gehen die Meinungen auseinander. Murray macht dafür ein moralisches Defizit verantwortlich, das er auf den Verlust von Grundtugenden des amerikanischen Bürgerlebens zurückführt: Die weiße Arbeiterklasse habe ihre einst festen Familienbande gelockert, überlasse ihre Kinder alleinerziehenden Müttern, gehe seltener in die Kirche, verweigere sich dem Staatswohl und befinde sich folglich in einer Abwärtsspirale. Auch die wilden sechziger Jahre sollen wieder einmal ihre Spuren hinterlassen haben.

Seltsam unberührt davon will Murray jedoch die florierende Oberschicht erscheinen, die ihre Kinder zu Höchstleistungen antreibe, bloß noch untereinander heirate, sich gleichsam aristokratisch abkapsle und so ihren Vorsprung ausbaue und ihn für die nächste Generation sicherstelle. Wie in der "Bell Curve" sind nun auch in "Coming Apart" Murrays Statistiken und seine Auswertung derselben unter schweren Beschuss geraten. Ihm wird vorgeworfen, die gewünschten Ergebnisse durch eine selektive Auswahl von Daten und manchmal allzu intuitiver Beobachtungsmethoden zu erzielen. Seine Verteidiger, in der Regel konservativ, haben es nicht leicht, ihn gegen durchaus voraussehbare Angriffe von links in Schutz zu nehmen.

Ebenso apart wie notorisch ist der Kampf, den sich Paul Krugman und David Brooks, die beiden Kolumnisten der "New York Times", liefern. Brooks ist froh darüber, dass Murray die Debatte über die "soziale Spaltung" abermals in Gang gebracht hat und sich nicht scheut, auf moralische Versäumnisse zu verweisen. Als Gegenmittel empfiehlt er etwas vage einen "bürgerlichen Paternalismus", der durch den Aufbau von Strukturen das Verantwortungsbewusstsein der Bürger reaktiviere, manchmal sogar mit Hilfe des Staates. "Nein", schleudert ihm Wirtschaftsnobelpreisträger Krugman entgegen, "es geht vor allem um Geld." Der soziale Wandel in der amerikanischen Arbeiterklasse sei zum allergrößten Teil eine Folge der sich weiter verschärfenden Ungleichheit, nicht ihre Ursache.

JORDAN MEJIAS

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